Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Metropolregionen - Chancen der Raumentwicklung durch Polyzentralität und regionale Kooperation

Veranstaltungen

Fachtagung des BMVBS und BBR zum Forschungsprojekt "Metropolregionen – Chancen der Raumentwicklung durch Polyzentralität und regionale Kooperation" am 4. Dezember 2007 in Chemnitz

Am 4. Dezember 2007 kamen gut 100 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung der drei Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) sowie mehrerer deutscher Metropolregionen zusammen, um über die Perspektiven polyzentraler Metropolregionen am Beispiel des Sachsendreiecks zu diskutieren. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie man die dynamische Entwicklung in den Kernstädten polyzentraler Metropolregionen nutzen kann, um das Umland bzw. die Räume zwischen den Zentren am Wachstumsprozess zu beteiligen.

Ausgangspunkt der Tagung war das neue Leitbild zur Raumentwicklung, wonach die sich dynamisch entwickelnden Städte und Regionen als "Zugpferde" wirken und die Entwicklung in den benachbarten Regionen voranbringen sollen. Zu den Regionen, denen man eine solche Vorreiterrolle zutraut, gehört u.a. das Sachsendreieck mit den Oberzentren Chemnitz, Dresden, Halle, Leipzig und Zwickau.

Die Veranstaltung stellte auch die Ergebnisse der Studie "Metropolregionen – Chancen der Raumentwicklung durch Polyzentralität und regionale Kooperation" zur Diskussion. Dabei wurden unter anderem die Potenziale und Restriktionen polyzentrischer Metropolregion untersucht und am Beispiel des Sachsendreiecks die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kooperation in Metropolregionen mit mehreren Zentren aufgezeigt.

Die Fachtagung überführte die Ergebnisse von der Theorie in die Praxis, wobei insbesondere die Räume zwischen den Zentren in den Blick genommen wurden. Unter Einbeziehung aktueller Entwicklungen der Region diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Möglichkeiten der wirkungsvollen Einbeziehung der Gebiete zwischen den Kernstädten des Sachsendreiecks in die Kooperation.

Die positive Entwicklung der Kernstädte des Sachsendreiecks in den letzten Jahren wird als Chance gesehen, um die Entwicklung Mitteldeutschlands insgesamt zu beflügeln. Ein wichtige Instrument dafür sind Stadt-Umland-Kooperationen.

Während sich die Kooperation des Sachsendreiecks in der Startphase stark auf die fünf Oberzentren konzentrierte, ist seit 2006 ein erweiterter Raum mit der Thüringer Städtereihe von Erfurt bis Gera sowie den Oberzentren Dessau und Magdeburg in Sachsen-Anhalt in Projekte der Metropolregion einbezogen. Die Fachtagung in Chemnitz zeigte, dass ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Erweiterung des Sachsendreiecks und für die Einbeziehung der Räume zwischen den Zentren darin liegt, dass gemeinsame Handlungsfelder identifiziert und dazu konkrete Projekte umgesetzt werden.

Die Teilnehmer diskutierten in Gruppen mögliche Handlungsfelder am Beispiel ausgewählter deutscher Metropolregionen. Dazu zählten die Themen regenerative Energien (Rhein-Neckar), regionale Wirtschaftskreisläufe (Nürnberg) sowie überregionale Partnerschaften und die Organisation der Zusammenarbeit (Hamburg). Die vorgestellten Beispiele verdeutlichten, wie wichtig ein oder mehrere Hauptakteure sind, die sich als Fürsprecher für die regionale Zusammenarbeit einsetzen.

Die ausführliche Dokumentation der Tagung steht unter "Veröffentlichungen" (siehe rechte Spalte) zum Download bereit.

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