Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Gender Mainstreaming im Städtebau


Abschlussveranstaltung zum ExWoSt-Forschungsfeld
"Gender Mainstreaming im Städtebau"
23. Mai 2006, Köln

120 Frauen und Männer kamen zur Abschlussveranstaltung des ExWoSt-Forschungsfelds "Gender Mainstreaming im Städtebau" nach Köln, um sich über die Ergebnisse zu informieren.

Nach einer politischen Bewertung durch Prof. Dr. Wilhelm Söfker, dem stellvertretenden Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, Wohnen im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), der die Aktivitäten der Bundesregierung darlegte, sprach der zuständige Dezernent des Deutschen Städtetages, Folkert Kiepe, über die Umsetzung von Gender Mainstreaming in den Kommunen.

Nach diesen einführenden Beiträgen stellte das Forschungsteam (Uta Bauer vom Büro für integrierte Planung, Dr. Stephanie Bock und Ulrike Meyer vom Deutschen Institut für Urbanistik und Heike Wohltmann von plan-werkStadt) die Ergebnisse des ExWoSt-Forschungsfelds "Gender Mainstreaming im Städtebau" vor. Anschließend wurden diese Beiträge aus Sicht der kommunalen Praxis und aus Sicht der Wissenschaft kommentiert.

Stefan Reiß-Schmidt aus München, Leiter der Hauptabteilung Stadtentwicklungsplanung, machte - in Übereinstimmung mit unseren Resultaten - deutlich, dass die frühzeitige Einbeziehung von Gender Mainstreaming zu einer Qualitätssicherung im Städtebau führen kann. Er betonte noch einmal, dass dies bedeutet, "regelmäßig auf allen Stufen des Planungs- und Entscheidungsprozesses die unterschiedlichen Bedürfnisse, Interessen und Lebenslagen von Frauen und Männern unterschiedlicher Altersgruppen sowie die Auswirkung von Planungen und Entscheidungen darauf differenziert zu berücksichtigen". Und er zitierte entsprechend einen Beschluss des Münchner Stadtrates vom 27.01.2004: "Künftig soll schon bei der Formulierung der Ziele und Produkte die Strategie  des Gender Mainstreaming/Gender Budgeting einbezogen werden."

In ihrem Kommentar aus der Wissenschaft betonte auch Prof. Dr. Sabine Baumgart von der Universität Dortmund die Chance, durch Gender Mainstreaming zu einer qualitativen Verbesserungen der Planung durch differenzierten Zielgruppenbezug zu gelangen. Sie verwies aber auch auf die "schwierige Notwendigkeit des Herunterdeklinierens genereller Leitlinien auf die konkrete Maßnahmenebene" und dass es wichtig sei, Gender Mainstreaming im operativen Tagesgeschäft zu verankern.

Am Nachmittag wurden in drei Arbeitsgruppen Erfahrungen aus der Praxis ausgetauscht. Das Spektrum der Themen reichte dabei von den Gender-Perspektiven im Stadtumbau über den Zusammenhang von Gender, Gebrauchswert und Nutzungsfreundlichkeit bis hin zur der zentralen Rolle von wohl definierten Zielen für eine erfolgreiche Umsetzung von Gender Mainstreaming im Städtebau.

Am Ende der Veranstaltung diskutierten Prof. Dr. Kerstin Dörhöfer von der Hochschule der Künste in Berlin und Hilmar von Lojewski, Abteilungsleiter in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, über das Thema "Perspektiven von Gender Mainstreaming im Städtebau - neue Mode, alte Hüte oder zukunftsweisender Stilwechsel?" In einem ausgesprochen lebhaften Dialog wurden noch einmal grundsätzliche Fragen, die sonst in dem auf die praktische Umsetzung und "Gute Beispiele" ausgerichteten Gender-Alltagsgeschäft zu kurz kommen, angesprochen.


Downloads der Vorträge

Prof. Dr. Sabine Baumgart:
Bringt Gender Mainstreaming wirklich eine bessere Planung? - Kommentar aus wissenschaftlicher Perspektive
Download (PDF, 167 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Dr. Annette Harth:
Gebrauchswert und Nutzungsfreundlichkeit - Gender-Kriterien für öffentliche Räume
Download (PPT, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Dr. Thomas Hauff:
Umsetzung von Gender-Mainstreaming im kommunalen Städtebau - eine kontinuierliche Umsetzung benötigt klare Ziele
Download (PDF, 93 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Dr. Angela Jain:
Gender-Perspektiven im Stadtumbau - Genderrelevante Rahmenbedingungen der Stadtumbau-Prozesse
Download (PPT, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Sibylle Krönert:
Gender-Mainstreaming in der Stadtentwicklung - Nutzen von Zielvereinbarungen
Download (PPT, 234 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Ulrike Liebau:
Gender-Mainstreaming bei der Neugestaltung des Pulheimer Stadtgartens
Download (PPT, 353 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Susanne Paas:
Gender-Kriterien für öffentliche Räume
Download (PPT, 38 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Stephan Reiß-Schmidt:
Qualitätserwartungen und -sicherung durch Gender Mainstreaming
Download (PPT, 550 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Ingolf Schmidt:
Dessau - Stadtumbau 2010
Dessau - Stadtumbau 2010 (PPT, 5MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Birgit Wendt:
Gender Mainstreaming im Stadtumbau West am Beispiel Gelsenkirchen
Download (PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)


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