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Jugendliche im Stadtquartier: Modellvorhaben "Jugend belebt Leerstand"
Jugendliche im Stadtquartier: Modellvorhaben "Jugend belebt Leerstand"
Modellvorhaben
Im Forschungsfeld "Jugend belebt Leerstand " wurde in Modellvorhaben untersucht, wie Jugendliche in besonders innovativer Art und Weise Räume umnutzen und dadurch ihre Belange und Interessen direkt umsetzen konnten. Im Forschungsfeld sollten neue Orte und Raumkonzepte entwickelt werden, die Potenziale für eine jugendgerechte Stadtentwicklung bieten – durch selbstbestimmte Freizeitgestaltung, als Plattform für sozialen Austausch, ehrenamtliche Arbeit sowie berufliche Orientierung und Perspektiven sowie einen nachhaltigen Effekt auf die Stadt- und Quartiersentwicklung haben. Solche Projekte stellen einen Nutzen für Jugendliche, die Stadt und die Gebäudeeigentümer dar.
Die Umsetzung jugendlicher Raumnutzungen in Leerständen verlief in verschiedenen Entwicklungspfaden. Die vorhandenen Jugendszenen und Trägerstrukturen, räumliche Nutzungspotenziale, alternative Verwertungsmöglichkeiten und die Handlungsspielräume der Kommune waren ausschlaggebend dafür, in welche Richtung sich eine Gebäude- oder Flächennutzung durch Jugendliche entwickeln konnte. Sie bestimmten auch darüber, ob es zur schnellen Umnutzung in jugendlicher Trägerschaft kommen konnte oder ob im Vorfeld strategische Überlegungen erforderlich wurden, in deren Rahmen zunächst Räume und Trägerschaften geprüft und vorbereitet werden mussten. Die Erfahrungen der Modellvorhaben des Forschungsfeldes "Jugendliche im Stadtquartier" der Jahre 2009-2010 in Leipzig, Spangenberg und Erfurt haben gezeigt, welches Potenzial eine solche Umnutzung von Räumen für die Jugendlichen, die Quartiere und die Städte insgesamt beinhaltet. Dort wurden leerstehende Hotels, Villen und gründerzeitliche Geschosswohngebäude von Jugendlichen selbst für kulturelle und sportliche Zwecke umgenutzt. Dabei sind neue Bezugspunkte und Impulsgeber entstanden – mit positiven Auswirkungen auf eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Die Resonanz auf den im Mai 2011 gestarteten Projektaufruf war mit 218 Bewerbungen erfreulich hoch. Die Bewerbungen teilten sich in 82 Anträge für Jugend-Checks und in 136 für Jugend-Bauten auf. Die große Zahl der eingegangen Bewerbungen und die hohe Qualität bestätigt die Aktualität dieses Themas und zeigt das große Interesse von Jugendlichen, Vereinen, Kommunen, freien Trägern und Immobilieneigentümern, Leerstände für Jugendliche nutzbar zu machen. In einer Jurysitzung und durch eine Bereisung der Projekte wurden schließlich 8 Jugend-Check-Projekte und 8 Jugend-Bau-Projekte ausgewählt. Zentrale Auswahlkriterien waren:
Erkennbare Eigeninitiative und Selbstbestimmung der Jugendlichen
Innovation im Bereich Nutzungs- und Raumkonzept sowie im Aneignungs- und Entwicklungskonzept
Stärke des Kernteams und der Netzwerke
Schnittstellen zur Öffentlichkeit und zur Stadtentwicklung