Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Klimawandel in Stadt und Region
Konferenz 2014

26. und 27. März 2014 in Berlin

Ziel der Klimakonferenz war es, einen breiten Dialog zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels und zum Klimaschutz zu schaffen. Es sollte eine Plattform zur politischen Bewertung, fachlichen Vernetzung und praktischen Umsetzung der in den drei Forschungsfeldern entwickelten Instrumente und Strategien in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, in der Kommune und in der Region geboten werden.

Mehr als 250 Teilnehmende diskutierten am 26. und 27. März 2014 auf der BBSR-Konferenz "Klimawandel in Stadt und Region" in Berlin Erkenntnisse aus den Forschungsfeldern ImmoKlima, ImmoRisk, StadtKlima und Klima-MORO.

Integrierte Strategien zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel - vom Gebäude über die Stadt bis zur Region - wurden im Kontext der Potenziale und Gefährdungen durch den Klimawandel beleuchtet.

Bei den 25 Modellen und Piloten erwiesen sich als Erfolgsfaktoren insbesondere die Arbeit in Kooperationen und Netzwerken, die politische Unterstützung auf kommunaler Ebene und der Know-how-Transfer aus der Projektebene in übergeordnete Konzepte sowie das Vorhandensein der "Macher" auf Projektebene.

Auf Synergien zu setzen und Zielkonflikte frühzeitig miteinander abzuwägen, ist dabei ebenso bedeutsam wie die Berücksichtigung von effektiven, ohnehin anfallenden Maßnahmen in der Priorisierung der Umsetzung. Eine flächendeckende Umsetzung von Klimaschutz und Anpassung erfordert eine Einbettung in die alltägliche Praxis. Dazu braucht es weiterhin die Unterstützung durch Bund, Länder und EU.

In zwei Podiumsdiskussionen wurden vertieft "Risiken und Chancen des Klimawandels" sowie "Weichenstellungen für Klimaschutz und Klimaanpassung" mit den folgenden zentralen Ergebnissen diskutiert: Klimaanpassung werde nur eine Chance haben, wenn wir den Klimaschutz ernster nähmen als bisher, denn es gebe kein "Rezept", wie man sich weltweit an eine Erderwärmung von 4 °C anpassen könne. Vor allem die Verknüpfung der Klimaforschung mit der Praxis müsse daher verbessert werden, ebenso der Wissenstransfer in die "Fläche".

Welche planerischen Prioritäten auf dieser Grundlage in den Kommunen zu setzen seien, sei allerdings politisch zu entscheiden. Die "gute Stadt" und das "gute Leben" für alle sollten dabei im Fokus der Überlegungen stehen. Für die Projektentwicklung bedeute die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel gleichsam die Beschäftigung mit Gebäudenachhaltigkeit, angemessener Stadtstruktur und städtischer Mobilität.

Neben Investitionen in die kommunale Infrastruktur müssten auch private Immobilieneigentümer und Unternehmen Geld in die Hand nehmen. Für deren Entscheidungen allerdings seien Planungs- und Investitionssicherheit eine wichtige Voraussetzung.

Als Aufgabe der Politik wurde es gesehen, die Risiken des Klimawandels und den Nutzen von Anpassung plastisch vor Augen zu führen. Mit dieser Intention sei auch die Entwicklung des Geoinformationssystems "GIS-ImmoRisk" angestoßen worden, das bundesweit eine Risikoabschätzung von Klimafolgen für Immobilieneigentümer ermöglichen soll.

Prof. Dr. Welzer von FUTURZWEI konstatierte in seinem Vortrag eine "futurologische Obdachlosigkeit des gegenwärtigen Handelns", bei der jedwede Entwicklung darauf abziele, unseren Status quo im kapitalistischen Wirtschaftsprinzip zu erhalten. Die Antwort hierauf könne nur ein tiefgreifender Wandel der Lebensstile sein, bei dem Identitätsschaffen nicht ausschließlich über den Konsum erfolge. Das begleitende Informationsforum bot Gelegenheit zur fachlichen Vernetzung von Praxis, Wissenschaft und Politik.

Großen Anklang fanden die präsentierten Filme aus den Forschungsfeldern.
zu den Filmen

Eine ausführliche Dokumentation der BBSR-Konferenz "Klimawandel in Stadt und Region" finden Sie unter dem folgenden Link:
Download
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