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Schweriner Stadt-Impulse: Teilprojekt A "Charta für Schweriner Baukultur"
ALLGEMEINE DATEN
Projektträger
Stadt Schwerin
Einwohner (2013)
93.000
Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern
Kreistyp
Städtischer Kreis
Gegenstand
Strategie
Betrachtungsraum
Gesamtstadt
Anlass und Ziele
Ansicht der Schweriner InnenstadtQuelle: Stadt Schwerin
Obwohl die Landeshauptstadt Schwerin seit vielen Jahren Instrumente der Sicherung baulicher Qualität anwendet (Leitbild Schwerin 2020, Integrierte Stadtentwicklung, Wettbewerbe und Gutachterverfahren), geriet die Umsetzung von Qualitätsansprüchen bei vielen Projekten unter den Druck von Investoren, Kreditwirtschaft und Politik sowie in die Kritik der Medien. Fehlende städtische Haushaltsmittel zur Finanzierung von Wettbewerbsverfahren sowie der zeitliche und personelle Mehraufwand für anspruchsvollere Planungsverfahren wurden als zentrales Konfliktpotenzial angeführt.
Im Modellvorhaben wollte Schwerin deshalb einen Prozess initiieren, bei dem Leitlinien der Schweriner Planungs- und Baukultur in Form einer Charta erarbeitet und eine Selbstbindung von Kommunalpolitik und Verwaltung erreicht werden sollte. Ziel des Projekts war es, Strategien und Maßnahmen zu benennen, die die Qualitätsansprüche von städtebaulichen und architektonischen Bauvorhaben in Schwerin erhöhen und somit eine Verankerung von baukulturellen Werten in allen Bauphasen – von der Planung bis zur Umsetzung – ermöglichen.
Das Modellvorhaben "Charta für Schweriner Baukultur" ist wie das Modellvorhaben "Besser Bauen in Mecklenburg-Vorpommern" ein Teilprojekt der Schweriner Stadt-Impulse. Es ergänzt den umsetzungsorientierten, baubezogenen Ansatz von "Besser Bauen in Mecklenburg-Vorpommern" um eine qualitätssichernde, strategische Komponente.
Übergabe der Charta an Vertreter der Stadt Schwerin durch die Mitglieder des ExpertenbeiratesQuelle: Stadt Schwerin
Die Landeshauptstadt Schwerin hat im Projekt für die Dauer von zwei Jahren einen Expertenbeirat eingerichtet. Dieser setzt sich zusammen aus lokalen und externen Experten unterschiedlicher thematischer Schwerpunkte (Architektur, Städtebau, Stadtsoziologie, Klimaschutz und Jugendbeteiligung). Diese Experten haben im engen Dialog mit Stadtverwaltung und Fachöffentlichkeit baukulturell wirksame Leitlinien, Instrumente und ein Handlungsprogramm für die "Charta für Baukultur Schwerin" erarbeitet. Zusätzlich wurden die Leitlinien auf aktuelle Bauvorhaben in Schwerin übertragen und diskutiert. Zur Einbindung der (Fach-)Öffentlichkeit wurden begleitend öffentliche Diskussionsveranstaltungen durchgeführt.
ProjektablaufQuelle: SSR - Schulten Stadt- und Raumentwicklung, Dortmund
Die Erarbeitung und Verabschiedung der Charta schuf die Grundlage für eine baukulturelle Qualitätssicherung in Schwerin. Der begonnene Dialogprozess entfaltete bereits positive Wirkungen. So werden aktuelle Bauvorhaben inzwischen innerhalb der Verwaltung, aber auch im kommunalpolitischen Raum neu bewertet. Externer Sachverstand hat den baukulturellen Dialog unterstützt und ihm neue Impulse verliehen. Dieser Dialog wird im Rahmen der Bewerbung der Stadt um die Aufnahme des Residenz-Ensembles in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes fortgeführt. Das Modellvorhaben hat dazu geführt, dass in der dauerhaften Einrichtung eines Beirats für Planungs- und Baukultur sowie in der konsequenten Einführung von Wettbewerbsverfahren bei Planungs- und Bauvorhaben in ausgewählten Teilräumen der Stadt eine zukünftige Schlüsselfunktion für Planungs- und Bauqualität gesehen wird.