Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Orte der Integration im Quartier

Nienburg/Weser (Niedersachsen): "FamilienhORT" Alpheideschule

Hintergrund

Das Einzugsgebiet der Grundschule Alpheide liegt im Süden der Stadt Nienburg/Weser und ist Erweiterungsquartier der Sozialen Stadt Lehmwandlung. Hier leben Menschen mit unterschiedlichster Sozialstruktur und Herkunft. Rund um das Quartier der Alpheideschule fehlt es an sozialer Infrastruktur und Teilhabemöglichkeiten. Besonders gravierend ist dies für Familien aus dem sozial schwächeren und bildungsfernen Milieu.

StadtStadtquartierQuartierstypSozialdaten QuartierProjektträger
ca. 32 000 Ew.Alpheide/
Lehmwandlung
Einfamilienhaus-/Geschosswoh-nungsbau

21,56% > 65 Jahre

19,07% < 18 Jahre
(Stichtag: 01.01.2012)

34% Anteil Migranten
(Schätzung auf Grund von Befragungen u.a. Material)

Stadt Nienburg/Weser (Fachbereich Stadtentwicklung)

KreistypLage des QuartiersPrägung Baualter
Ländlicher Kreis im Agglo-merationsraumSüdöstlich der Innenstadt1960 bis 1980

Konzept/Strategie

Ausgehend von der baulichen Aufwertung der ehemaligen Hausmeisterwohnung auf dem Schulgelände, entsteht der "FamilienhORT" Alpheide in enger Kooperation mit der Grundschule. Der Aufbau verschiedener Netzwerke, die Bündelung von Bildungsangeboten, eine ressortübergreifende Zusammenarbeit in der Verwaltung sowie eine Einbindung verschiedener Ehrenämter sollen zur Qualifizierung des Ortes der Integration maßgeblich beitragen.

Ziele

Ziel ist es, die Schule zu einem Ort der Integration zu qualifizieren, an dem überschulische Aktivitäten, ein gemeinsames Mittagessen, Austausch sowie Beratung stattfinden. Entstehen soll ein attraktiver Ort zur Bildungs- und Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche und für die BewohnerInnen im Gebiet. Dabei soll sowohl kulturell- und generationenübergreifend gearbeitet werden, als auch zielgruppenspezifische und bedarfsorientierte Angebote entwickelt werden. Die folgenden Bausteine liefern die Grundlage und Impulse für die geplanten Angebote.

Bausteine im Überblick

Planungsgruppe "FamilienhORT"
Die Planungsgruppe plant gemeinsam den "FamilienhORT" und besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltungsfachbereiche Jugend, Soziales, Bildung und Stadtentwicklung, der Schule, vor Ort aktiven Trägern, MigrantInnenvertretern sowie Eltern. Die Planungsgruppe trifft sich regelmäßig alle vier Wochen, und die erarbeiteten Ergebnisse fließen unmittelbar in die laufenden Umgestaltungspläne der Räumlichkeiten aber auch in die Angebotsplanungen im "FamilienhORT" ein.

Familienstadtteilbüro
Das Familienstadtteilbüro ist ein Anlaufpunkt für alle. Eine Bildungsbegleiterin wird von hier aus nach innen, also in die Schule, und nach außen, ins Gebiet, wirken. Hierzu gehören Angebote wie Beratung von Eltern, Akteuren und Ehrenamtlichen, aber auch das Bilden von Netzwerken um den "FamilienhORT".

Mittagstischangebot im "FamilienhORT"
Die Grundschulkinder sollen die Möglichkeit bekommen, an einem gemeinsamen Mittagsangebot teilzunehmen sowie danach ihre Hausaufgaben zu erledigen. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Mittagstischpaten sollen die Kinder den Tisch decken, gemeinsam essen und den Tisch abräumen.

Stadtteilfamiliengarten
Hier geht es um die Umwandlung des bereits bestehenden, jedoch nicht gut genutzten Schulgartens in einen Stadtteilfamiliengarten. Durch die Öffnung des Schulgartens für die BewohnerInnen aus dem Gebiet soll ein informeller Treffpunkt zum Verweilen geschaffen werden.

Bücherwurm
Die bestehende Schulbücherei soll zur Stadtteilbücherei mit Zugang für alle Interessierten werden. Zusätzlich sollen weitere Angebote rund um das Thema Lesen und Vorlesen entstehen. Ferner soll ein spielerischer Umgang sowie Zugang zum Thema Lesen gefördert werden.

Umgestaltung der Hausmeisterwohnung
Der "FamilienhORT" soll in der leer stehenden Hausmeisterwohnung am Rande des Schulgeländes eingerichtet werden. Entstehen soll neben einem Stadtteilbüro ein großer Raum für das Mittagessen der Kinder sowie für verschiedene (Freizeit-) Angebote.

Öffentlichkeitsarbeit und Berichtswesen einschließlich prozessbegleitender Evaluation
Hierzu gehört u.a. eine Dokumentation und Berichterstattung über die Projektfortschritte. Aber auch der Austausch mit anderen Projekten durch die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen im Rahmen des ExWoSt-Programms. Zudem werden u.a. Pressmitteilungen und Textbeträge für die lokale Zeitung sowie die "Stadtteilzeitung" erstellt.

Akteure/Beteiligte

  • Stadtverwaltung Nienburg/Weser
  • pädagogische Fachkraft (z.B. ehrenamtliche Mittagstisch- und Vorlesepaten/innen)
  • Förderverein
  • Planungsgruppe "FamilienhORT"
  • Ratsmitglieder
  • weitere mögliche Partner: BUND, Diakonisches Werk, Bürgerstiftung im Landkreis Nienburg.

Zugehörige Projekte

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