Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Weißbuchprozess "Grün in der Stadt"

Ergebnisse

Erstellung und Veröffentlichung Weißbuch Stadtgrün

Das "Weißbuch Stadtgrün. Grün in der Stadt – Für eine lebenswerte Zukunft" enthält erstmals konkrete Handlungsempfehlungen und Umsetzungsmöglichkeiten des Bundes für mehr Grün in der Stadt. Diese sind im Weißbuch in zehn Kapiteln/Handlungsfeldern gegliedert. In den Kapitel werden Ausgangslage und Handlungsbedarfe der jeweiligen Themenfelder dargestellt und Ansatzpunkte für den Bund herausgearbeitet. Jedes Kapitel skizziert am Ende konkrete bundespolitische Handlungsansätze. Die zehn Handlungsfelder sind im Einzelnen:

  • HF 1: Integrierte Planung für das Stadtgrün
  • HF 2: Grünräume qualifizieren und multifunktional gestalten
  • HF 3: Mit Stadtgrün Klimaschutz stärken und Klimafolgen mindern
  • HF 4: Stadtgrün sozial verträglich und gesundheitsförderlich entwickeln
  • HF 5: Bauwerke begrünen
  • HF 6: Vielfältige Grünflächen fachgerecht planen, anlegen und unterhalten
  • HF 7: Akteure gewinnen, Gesellschaft einbinden
  • HF 8: Forschung verstärken und vernetzen
  • HF 9: Vorbildfunktion des Bundes ausbauen
  • HF 10: Öffentlichkeitsarbeit und Bildung

Das Weißbuch wurde im Mai 2017 im Rahmen des zweiten Bundeskongresses "Grün in der Stadt" in Essen veröffentlicht. Dort wurde es von Vertretern der Politik und anderen Akteuren sowie dem Publikum diskutiert. In der breiteren Fachöffentlichkeit stieß das Weißbuch auf großes Interesse und positive Resonanz.

Das Weißbuch kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:
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Im Januar 2018 erschien eine englische Übersetzung des Weißbuchs. Diese kann ebenfalls auf der Seite des BMU heruntergeladen werden:
White Paper: Green Spaces in the City

Über die Umsetzung des Weißbuchs wird die Bundesregierung zukünftig im Stadtentwicklungsbericht berichten.


Dialog

Ein breites Spektrum von Akteuren wurde in den Weißbuchprozess anhand verschiedener Formate eingebunden:

  • Es fanden interne Fachgespräche und eine interne Redaktionssitzung mit Experten aus nachgeordneten Behörden ( BBR, BBSR, BfN, UBA, JKI) zu den Inhalten und Handlungsfeldern des Weißbuchs statt. In diesen wurde die Grundstruktur des Weißbuchs und über die Priorisierung des Maßnahmenkataloges diskutiert.
  • In zwei Runden Tischen mit Vertretern von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Wirtschaft im Oktober 2016 bestand die Möglichkeit, zu den Themenfeldern des Weißbuchs Stellung zu nehmen. Hier wurden Motivation, Möglichkeiten und Hemmnisse privaten Engagements für Grün erörtert.
  • In dem Abstimmungsgespräch mit Vertretern der Länder im Dezember 2016 wurde der erste Entwurf des Weißbuches diskutiert und durch wichtige Anregungen aus Sicht der Ländervertreter ergänzt. Zentrale Themen waren hier Qualifizierungsstrategien, Bauwerksbegrünung oder auch die Bedeutung der Pflege von Grünanlagen.
  • Im Dezember 2016 hatten Vertreter verschiedener Verbände die Gelegenheit, zum Weißbuchentwurf Stellung zu nehmen. An dem Gespräch nahmen etwa 40 Vertreterinnen und Vertreter von Grünverbänden teil. Viele Verbände entwickelten parallel gesonderte Stellungnahmen zum Weißbuch.
  • In einem Onlinedialog im Dezember 2016 konnte sich die Öffentlichkeit in den Entwurf des Weißbuchs einbringen und den Weißbuchtext kommentieren. Auf dem Webportal www.gruen-in-der-stadt.de wurden der Öffentlichkeit aktuelle Informationen zum Weißbuchprozess bereitgestellt. Während einer Dialogphase (November 2016 - März 2017) bestand zudem die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen und Projekte in einem Ideengarten vorzustellen. Hier bestand die Möglichkeit den Weißbuchtext online zu kommentieren. In beiden Phasen zusammen gingen 195 Kommentare aus der Öffentlichkeit ein.

Die Ergebnisse der gesamten Beteiligung flossen in den Weißbuchtext ein. Das Bundesbauministerium plant, den Dialog mit den zahlreichen am Stadtgrün beteiligten Akteuren in Form eines Dialogforums ab 2019 fortzusetzen.


Studierendenwettbewerb

Der BBSR-Studierendenwettbewerb "Zukunftsbilder einer grünen Stadt – Grün auf engem Raum" wurde zwischen Juli 2016 (Auslobung) und Mai 2017 (Preisverleihung) durchgeführt. An dem zweistufigen Wettbewerbsverfahren haben 257 Studierende von 27 Hochschulen teilgenommen. Für die zweite Wettbewerbsstufe wurden 30 Beiträge von 56 Studierenden zugelassen. Drei Preisträger und drei Würdigungen wurden von der Jury ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des 2. Bundeskongresses "Grün in der Stadt – Für eine Lebenswerte Zukunft" am 08./09. Mai 2017 in Essen. In ihren Entwürfen beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Entwicklung des urbanen Grüns im Kontext wachsender Städte. Hierzu waren den Studierenden drei Berliner Entwurfsgebiete mit jeweils spezifischen Herausforderungen an die Grünraumentwicklung vorgegeben.

Weitere Informationen zum Wettbewerb: Studierendenwettbewerb 2016


2. Bundeskongress "Grün in der Stadt"

Am 8. und 9. Mai 2017 wurde der 2. Bundeskongress "Grün in der Stadt – Für eine lebenswerte Zukunft" in Essen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) veranstaltet. Bei dem zweitägigen Kongress mit rund 470 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Kommunen, Verbänden, Ländern, Wissenschaft, Stadt- und Landschaftsplanung sowie Gartenbau, wurde das Weißbuch Stadtgrün "Grün in der Stadt – Für eine lebenswerte Zukunft" der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Mittelpunkt des Kongresses standen die Diskussion der im Weißbuch vorgeschlagenen Strategien und Handlungsempfehlungen sowie deren Umsetzungsmöglichkeiten auf Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen. Am zweiten Kongresstag wurden Beispiele aus dem Internationalen Raum vorgestellt und diskutiert. Zudem wurden Exkursionen zu herausragenden Beispielen der Grünen Infrastruktur in Essen durchgeführt.

Folgende Kernbotschaften und Empfehlungen an den weiteren Weißbuchprozess gingen aus dem Kongress hervor:

  • Stadtgrün und grüner Infrastruktur sollen eigenständige Themenfelder in der Stadt- und Raumplanung und die Kooperationen zwischen Verwaltungsebenen und -einheiten durch den Bund unterstützt werden.
  • Stadtgrün fördern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, daher ist die Einbindung von Bürgern, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Unternehmen in den weiteren Diskussions- und Umsetzungsprozess besonders wichtig.
  • Die Handlungsfähigkeit der Kommunen stärken.
  • Die soziale Funktion von Stadtgrün und seines Beitrags in den Bereichen Baukultur und Anpassung an den Klimawandel müssen berücksichtigt werden, wenn es um Abwägung in der Flächennutzungskonkurrenz zwischen Wohnungsneubau und Grünraumentwicklung geht.
  • Ein Fokus sollte auf der qualitativen Grünraumentwicklung in sozial schwachen Quartieren liegen.
  • Öffentlichkeitswirksame Verfahren und Wettbewerbe helfen, die Bedeutung von Stadtgrün für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung erfolgreich zu kommunizieren.
  • Die Diskussion zu Stadtgrün mit der Diskussion um nachhaltige Stadtentwicklung verknüpfen.

Die Dokumentation des Kongresses ist auf der Website www.gruen-in-der-stadt.de verfügbar.

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