Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Kommunale Wohnraumversorgungskonzepte

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit Oktober 2004 – Juli 2006
  • Programm ExWoSt

Die Wohnungspolitik "vor Ort" gewinnt angesichts sich zunehmend auseinander entwickelnder regionaler Wohnungsmarktverhältnisse an Bedeutung. Eine bundesweite Studie untersuchte daher den bislang erreichten Stand bei der Erstellung kommunaler Wohnraumversorgungskonzepte und wie Kommunen vor dem Hintergrund der zusätzlichen wohnungspolitischen Anforderungen durch "Hartz IV" unterstützt werden können.
Projektlaufzeit: Oktober 2004 - Juli 2006

Die Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt. Während die Nachkriegszeit noch durch einen quantitativen Wohnungsmangel geprägt war, hat der soziale Wohnungsbau seit den 70er Jahren einen erheblichen Beitrag zu dessen Behebung geleistet. Zwar gibt es vor allem in Ballungsräumen noch immer angespannte Wohnungsmärkte mit einem Nachfrageüberhang, doch in vielen Städten stagniert die Nachfrage oder ist sogar rückläufig.

Der Bund hat auf die veränderten Rahmenbedingungen reagiert und mit der Novellierung des Wohnraumförderungsgesetzes (WoFG) zum 1. Januar 2002 das Förderinstrumentarium des Sozialen Wohnungsbaus zur Sozialen Wohnraumförderung weiterentwickelt.

Das übergeordnete wohnungspolitische Ziel des Gesetzes ist unverändert und liegt nach wie vor in der Unterstützung von Haushalten, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können. Die Zielgruppen haben sich jedoch gewandelt. Während der Soziale Wohnungsbau auf breite Schichten der Bevölkerung zielte, richtet sich die Soziale Wohnraumförderung primär an Bevölkerungsgruppen, deren Zugang zum Markt aufgrund ihrer sozialen und/oder ökonomischen Situation behindert ist. Der Förderschwerpunkt liegt hierbei unter anderem in einer stärkeren regionalen Differenzierung als Reaktion auf unterschiedliche Wohnungsmarktsituationen und in einer stärkeren Einbindung des Wohnraumbestandes in die Wohnraumversorgung.

Die Gemeinden werden im Hinblick auf "Hartz IV" mit zusätzlichen und in ihrer Tragweite schwer abschätzbaren wohnungspolitischen Aufgaben konfrontiert, die zwingend die Entwicklung ganzheitlicher Wohnraumversorgungskonzepte unter Einbeziehung städtebaulicher und sozialer Aspekte erfordern. Entgegen vorheriger gesetzlicher Regelungen werden den Kommunen mit der Novellierung des WoFG zur regionalen Steuerung daher sehr viel größere Gestaltungsspielräume eingeräumt. 

Als planerische Grundlage zur Steuerung und Umsetzung einer nachhaltigen Wohnungs- und Sozialpolitik auf kommunaler Ebene wurde zudem im Hinblick auf einen möglichst zielgenauen und effizienten Einsatz der verschiedenen Instrumente des WoFG (z.B. Belegungs- und Mietbindungen, Kooperationsverträge, Modernisierungs- und Neubauförderung) und zur Einbindung und Vernetzung von Einzelmaßnahmen das Instrument der Wohnraumversorgungskonzepte geschaffen. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass die Erstellung von kommunalen Wohnraumversorgungskonzepten in den vergangenen Jahren in einigen Städten und Kommunen bereits erfolgreich praktiziert worden ist. Angesichts der vielerorts bereits stattfindenden oder noch zu erwartenden strukturellen und demographischen Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt sind die Möglichkeiten, die dieses Instrument bietet, jedoch noch nicht ausgeschöpft. Zudem ist in den Städten ein breites Spektrum von Verfahrensweisen und Umsetzungsständen vorzufinden, das von Kommunen ohne Wohnraumversorgungskonzept über solche mit Wohnungsmarktbeobachtung jedoch ohne Ziel- und Maßnahmenableitung bis hin zu Städten mit umfangreichen und zum Teil deutlich über die Anforderungen des WoFG hinausgehenden Wohnungsmarktentwicklungskonzepten reicht.

Ein wesentliches Ziel des Forschungsvorhabens lag daher in der Durchführung einer Bestandsaufnahme und Typisierung von in Deutschland praktizierten Wohnraumversorgungskonzepten. Auf der Grundlage der erhobenen Daten wurden daraufhin inhaltliche und organisatorische Anforderungen an die Erstellung von Wohnraumversorgungskonzepten abgeleitet und in Handlungsempfehlungen dokumentiert. Akteure aus Politik und Wohnungswirtschaft sollen auf diese Weise mobilisiert und die Verbreitung von Wohnraumversorgungskonzepten gefördert werden.

Bei der Durchführung des Projektes wurde das BBR von Analyse & Konzepte, Hamburg unterstützt.

Endbericht

Kommunale Wohnraumversorgungskonzepte - Endbericht. Projektlaufzeit: Oktober 2004 - Juli 2006 PDF 2MB Datei ist barrierefrei/ barrierearm Dokumenttyp: Download

Kontakt

  • Mathias Metzmacher
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 8 „Wohnen und Gesellschaft“
    Telefon: +49 228 99401-2620
    Fax: +49 228 9910 401-2620
    E-Mail: mathias.metzmacher@bbr.bund.de

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