Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Raumbeobachtung Deutschland und angrenzende Regionen

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit Oktober 2015 – Juni 2018
  • Programm MORO

Die Berichterstattung über die räumliche Entwicklung des Bundesgebiets und Europas gehört zu den originären Aufgaben des BBSR und ist im Raumordnungsgesetz (§ 25 ROG) festgehalten. Das Gesetz hebt auch die Betrachtung der an Deutschland angrenzenden Gebiete als einen erweiterten Aspekt der Raumbeobachtung hervor. Dieses Modellvorhaben der Raumordnung (MORO), das sieben Modellregionen einbezieht, schafft die Grundlagen für eine kontinuierliche, räumlich erweiterte Raumbeobachtung.

Ausgangslage

Den Blick raumordnungspolitisch und analytisch über den "Tellerrand" Deutschlands hinaus zu richten, ist im BBSR kein neuer Gedanke. Seit Mitte der 1990er-Jahre berät das Institut in Fragen der europäischen Raum- und Stadtentwicklung und informiert den Bund und die Länder über räumliche Entwicklungen in Deutschland und in Europa. Mit der Integration der an Deutschland angrenzenden Gebiete ergibt sich aber ein regionalstatistischer Perspektivwechsel von der bundesdeutschen zur europäischen Statistik. Hinzu kommt, dass sich an den Grenzen und den benachbarten Regionen durchaus spezielle räumliche Fragestellungen auftun, die sich nur unter Berücksichtigung und Nutzung unterschiedlicher regionaler und auch nationaler statistischer Quellen analysieren lassen. Hierfür ist es von mitentscheidender Bedeutung, vor Ort vorhandene Expertise und regionales Wissen nutzbar zu machen, indem regionale Partner einbezogen werden.

Ziel

Das Projekt verfolgte mehrere Ziele:

  • Es soll unter Berücksichtigung der unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten der deutschen Grenzregionen und der angrenzenden Gebiete den Informationsbedarf zur Erfassung räumlicher Strukturen und Entwicklungen ermitteln.
  • Auf der Basis von bis zu acht Modellregionen soll ein grundsätzliches Indikatorenmodell erarbeitet werden, das den zur Beobachtung der Lebensverhältnisse in den Grenzregionen notwendigen Rahmen setzt. Neben sozioökonomischen Indikatoren soll insbesondere auch ein Augenmerk auf der Abbildung von öffentlichen und privaten Infrastrukturen und auf grenzüberschreitenden räumlichen Verflechtungen liegen.
  • Die unterschiedlichen räumlichen Dimensionen von funktionalen Zusammenhängen und Verflechtungen sollen berücksichtigt werden.
  • Der Indikatorenkatalog soll hinsichtlich Verfügbarkeit und Aktualisierbarkeit der Daten geprüft werden. Die Möglichkeiten von Sonderauswertungen vorhandener Statistiken und die Verwendung nichtamtlicher Daten sollen in Betracht gezogen werden.
  • Synergien zwischen den Regionen, den Ländern und des Bundes sowie hinsichtlich Datenbeschaffung und Bereitstellung sollen in Hinblick auf die Schaffung einer dauerhaften Raumbeobachtung der Grenzregionen in Kooperation zwischen Bund, Ländern und Regionen geprüft werden.
  • In einem Bericht zur Situation und Entwicklung der deutschen Regionen und ihrer angrenzenden Gebiete sollen exemplarisch die Themen und die Ausgestaltung einer zukünftigen Raumbeobachtung ausgeführt werden. Der Bericht soll sowohl einen analytischen Teil als auch einen Teil mit Handlungsempfehlungen für die zukünftige Implementierung eines entsprechenden Raumbeobachtungssystems bzw. -netzwerkes enthalten.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war Spiekermann & Wegener Stadt- und Regionalforschung (S&W).

Raumbeobachtung Deutschland und angrenzende Regionen Räumliche Strukturen und Verflechtungen MORO Praxis Ausgabe Heft 11 |

Kontakt

  • Volker Schmidt-Seiwert
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 3 „Europäische Raum- und Stadtentwicklung“

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