Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Integration von Zuwanderern – Herausforderungen für die Stadtentwicklung

Projektsteckbrief

Das Projekt erfasste in den Jahren 2017 und 2018 in 15 Fallstudien mit unterschiedlichen kommunalen Ausgangs- und Rahmenbedingungen die kommunalen Strategien im Umgang mit der aktuellen Zuwanderungsentwicklung. Ziel war es, systematische Erkenntnisse über integrationsfördernde Bedingungen und Vorgehensweisen zu gewinnen und Auswirkungen auf die Stadtentwicklung zu identifizieren. Die Ergebnisse der Studie sind in den Prozess zur Erstellung des Nationalen Aktionsplans Integration (NAP-I) in das Themenforum „Integration vor Ort“ eingeflossen.

Ausgangslage

Integration wird vor Ort in den Städten, Landkreisen und Gemeinden gestaltet. Kommunen nehmen bei der Integration eine Schlüsselrolle ein. Dabei verfügen viele über jahrzehntelange Erfahrungen und wichtige Grundstrukturen, um Integration vor Ort erfolgreich zu gestalten. In den vergangenen Jahren haben sie ihr Engagement in der Integrationspolitik ausgebaut und sich den Anforderungen angepasst.

Dabei bestehen aufgrund der kommunalen Vielfalt bei der Ausgestaltung und hinsichtlich der Rahmenbedingungen bundesweit erhebliche regionale und innerhalb der Städte auch kleinräumige Unterschiede. Diese sind das Ergebnis von Zuzugsmustern der unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Zuwanderung, der wirtschaftlichen Entwicklung, der städtebaulichen Entstehungsphasen und der Wohnungsmärkte der jeweiligen Städte. Deutlich wurden diese Unterschiede besonders während der starken Fluchtzuwanderung seit 2015. Neben der Fluchtzuwanderung stieg auch seit 2012 die Zuwanderung aus EU-Staaten an. Während dieser Zeit ist vor allem die kleinräumliche Konzentration von Zuwanderinnen und Zuwanderern in einzelnen Quartieren so wie eine damit verknüpfte soziale Segregation gestiegen.

Während Kommunen mit langer Zuwanderungshistorie während der starken Fluchtzuwanderung auf Strukturen zurückgreifen konnten, mussten andere neue Strukturen aufbauen und ihr Verwaltungshandeln anpassen. Seit 2018 rückten neben der Organisation der Versorgungsaufgaben weitere qualitative Dimensionen stärker in den Vordergrund. Dazu zählen die Integration in Bildung/Aus- und Weiterbildung, die berufliche Integration sowie der Übergang von Gemeinschaftsunterkünften in den regulären Wohnungsmarkt und die Integration in die Nachbarschaften und die Stadtgesellschaft, auch im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe.

Ziel

Vor diesem Hintergrund wurden im Forschungsprojekt kommunale Ziele und Strategien im Umgang mit der aktuellen Zuwanderungsentwicklung erfasst, um daraus systematische Erkenntnisse über integrationsfördernde Bedingungen und Vorgehensweisen abzuleiten. Hierzu berücksichtigte und typisierte das Projekt die unterschiedlichen kommunalen Ausgangsbedingungen, um auf dieser Grundlage Stadtentwicklungstypen und im Projektverlauf von diesen ergriffene typische Strategien zur Förderung der Integration von Zuwandernden zu identifizieren.

Nach einer zweijährigen Beobachtung von 15 Fallstudien wurden auch Rückschlüsse für die Weiterentwicklung der städtebaulichen und stadtentwicklungspolitischen Instrumentarien des Bundes gewonnen.


Auftragnehmer des Forschungsprojektes war empirica ag, Bonn.

Integration von Zuwandernden Herausforderungen für die Stadtentwicklung BBSR-Online-Publikation Ausgabe 06/2021 |

Kontakt

  • Dr. Karin Veith
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 4 „Städtebauförderung, Soziale Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2140
    E-Mail: karin.veith@bbr.bund.de

  • Teresa Grundmann
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 4 „Städtebauförderung, Soziale Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2337
    E-Mail: teresa.grundmann@bbr.bund.de

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