Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Domäne Gesellschaftlicher Einfluss

Gesellschaftlicher Einfluss ist mehr als politische Beteiligung. Gesellschaftliches Engagement bedeutet auch auf Einflussnahme im beruflichen und im privaten Handlungsraum. Während gesellschaftliches Engagement im beruflichen Kontext vor allem in großen Firmen zunehmend geschätzt und sogar gefordert wird, gilt es im privaten Zusammenhang eher als "Luxus". Im Rahmen der EU-Politik sollen die Indikatoren dieser Domäne insbesondere auf die Beteiligung von Frauen und Männern an zentralen Entscheidungen der politischen, sozialen und ökonomischen Sphäre hinweisen.
Für die entsprechende Domäne Gesellschaftlicher Einfluss des kleinräumig konzipierten deutschen Gender-Index müssen Indikatoren gewählt werden, die für die Kreis- bzw. Regierungsbezirksebene relevant sind. Es sind folgende drei Indikatoren:

  • Stadt- bzw. Kreisratsposten je 100 Deutsche 18 Jahre und älter
  • Mitgliedschaft in Berufsorganisationen je 100 Befragte
  • Freiwillige Tätigkeiten in Organisationen oder Vereinen je 100 Befragte.

Die Daten für den ersten Indikator wurde durch Internet-Recherche ermittelt, die beiden anderen Indikatoren wurden im Rahmen des SOEP ermittelt. Es handelt sich also im Gegensatz zu den EU-Indikatoren um nicht objektive Daten auf der Basis von Personalverzeichnissen, denn zwei der drei Indikatoren für den kleinräumigen deutschen Index basieren auf personenbezogenen Selbstauskünften.



Der z.T. nur für die Regierungsbezirksebene differenzierende deutsche Gender Index für die Domäne Gesellschaftlicher Einfluss nimmt im Jahr 2014 den Wert 37,1 (Mittelwert aller Kreisindizes). Der vergleichsweise größte Geschlechterunterschied hinsichtlich Partizipation ist im politischen Feld bei der Besetzung der Stadt- und Kreisratsposten festzustellen.

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