Städte und Gemeinden sind von jedem Trend auf irgendeine Art und Weise betroffen. Kommunen müssen neben aktuellen Aufgaben daher auch die Zukunft im Blick haben. Nicht selten aber fehlen ihnen die Mittel, um angemessen auf prognostizierte Trends zu reagieren. Müssen und können sie das überhaupt immer? Wie gehen sie mit widersprüchlichen Trendmeldungen um? Und ab wann ist ein Trend ein Trend? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift "Informationen zur Raumentwicklung" (IzR).
Die Liste der gesellschaftlichen Entwicklungen, die Journalisten, Politiker oder Privatpersonen heutzutage oft leichtfertig als Trends oder gar als Megatrends bezeichnen, ist beinahe endlos. Was genau sie mit "Trend" meinen, bleibt häufig offen. Klar ist: Manche Trends sind kurzlebig, andere hingegen langfristig und vielleicht so relevant, dass sie die Gesellschaft nachhaltig verändern. Globalisierung, Urbanisierung, Klimawandel, Digitalisierung, demografischer Wandel – das sind nur einige wenige von etlichen Schlagwörtern, die Medien, Politik und Öffentlichkeit in der Trend-Diskussion nennen.
Die Suche nach passenden Strategien für oder gegen den Trend beschäftigt auch Politik und Verwaltung der Stadt- und Regionalentwicklung. Bevor sich passende Strategien finden lassen, müssen ein Trend erst erkannt, seine Ursachen ergründet und die Folgen von (Nicht-)Handeln abgeschätzt werden. Das Heft trägt hierzu bei, indem es dem "Trend zum Trend" auf den Zahn fühlt: Wie erkennen die Verantwortlichen auf den unterschiedlichen Handlungsebenen, welche Trends für sie Bedeutung haben und ob und wie sie reagieren können?
Redaktion:
Antonia Milbert (
antonia.milbert@bbr.bund.de
),
Daniel Regnery, Friederike Vogel
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Inhalt
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Antonia Milbert
| Trends in der Stadt- und Regionalentwicklung
Einleitung – Überblick – Resümee
Es sei "[…] kaum etwas lustiger als die Zukunftsszenarien der Vergangenheit" zitiert Joachim Radkau seinen Freund Thomas Petersen in seinem Buch "Geschichte der Zukunft. Prognose, Visionen, Irrungen in Deutschland von 1945 bis heute" (2017). Sein Werk ist allerdings keineswegs eine genüssliche Aneinanderreihung von Fehlprognosen, sondern der Versuch, aus der Retrospektive anhand zahlreicher Beispiele einen besseren Umgang mit Zukunftsvisionen und Prognosen zu lernen.
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Dr. Christian Neuhaus | Der Trend als Werkzeug
Gebrauchsanleitung für ein Instrument der strategischen Beobachtung
Trends und Trendforschung versprechen Ordnung im Ungeordneten, Übersicht im Unübersichtlichen, Richtung im Ungerichteten – oder, mit einem Wort: Komplexitätsreduktion. Doch was ist dran an diesen Verheißungen? Woraus bestehen Trendaussagen? Und wie können Praktiker in Verwaltung und Politik Trendaussagen verwenden?
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Univ.-Prof. Dr. Reinhold Popp | Mythos Megatrend
Die scheinwissenschaftlichen Prognosen der Megatrend-Gurus steigern den Unterhaltungswert der Zeitgeistmedien. Aber die langfristig vorausschauende Stadt- und Raumforschung benötigt wissenschaftlich fundierte Prognosen. Dies spricht für die interdisziplinäre Kooperation mit der seriösen Zukunftsforschung.
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Dr. Robert Gaßner | Weniger Trendforschung, mehr diskursive Zielbildung
Trendbasierte Zukunftsaussagen müssen immer kritisch hinterfragt werden. Gesellschaftliche Planungsaufgaben profitieren oft stärker von diskursiven und transdisziplinären Zielbildungsprozessen.
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Dr. Gérard Hutter | Wie Trendanalysen die strategische Planung unterstützen
Strategische Planer und Trendanalytiker müssen intensiver miteinander kommunizieren. Nur so meistern sie Herausforderungen wie Reurbanisierung und Klimawandel. Deshalb braucht es eine pragmatische Klassifikation von Trendanalysen und eine intensive Interpretation von Trends – und kein Trendsurfen.
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Dr. Massimo Moraglio | Can negative scenarios offer reasons for implementing positive futures?
Negative scenarios and negative attitude about the future can also have a didactical function and push the stakeholders to take courageous decisions. The example of the European transport industry confirms this argument.
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Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel,
Christoph Henseler | Landkarten des Ungewissen
Ein Werkzeug für die Trend- und Zukunftsforschung
Die Trendforschung sollte die Perspektiven der Unschärfe, des Ungewissen und des Nichtwissens für ihre methodische Weiterentwicklung und die Kommunikation ihrer Ergebnisse nutzen. "Landkarten des Ungewissen" sind ein theoretisch vielversprechender und pragmatisch effizienter Weg, auf dem sich die Zukunfts- und Trendforschung weiterentwickeln und kommunizieren lässt.
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Anca Cârstean,
Antonia Milbert,
Lars-Christian Uhlig,
Matthias Waltersbacher | Trendbeobachtungen und Analysen im BBSR
Jeder Analyse geht eine konkrete Fragestellung voraus. Das muss nicht immer explizit die Frage nach einem Trend sein. Trotzdem ist die Ableitung von der möglichen Fortsetzung einer Entwicklung ein wichtiges handlungsleitendes Moment der Raumbeobachtung. Prognosen und Szenarien ergänzen diese für die vorausschauende Planung.
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Dr.- Ing. Thomas Zimmermann | Regionalplanung an den Klimawandel anpassen
Der Klimawandel erfordert von der Regionalplanung, ihr Handeln hin zum Umgang mit Unsicherheit neu auszurichten. Poststrukturalistisches Denken bietet dafür Ansätze.
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| IzR im Gespräch mit Andreas Mucke, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
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Antonia Milbert | Demografischer Wandel - Umbruch statt Megatrend
Der demografische Wandel ist nicht umkehrbar. Auch nicht durch Zuwanderung. Die Bevölkerung in Deutschland wird älter und heterogener. Die Regionen verändern sich dabei in sehr unterschiedlichem Tempo. Das Fazit kann daher nur lauten: anpassen und auf Schrumpfung (blau) einstellen. Das gilt auch für die Regionen, die heute noch wachsen (rot).
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Univ.-Prof. Dr. Martin Junkernheinrich,
Gerhard Micosatt | Räumliche Trends der Kommunalfinanzen
Trotz der erfreulich positiven Entwicklung der Kommunalfinanzen aufgrund des wirtschaftlichen Konjunkturhochs ändern sich die regionalen Disparitäten kaum. Ursache ist ein Ungleichgewicht zwischen Einnahmen- und Aufgabenzuteilung. Finanzschwache Kommunen verfügen so dauerhaft über zu wenig Mittel für Investitionen in die Zukunft.
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| IzR im Gespräch mit Thomas Richter, Bürgermeister der Stadt Bad Liebenwerda
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Doris Sibum | Trends in der Stadt- und Regionalentwicklung
Im Gespräch mit der IzR-Redaktion beschreibt die Zukunftsforscherin Doris Sibum die Systematik der Trends der "Stadt von übermorgen". Ergänzend zu den Interviewfragen greifen wir beispielhaft einzelne Atome des Trendmoleküls "Reurbanisierung – Verdichtung der Stadt" auf.
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