Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

ESPON 2006
Europäisches Raumbeobachtungsnetzwerk

Programm

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Unter Federführung von Luxemburg haben die EU-Mitgliedstaaten im Jahre 2002 ein gemeinsames Programmdokument mit dem Titel "The ESPON 2006 Programme - Research on the Spatial Development of an Enlarging European Union" im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG III vorgelegt. Nach Genehmigung des Programms durch die Europäische Kommission nahm ESPON 2006 im Sommer 2002 seine Aktivitäten in fünf Prioritäten auf:

  • thematische Projekte zu wichtigen Aspekten der Raumentwicklung (polyzentrales Städtesystem, Stadt-Land-Beziehungen; Infrastruktur- und Wissensnetze; natürliches und kulturelles Erbe, Demographie und Migration etc.) vor dem Hintergrund verschiedener Typen von Regionen und räumlichen Einheiten (Projekte der Priorität 1)
  • Projekte zu Wirkungsanalysen europäischer Gemeinschaftspolitiken (räumliche Wirkungen der Sektorpolitiken und der Strukturfonds; Institutionen und Instrumente der Raumentwicklungspolitiken auf den verschiedenen räumlichen Ebenen). Hierbei gilt der Verbindung zwischen den Regierungsebenen und der Dimension der Politikinstrumente besondere Aufmerksamkeit. (Projekte der Priorität 2)
  • koordinierende Querschnittsprojekte und Szenarien zur europäischen Raumentwicklung (Projekte der Priorität 3)
  • ESPON-Implementation und Vernetzung
  • technische Unterstützung, Informationsstrategie

Das Programm wurde durch ein von den 29 ESPON-Teilnehmerstaaten und der Europäischen Kommission gebildetes Monitoring Committee gesteuert. Unterstützt wurde das Monitoring Committee durch eine Koordinationseinheit, die ihren Sitz im luxemburgischen Esch-sur-Alzette hat. Zur dezentralen Koordination trug auch das Netzwerk nationaler ESPON Contact Points bei; das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung war der ESPON Contact Point für Deutschland.

Das ESPON-Programm wurde in insgesamt 35 Projekten durchgeführt. Das Gesamtvolumen des Programms belief sich auf über 12 Mio. Euro. Alle Projekte wurden europaweit öffentlich ausgeschrieben. Die Ausschreibungsunterlagen enthielten sogenannte Terms of Reference, in denen die wesentlichen Ziele und Aufgaben des Projektes beschrieben waren. Auf die Projekte konnten sich transnationale Projektgruppen bewerben, die durch Partner aus verschiedenen Mitgliedstaaten gebildet und durch einen Leitpartner vertreten wurden. An jedem Projekt sollte mindestens ein ESPON Contact Point beteiligt sein, um die Kohärenz und Vernetzung des gesamten Programms sicherzustellen.

Die ESPON-Projekte führten die eigentliche angewandte Forschung des Programms durch. Die Kofinanzierung des ESPON-Programms im Rahmen des INTERREG III-Programms unterstrich den transnationalen Charakter und bestimmte die Zusammenarbeit innerhalb der ESPON-Projekte, welche das Postulat der transnationalen Kooperation in ihrer Struktur aufgriff. Jedes Projekt setzte sich aus Projektpartnern aus mindestens drei (beziehungsweise für die Querschnittsprojekte: sechs) teilnehmenden Staaten zusammen. Die Gruppe der Partner bildeten die jeweiligen transnationalen Projektgruppen (TPG). Der Leitpartner koordinierte die Einzelaufgaben innerhalb des Projektes. Er reichte den gemeinsamen Projektantrag bei den zuständigen Stellen des ESPON-Programms ein und gewährleistete bei erfolgtem Zuschlag die Durchführung des Projektes entsprechend der Ausschreibung.

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