Forschungsprojekt:
Überregionale Partnerschaften – Innovative Projekte zur stadtregionalen Kooperation, Vernetzung und gemeinsamen großräumigen Verantwortung
Projektsteckbrief
In bundesweit sieben Modellregionen wurden von Anfang 2008 bis Mitte 2010 innovative Ansätze zu den Inhalten und zur Steuerung überregionaler Partnerschaften entwickelt und erprobt. Die Modellregionen decken mehr als die Hälfte des Bundesgebietes ab, in ihnen lebt knapp die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands.
Ausgangslage
Neue Herausforderungen wie Globalisierung, demografischer Wandel, Klimawandel und Verknappung natürlicher Ressourcen haben in den letzten Jahren zu einer Anpassung der politischen Ziele und Strategien auch in der Raumentwicklungspolitik auf europäischer und nationaler Ebene geführt. Mit der Territorialen Agenda, die im Mai 2007 von den EU-Raumordnungsministern abschließend behandelt wurde, wird das Ziel verfolgt, die unterschiedlichen Potenziale und die Vielfalt der Städte und Regionen Europas besser als bisher bei der Umsetzung der Ziele der Lissabon- und Göteborg-Strategien zu berücksichtigen. Damit soll der wirtschaftliche und soziale Zusammenhalt der Regionen Europas gestärkt sowie ihr Beitrag zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung hervorgehoben werden.
Als wichtige Erfolgsvoraussetzung dieser Politik wird die Anwendung eines neuen Planungsverständnisses angesehen, welches sowohl ebenenübergreifend die Zusammenarbeit der Gemeinden, Städte, Stadt-Umland-Regionen bis hin zu peripheren Regionen umfasst als auch die Kooperation von Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft befördert.
Die neuen Leitbilder der Raumentwicklung in Deutschland nehmen diese Ziele auf und entwickeln mit dem strategischen Ansatz der "Großräumigen Verantwortungsgemeinschaft" zwischen Städten, Metropolen und ländlichen Wachstumsregionen sowie peripheren und strukturschwachen Regionen ein innovatives Instrument einer auf Entwicklung und Ausgleich ausgerichteten Raumordnungspolitik. In einem partnerschaftlichen Miteinander dieser strukturell und ökonomisch unterschiedlichen Regionstypen sollen alle Teilräume dazu beitragen, dass insbesondere Wachstum und Innovationen gestärkt werden.
Damit verbindet sich das Bestreben, alle Räume – die starken und die schwachen – zu befähigen, ihre Potenziale zu erkennen, zu bündeln und zu vernetzen. "Großräumige Verantwortungsgemeinschaften" als Strategie verstanden setzt darauf, dass die "starken" Räume ihre Aufgabe als Motoren noch besser erfüllen und gleichzeitig eine partnerschaftliche Verantwortung mit "schwächeren" und peripheren Regionen entwickeln. Daraus ergibt sich ein großräumiger Zusammenhang, der weit über das engere Stadt-Umland oder die Kooperation von benachbarten Städten hinausgeht. Der in dem Leitbild "Wachstum und Innovation" benannte "weitere metropolitane Verflechtungsraum" kann als Orientierung dienen.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) sowie das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) fördern in den nächsten Jahren Modellvorhaben in ausgewählten Regionen, die diesen Handlungsansatz auf innovative Weise konkretisieren, Strategien und Maßnahmen ableiten und diese erproben.
Ziel
Die Modellvorhaben sollen innovative Ansätze zu den Inhalten und zur Steuerung überregionaler Partnerschaften aufzeigen.
Das Projekt wurde betreut vom Institut Raum & Energie, Wedel.