Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Regionalökonomische Effekte erneuerbarer Energien I

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit September 2010 – Juni 2011
  • Programm MORO

Im Zuge des Energiekonzepts der Bundesregierung vom September 2010 ist die konsequente Nutzung erneuerbarer Energien eine tragende Säule zukünftiger Energieversorgung sowie ein wichtiges Element des Klimaschutzes. Mit dem Energiekonzept formuliert die Bundesregierung Leitlinien, die als langfristig angelegte Gesamtstrategie bis 2050 entwickelt und umgesetzt werden sollen.
Projektlaufzeit: September 2010 - Juni 2011

In dem Forschungsvorhaben wurden die direkten regionalen Effekte des Betriebes von Anlagen diverser Arten der erneuerbaren Energie für vier ausgewählte Modellregionen quantifiziert. Doch nicht nur die direkte Nachfrage nach Betriebsmitteln und ähnlichem wirkt sich auf die Regionen aus. Aus diesem Grund wurden zusätzlich auch indirekte und induzierte Effekte betrachtet. Diese zusätzlichen Effekte resultieren z.B. aus der Nachfrage der EE-Betriebe nach Vorleistungen und der Verausgabung der entstandenen Einkommen. Die Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für Handlungsempfehlungen zur Einbindung von erneuerbaren Energien in die Regionalentwicklung sowohl für Akteure im Bereich der Regionalplanung wie auch der Politik auf unterschiedlichen Handlungsebenen (Kommune, Region, Land).

Anlass und Ausgangslage

Der Beitrag der erneuerbaren Energien zur Energieversorgung in Deutschland ist in den letzten Jahren beständig gewachsen. Im Jahr 2010 trugen sie bereits zu 9,4 % zum Primärenergieverbrauch sowie zu 11 % zum Endenergieverbrauch bei (vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, BMU 2011: Erneuerbare Energien 2010). Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten nationalen Bruttoendenergieverbrauch 18 % betragen und ihr Anteil am Bruttostromverbrauch auf 35 % ansteigen. Insgesamt resultiert aus der bisherigen Entwicklung bis zum Jahr 2009 eine Vermeidung von rund 109 Millionen Tonnen Treibhausgasen, mit der ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der deutschen Klimaschutzziele geleistet wurde.

Gesamtwirtschaftlich dürfen aber nicht nur die ökologischen Interessen im Fokus der Politik stehen, sondern es müssen auch die ökonomischen Effekte durch die Errichtung und den Betrieb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in den Entscheidungsprozess mit einbezogen werden.

Zielsetzung und Gegenstand

Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens war die Quantifizierung solcher ökonomischer Effekte für die folgenden vier Modellregionen:

  • Friesland,
  • Hannover,
  • Trier und
  • Nordschwarzwald.

Der Fokus der Studie lag auf der eigentlichen Betriebsphase der Energieanlagen in den Anlagestandorten. Die Wirkung der Anfangsinvestitionen oder der Investitionen durch Erneuerung bzw. Abriss auf die regionale Wertschöpfung und die Beschäftigung war nicht Bestandteil dieses Forschungsvorhabens. Dennoch flossen Daten über die Größenordnung der Investitionen durch die Betrachtung der Kosten von Betrieb, Input (z.B. Biomasse) und Wartung bzw. Instandhaltung in die Quantifizierung der finanziellen Effekte ein.

Konkret wurde der Frage nachgegangen, wie viel zusätzliche Mittel durch die Bewirtschaftung der Anlagen innerhalb einer Region generiert werden und wie viel davon innerhalb der Region verbleiben. Dazu wurde im Rahmen des Projektes eine regionale Wertschöpfungsanalyse durchgeführt.

Das Projekt wurde betreut vom Institut für Volkswirtschaftslehre an der Universität Kassel in Kooperation mit MUT Energiesysteme, Kassel.

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