Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Nachdenken über die Stadt von übermorgen

Projektsteckbrief

Stadtentwicklungspolitik muss neben aktuellen Aufgaben auch langfristige Entwicklungen in den Blick nehmen. Mit dem Projekt "Nachdenken über die Stadt von übermorgen" wurden zentrale Treiber und Trends in der Stadtentwicklung untersucht und ihre Auswirkungen auf die urbanen Räume beleuchtet.

Ausgangslage

In den vergangenen Jahren ist die Zukunft der Städte zu einem Gegenstand unterschiedlichster Forschungsaktivitäten und zu einem allgegenwärtigen Topos in der öffentlichen Debatte geworden. Die meisten Forschungen beziehen sich auf einzelne, in sich jeweils komplexe Entwicklungen. Sie untersuchen eher implizit die Wirkung aktuell auszumachender Trends auf "die Stadt" bzw. auf unterschiedliche räumliche Konstellationen. Viele Städte machen sich selbst auf den Weg, sich robust für zukünftige Entwicklungen aufzustellen. Sie nehmen dabei in der Regel das "Morgen" in den Blick – einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren, der von heute aus gut vorstellbar und für die Stadtentwicklungspolitik relevant ist. Die vielfältigen Aktivitäten und Diskussionsbeiträge zur Zukunft der Städte, die von unterschiedlichsten Akteuren ins Gespräch gebracht werden, haben ein unübersichtliches Feld von "Zukunftserzählungen" entstehen lassen, das kaum noch Orientierung bieten kann: Alles scheint für die Zukunft relevant zu sein, einige ökonomisch getriebene Entwicklungen werden zu beinahe unumstößlichen Trends erklärt.

Welche heute bereits absehbaren und in den nächsten Jahren erst neu aufkommenden Trends wirklich Auswirkungen auf die langfristige Entwicklung von Städten haben werden – also sozusagen "übermorgen" Wirkung entfalten könnten, wird wenig untersucht. Zumal sich langfristige Prognosen in der Vergangenheit vielfach als falsch herausgestellt haben. Dennoch gilt es, weiter in die Zukunft reichende Veränderungen bereits heute zu betrachten und sich somit auf mögliche fernere Zukünfte besser vorzubereiten.

Ziel

Konkretes Ziel des Projekts "Nachdenken über die Stadt von übermorgen" war es, Beiträge für eine Zukunftsorientierung in komplexem Umfeld zu leisten. Zu diesem Zweck wurden relevante Trends für die Stadt von übermorgen identifiziert, geordnet und unter Einbeziehung von Akteuren auf Bundes- und lokaler Ebene hinsichtlich verschiedener Wirkungsweisen in unterschiedlichen Stadt- und Raumtypen diskutiert.

Übergeordnete forschungsleitende Fragen waren:

  • Welche Trends werden in stadtrelevanten Themenfeldern als zukünftig robust angesehen?
  • Wo bestehen aufgrund diskontinuierlich verlaufender Zukunftsperspektiven Unsicherheiten?
  • Welche Leitplanken können wir für zukünftige Entwicklungen erkennen?

Zukunft ist gestaltbar! Das war eine dem Projekt innewohnende Prämisse und Anspruch. Das Projekt zielte auf nutzbare Erkenntnisse für Akteure im Bezugssystem "Stadt". Es ging nicht um Zukunftsvorhersagen, sondern um das Entdecken von Zukunfts- und Gestaltungsmöglichkeiten. Dementsprechend wurde nach einer umfassenden Recherche und Bewertung von Trends ein Schwerpunkt auf die Erarbeitung von möglichen Wirkungszusammenhängen auf das System Stadt bzw. auf spezifische Teilräume gelegt.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war urbanista, Hamburg.

Kontakt

  • Dr. Marion Klemme
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 2 „Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 22899 401-2120
    E-Mail: marion.klemme@bbr.bund.de

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