Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Potenzialanalyse altersgerechte Wohnungsanpassung

Projektsteckbrief

Ausgehend von der gegenwärtigen Wohnsituation älterer hilfe- und pflegebedürftiger Menschen analysiert die vorliegende Studie, inwieweit durch geeignete Umbaumaßnahmen altersgerechter Wohnraum geschaffen werden kann. Ziel ist ein längerer Verbleib in der häuslichen Umgebung sowie eine Verzögerung des stationären Heimeintritts. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung wurden in verschiedenen Zukunftsszenarien die Potenziale und Kosten verschiedener Maßnahmen evaluiert.

Ausgangslage

Die gestiegene Lebenserwartung und der zu beobachtende Geburtenrückgang werden in Deutschland in den kommenden Jahren zu einer deutlichen Alterung der bevölkerungsstarken Jahrgänge führen. Mit der zunehmenden Alterung geht gleichermaßen ein Anstieg an gesundheitlichen Einschränkungen sowie eine zunehmende Zahl der Pflegebedürftigen einher. 

Ein großer Anteil der Pflegebedürftigen wird hierbei trotz abnehmender Tendenz auch künftig zu Hause und nicht in stationären Pflegeeinrichtungen gepflegt werden. Dies entspricht den Prioritäten der Pflegebedürftigen selbst, aber auch denen der Politik ("ambulant vor stationär") und hat Auswirkungen auf die Nutzung des Wohnraums. So werden künftig deutlich mehr Wohnungen als bisher von Haushalten mit einer pflegebedürftigen Person bewohnt werden.

Ziel

Der Fokus lag auf dem Personenkreis der Pflegebedürftigen. Obwohl der altersgerechte Umbau nicht allein die Pflegebedürftigen betrifft, bietet sich diese Zielgruppe für die Untersuchung an, da sich für die Gruppe der Pflegebedürftigen Einspareffekte in der stationären Pflege festmachen lassen und entsprechende Daten für diesen Personenkreis vorliegen. 

Zentrale Frage der Untersuchung war, ob sich im Falle der Pflegebedürftigkeit über entsprechende Umbaumaßnahmen des bestehenden Wohnraums ein Wohnungswechsel in ein Pflegeheim verhindern oder zumindest hinauszögern lässt. Aus der Perspektive der öffentlichen Haushalte ist diese Entscheidungssituation und deren Beeinflussbarkeit fiskalisch von Bedeutung: Der Pflegeheimaufenthalt ist für die Pflegeversicherung deutlich teurer und für die Träger der Sozialhilfe ggf. mit hohen Aufwendungen verbunden, wenn die Zuschüsse der Pflegeversicherung und die eigenen Mittel des Pflegebedürftigen nicht die Kosten des Pflegeheimaufenthalts decken. 

Im Rahmen der Untersuchung wurden die Kosten notwendiger Umbaumaßnahmen den Einsparungen der öffentlich zu tragenden Pflegekosten gegenübergestellt, um eine empirisch gesicherte Entscheidungsgrundlage generieren zu können. 

Auftragnehmer des Projektes war Prognos AG - Europäisches Zentrum für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung, Basel.

Kontakt

  • Verena Lihs
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 8 „Wohnen und Gesellschaft“
    Telefon: +49 228 99401-2213
    E-Mail: verena.lihs@bbr.bund.de

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