BBSR-Studie untersucht ÖPNV-Angebot in den Regionen
Deutschland verfügt über ein dicht geknüpftes Netz an Bus- und Bahnhaltestellen. Über 74 Millionen Menschen beziehungsweise 92 Prozent der Bevölkerung finden in einer Entfernung von 600 Metern Luftlinie zu ihrer Wohnung eine Haltestelle des Öffentlichen Verkehrs. Das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.
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Ein weiteres Kriterium für die Qualität des Angebots sind die Fahrzeiten ins nächste Zentrum, in dem sich wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser, Facharztpraxen, Gymnasien und Verwaltungen befinden. 77 Millionen Menschen und damit 95 Prozent der Bevölkerung erreichen das nächstgelegene Zentrum von ihrem Wohnort aus mit Bussen und Bahnen innerhalb einer dreiviertel Stunde. 64 Millionen bzw. 80 Prozent der Bevölkerung benötigen sogar nur maximal 30 Minuten. Lediglich in einigen peripheren, dünn besiedelten Räumen – etwa in Teilen von Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein – sind Fahrgäste zwischen einer und anderthalb Stunden unterwegs. Das betrifft knapp eine Million Menschen.
"Ob der Öffentliche Verkehr in ländlichen Räumen als Alternative zum Auto infrage kommt, hängt von der Verfügbarkeit und der Qualität des Angebots ab", sagt BBSR-Experte Stefan Schönfelder. "Flexible und nachfragegerechte Bedienformen wie Anrufsammeltaxis und Rufbusse helfen schon jetzt vielerorts, ein ausreichendes Angebot auch abseits der Ballungsräume zu geringen Kosten zu sichern. Das gilt es weiter auszubauen."
Die Studie "Angebotsqualitäten und Erreichbarkeiten im öffentlichen Verkehr" ist kostenfrei beim BBSR erhältlich (ref-1-5@bbr.bund.de).
Eine digitale Version ist hier abrufbar:
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