Mit der Heft-Serie "Deutschland in Europa - Ergebnisse des Programms ESPON 2013" informiert der deutsche ESPON Contact Point über ausgewählte Ergebnisse des ESPON-Programms zur europäischen Raumentwicklung in deutscher Sprache und aus deutscher Perspektive. Damit sollen thematisch fokussierte ESPON-Ergebnisse in die deutsche raumordnungspolitische Diskussion eingeordnet und verstärkt in die wissenschaftliche Fachöffentlichkeit und politischen Entscheidungsebenen getragen werden. Das vierte Heft ist dem Thema "Demographischer Wandel und Daseinsvorsorge" gewidmet.
Als demographischer Wandel wird die Veränderung der Bevölkerungsentwicklung bezeichnet, durch die die Sterberate andauernd die Geburtenrate deutlich überschreitet. Dieser Wandel trat in Deutschland Ende der 1960er Jahre ein. Inzwischen sind davon nahezu sämtliche europäische Staaten betroffen.
Die raumstrukturellen Auswirkungen des demographischen Wandels liegen insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorge. Durch den Rückgang der Bevölkerung, insbesondere jüngerer Altersgruppen, ist die Tragfähigkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge in vielen Regionen gefährdet. Infolge der zunehmenden Alterung der Bevölkerung und des demographisch bedingten Leistungsschwundes der Familien wirft zudem die Bewältigung des Versorgungsbedarfs für Senioren wachsende Probleme auf.
Zum demographischen Wandel und zur Situation der Daseinsvorsorge in Europa gab es zwei grundlegende ESPON-Projekte, DEMIFER und SeGI, sowie SEMIGRA als ein vertiefendes Projekt.
Das Projekt ESPON DEMIFER befasste sich mit den Auswirkungen von demographischen Trends und Wanderungsströmen auf die Städte und Regionen Europas und ihre Wettbewerbsfähigkeit sowie mit den Implikationen für die europäische Kohäsion.
Das Projekt ESPON SeGI analysierte die Daseinsvorsorge vor allem unter räumlichen Fragestellungen. Im Mittelpunkt standen Fragen der Messbarkeit und Vergleichbarkeit der verschiedenen Infrastrukturen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge, ihrer räumlichen Verteilung in Europa und der territorialen Kohäsion.
Das ESPON Projekt SEMIGRA widmete sich einer speziellen Frage des demographischen Wandels in ländlichen Regionen. Analysiert wurden Ausmaß, Ursache und Folgen der Abwanderung junger Frauen aus ländlichen Regionen.
Wissenschaftliche Begleitung:
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn
Dr. Karl Peter Schön
Bearbeitung:
Deutsches Institut für Stadt und Raum (DISR), Berlin
Professor Dr. Rainer Winkel
Spiekermann & Wegener, Stadt- und Regionalforschung (S&W), Dortmund
Dr.-Ing. Klaus Spiekermann
Inhalt
Vorwort
- Einführung
- Demographischer Wandel
- Daseinsvorsorge
- Fazit für die deutsche Raumpolitik
Literatur
ESPON 2013 - Europäisches Raumbeobachtungsnetzwerk
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Bereits in dieser Reihe erschienen:
Deutschland in Europa. Ergebnisse des Programms ESPON 2013
Heft 5: Erreichbarkeit und räumliche Entwicklung
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Deutschland in Europa. Ergebnisse des Programms ESPON 2013
Heft 3: Wachstum und Innovation
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Deutschland in Europa. Ergebnisse des Programms ESPON 2013
Heft 2: Metropolen und ländliche Räume
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Deutschland in Europa. Ergebnisse des Programms ESPON 2013
Heft 1: Energie und Klima
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