Das Projektteam lotete im Bereich des vorbeugenden Hochwasserschutzes innovative Steuerungsansätze für integrierte Strategien von Landes- und Regionalplanung, Regionalentwicklung und Hochwasserrisikomanagement aus. Zudem eröffnet das neue Raumordnungsgesetz (2017) die Möglichkeit, Bundesraumordnungspläne zum Hochwasserschutz (BRPH) aufzustellen, sofern dies aus nationalen oder europäischen Gesichtspunkten erforderlich ist. Die Forscher analysierten daher nicht nur die aktuelle Planungspraxis, sondern legten auch einen Fokus auf die neuen Regelungsmöglichkeiten.
Die Plananalysen zeigten ein sehr heterogenes Bild bei den Regelungsansätzen und, dass die Handlungsschwerpunkte bisher in sehr unterschiedlichem Umfang in die Raumordnungspläne eingeflossen sind. Neuere Pläne weisen tendenziell eine bessere Ausrichtung an aktuellen Erkenntnissen und Erfordernissen auf. Im Wesentlichen beschränken sich die Regelungen der meisten Pläne aber auf die Flächenvorsorge im Bereich von Überschwemmungs- und überschwemmungsgefährdeten Gebieten.
Um die Hochwasservorsorge in der Raumordnung zu stärken, schlägt das Projektteam beispielsweise vor, zukünftig sowohl Hochwassergefahr als auch die Empfindlichkeit von Schutzgütern und kritischer Infrastrukturen gegenüber der Hochwassergefahr zu differenzieren und stärker mit den Ansätzen der Wasserwirtschaft zu verknüpfen. Das Handbuch fasst die umfassenden Ergebnisse und Handlungsempfehlungen zusammen und enthält beispielhaft formulierte Plansätze. Es richtet sich in erster Linie an Akteure der Landes- und Regionalplanung, aber auch an Vertreter von Bauleitplanung und Wasserwirtschaft.
Herausgeber
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Berlin
Referat G 30 "Recht und Modellvorhaben der Raumordnung, raumwirksame Fachpolitiken"
Prof. Dr. János Brenner
Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Referat I 1 "Raumentwicklung"
Dr. Matthias Furkert (
matthias.furkert@bbr.bund.de
),
Dr. Jana Hoymann (
jana.hoymann@bbr.bund.de
)
Auftragnehmer und Autoren
agl Hartz · Saad · Wendl, Landschafts-, Stadt- und Raumplanung, Saarbrücken
Bearbeitung: Andrea Hartz, Sascha Saad, Lydia Schniedermeier, Stephanie Bächle, Beate Manderla
plan + risk consult – Prof. Dr. Greiving & Partner, Ingenieurgesellschaft für Raumplanung und Umweltforschung, Dortmund
Bearbeitung: Prof. Dr. Stefan Greiving, Dr. Mark Fleischhauer, Madeleine Kirstein, Christina Gollmann, Florian Hurth
Inhalt
Vorwort
Kurzfassung
- Hochwasservorsorge und Raumentwicklung
1.1 Hochwassergefahr in Deutschland
1.2 Hochwasservorsorge als Handlungsfeld der Raumplanung
1.3 Projektkonzeption und Durchführung
1.4 Was will das Handbuch leisten? - Grundlagen zur Hochwasservorsorge in der Raumplanung
2.1 Übergreifende Aspekte und Empfehlungen
2.2 Differenzierte Betrachtung der Hochwassergefahr
2.3 Differenzierte Betrachtung der Empfindlichkeit der Schutzgüter gegenüber Hochwassergefahr
2.4 Umgang mit kritischen Infrastrukturen
2.5 Risikoansatz im Kontext der Hochwasservorsorge - Instrumente der Raumordnung: Flusshochwasser
3.1 Übersicht zu den Handlungsschwerpunkten
3.2 Handlungsschwerpunkte der MKRO
3.3 Weitere Handlungsschwerpunkte aus der MORO-Studie - Instrumente der Raumordnung: Küstenschutz
4.1 Küstenschutz als Herausforderung für die Raumordnung
4.2 Ausgewählte Handlungsschwerpunkte der MKRO - Koordination und Kommunikation
5.1 Zusammenspiel der Planungsebenen
5.2 Anknüpfungspunkte an Strategien der Regionalentwicklung
5.3 Aspekte der Risikokommunikation - Weiterer Forschungsbedarf
Weiterführende Literatur und Forschungsergebnisse
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis