Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: ESPON SCALES - Breakdown and capitalisation of ESPON results on different scales

Ergebnisse

Der Einfluss "ebenenspezifischer" Herausforderungen auf eine erfolgreichen Verbreitung von ESPON-Ergebnissen

ESPON-Produkte - insbesondere Karten - zeigen ESPON-Ergebnisse überwiegend auf der Grundlage von NUTS-Ebenen. Die "Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik" (Nomenclature des unités territoriales statistiques NUTS) ist eine dreistufiges hierarchisches System europäischer Staaten und wird zu statistischen Zwecken sowie zur Verwaltung der Strukturfonds der EU verwendet.

Die Mehrheit der ESPON-Karten und -Datensätze liefert Informationen auf NUTS 2- oder NUTS 3-Ebene, was zu diversen "ebenenspezifischen" Problemen führt. Diese sind bei der Verbreitung von ESPON-Ergebnissen zu berücksichtigen:

  • Die Größe der NUTS-Einheiten ist extrem unterschiedlich. ESPON-Ergebnisse, die sich auf dieselbe NUTS-Einheit beziehen, sind daher schwer zu vergleichen.
  • Die NUTS-Einheiten stimmen häufig nicht mit den administrativen oder politischen Einheiten überein, so dass die ESPON-Ergebnisse häufig nicht gezielt verbreitet werden können. Dies gilt insbesondere für die NUTS 2-Ebene.
  • In einigen kleinen Ländern existieren keine NUTS-Einheiten auf subnationaler Ebene, daher kann ESPON keine regionalisierten räumlichen Informationen zur Verfügung stellen.
  • Für die unteren Ebenen (z. B. unterhalb NUTS 3) stehen kaum Daten zur Verfügung, was eine Verbreitung bei lokalen Akteuren erschwert.
  • Eine bestmögliche Ebene für die Verbreitung ist vom jeweiligen Thema abhängig. Die jeweilige Ebene für ein bestimmtes Thema wird jedoch von den konstitutionellen und administrativen Rahmenbedingungen eines Landes bestimmt.

Mit dem Co-Zi-Co-Ansatz "ebenenspezifische“ Probleme angehen

Die Projektpartner von SCALES haben eine gezielte Verbreitungsstrategie zur Überwindung dieser Defizite, den sogenannten Co-Zi-Co-Ansatz, entwickelt, welche auf den Methoden "Comparing" (Vergleich), "Zooming-In" (Heranzoomen) und "Completion" (Ergänzung) basiert.

Die "Comparing"-Methode bedeutet, dass die eigene Region mit einer anderen Region im Hinblick auf parallele oder unterschiedliche Trends verglichen und bewertet wird. Für lokale Akteure können andere Regionen in der EU mit ähnlichen Entwicklungen ebenfalls von Interesse sein.

Die "Zooming-In"-Methode könnte kleineren Staaten oder Regionen mit starken überregionalen oder grenzüberschreitenden Verknüpfungen helfen, spezifischere Diskussionen einzubeziehen. Bei dieser Methode wird der Kartenausschnitt vergrößert oder feinere Daten auf niedrigerer Ebene geliefert.

Bei der Methode "Completion" werden bei ESPON-Produkten entweder Lücken mit vergleichbaren nationalen oder regionalen Informationen gefüllt oder relevantere Daten, z. B. Daten auf einer niedrigeren NUTS-Ebene, die von höherer politischer oder administrativer Bedeutung sind, ergänzt.

Der Co-Zi-Co-Ansatz wurde in fünf Themenseminaren getestet, welche in den am Projekt beteiligten Ländern stattfanden. Eine genaue Beschreibung des Ansatzes ist im Endbericht zu finden (siehe "Veröffentlichungen").

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