Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Kommunale Konzepte: Wohnen

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit März 2007 – August 2010
  • Programm ExWoSt

Wohnraumversorgung von Haushalten mit Marktzugangsschwierigkeiten, Entwicklung der Wohnungsbestände oder Stärkung der Innenentwicklung sind nur einige Herausforderungen in schrumpfenden wie wachsenden Kommunen. Zur Lösung der aktuellen wohnungs- und stadtentwicklungspolitischen Aufgaben wurden "Kommunale Konzepte: Wohnen" mit innovativen Ansätze modellhaft erprobt.

Die Wohnungsmärkte in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren regional und sektoral sehr unterschiedlich entwickelt. Der demographische Wandel, veränderte Wohnansprüche sowie Zu- und Abwanderung stellen Kommunen und Wohnungswirtschaft bei der Wohnraumversorgung regional vor unterschiedliche Herausforderungen. Benötigt werden daher regional differenzierte, lokal konsensfähige Strategien zur Steuerung der zukünftigen Wohnungsmarktentwicklung.

Das Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) ist seit dem 1.1.2002 in Kraft und hat kommunale Wohnraumversorgungskonzepte als Instrument der lokalen Wohnungspolitik etabliert. In der bereits abgeschlossenen ExWoSt-Studie "Kommunale Wohnraumversorgungskonzepte" wurde jedoch festgestellt, dass derartige Konzepte bislang noch nicht in allen Bundesländern einen zentralen Stellenwert haben. Viele Kommunen sahen sich sowohl in der Konzepterstellung als auch in der folgenden Umsetzung aufgrund des fehlenden Know-Hows sowie mangelnder Personal- und Sachressourcen überfordert. Es fehlte an Handlungsanleitungen, Hilfestellungen oder externer Unterstützung. Der zunehmende Wegfall von eigenständigen Wohnungsämtern in den Kommunen zog eine Verteilung der Zuständigkeiten auf andere Ämter (Planungsamt, Statistik, Sozialdezernate) nach sich und erschwerte oftmals die Erstellung von "Kommunalen Konzepten: Wohnen".

Die Reichweite "Kommunaler Konzepte: Wohnen" geht über den ursprünglichen Zweck der Wohnraumversorgungskonzepte nach dem Wohnraumförderungsgesetz hinaus. Neben der quantitativen und qualitativen Wohnraumversorgung spielt die Verknüpfung von Stadtentwicklung und Wohnungspolitik im Rahmen der Konzepte eine immer wichtigere Rolle.

Aufgrund der Ausdifferenzierung der Wohnungsmärkte in Deutschland bedarf es individueller Handlungskonzepte für die zukünftige Steuerung der Wohnungsmarktentwicklung und Sicherung der Wohnraumversorgung für unterschiedliche Zielgruppen. Die Bedürfnisse der Kommunen sind dabei sehr heterogen: wachsende Kommunen müssen Wohnraum schaffen, stagnierende oder schrumpfende Kommunen verzeichnen Wohnraumüberhänge bei gleichzeitig fehlenden Angeboten in bestimmten Segmenten (soziale Wohnraumversorgung, senioren- oder familiengerechtes Wohnen). Andere Kommunen forcieren ihre Innenentwicklung gegenüber weniger nachhaltiger Außenentwicklung und dem damit verbundenen zunehmenden Flächenverbrauch. Auch interkommunale Kooperationen sind ein Thema mit zunehmender Wichtigkeit. Nicht zuletzt geht es auch um die Erprobung neuer Methoden. Housing Improvement Districts (HIDs) sollen beispielsweise in bestehenden Wohnquartieren zu Stabilität führen und eventuell zu Aufwertungen beitragen: Dazu sollen neue Methoden zur Wohnungsmarktbeobachtung und zum Monitoring die Datengrundlagen verbessern.

Das Forschungsfeld hat die Erstellung, Weiterentwicklung oder Umsetzung von "Kommunalen Konzepten: Wohnen" gefördert und begleitet. Ziel des Forschungsfeldes war es, Erkenntnisse über den jeweiligen Beitrag der Konzepte zur Bewältigung der zukünftigen wohnungspolitischen und städtebaulichen Anforderungen zu gewinnen und Erfolgsfaktoren für die Erstellung, Weiterentwicklung und Umsetzung "Kommunaler Konzepte: Wohnen" zu benennen. Darüber hinaus wurde erprobt, wie wohnungspolitische Akteure (kommunale Wohnungsunternehmen, private Eigentümer etc. in die Konzeptbearbeitung eingebunden werden können. Im Forschungsfeld wurde der Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zu diesem Thema gefördert.

Auftragnehmer des Forschungsvorhabens war das Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH (GEWOS), Hamburg.

Kommunale Konzepte: Wohnen Werkstatt: Praxis Ausgabe 69 |

Kontakt

  • Mathias Metzmacher
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 8 „Wohnen und Gesellschaft“
    Telefon: +49 228 99401-2620
    Fax: +49 228 9910 401-2620
    E-Mail: mathias.metzmacher@bbr.bund.de

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