Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Potenziale von Kleinstädten in peripheren Lagen

JugendBarCamps

Welche Themen bewegen Jugendliche in Kleinstädten? Wie ist ihre heutige Sicht auf die Kleinstadt? Welche Wünsche und Visionen haben sie für sich und die Entwicklung Ihrer Heimatstädte? Sind sie bereit, sich für Veränderungen und Projekte in ihren Städten zu engagieren? Wie kann die Beteiligung von Jugendlichen fortgeführt werden?

Das waren Fragen, die im Zeitraum Sommer 2016 Jugendliche in den acht Modellvorhaben des Forschungsfeldes "Potenziale von Kleinstädten in peripheren Lagen" in JugendBarCamps intensiv diskutiert haben. Die Ergebnisse sind in die Szenarioprozesse eingeflossen.

Ein JugendBarCamp ist ein Format, das ideal auf die Bedürfnisse von Jugendlichen zugeschnitten scheint. Struktur, Ablauf und Ziel sind die gleichen wie bei einer Open-Space-Veranstaltung: ein offener Austausch, bei dem Programm und Themen von den Teilnehmern (ad-hoc) entwickelt werden. Es kann so viele Sessions geben, wie Räume und Zeit zur Verfügung stehen. Jeder kann ein Thema einbringen und eine Session leiten. Jeder kann zu Themen der eigenen Wahl mitdiskutieren. Neben den Diskussionen im Raum wird bei BarCamps jedoch auch im virtuellen Raum kommuniziert: über Medien wie WhatsApp mit Teilnehmenden anderer Sessions, aber auch mit Freunden oder Interessierten in den sozialen Netzen. Digital werden Ergebnisse aus allen Sessions unmittelbar auf einer gemeinsamen Plattform hochgeladen, dokumentiert und archiviert – für alle sofort sichtbar.

JugendBarCamps in den Modellvorhaben

In den Modellvorhaben war lediglich das allgemeine Ziel der JugendBarCamps vorgegeben: Die Jugendlichen sollten darüber diskutieren, was es braucht, damit ihre Kleinstadt im Jahr 2030 für Jugendliche – aber auch für sie selbst – lebenswert ist. Es ging in den Sessions um die Einrichtung von Jugendzentren, die Wiedereröffnung des Schwimmbades, den Leerstand im Stadtzentrum und die Einrichtung eines Internetcafés, bessere Mobilitätsangebote, oder WLAN im öffentlichen Raum. Aus ihrer spezifischen Kultur heraus sind Jugendliche zudem eine schnelle Umsetzung gewohnt und kennen die langfristige Arbeit an Projekten eher nicht. Sie wollen die positive Erfahrung machen, dass ihr Engagement nicht vergeblich gewesen ist. Aus diesen Gründen wollen sie heute etwas verändern und nicht über ihre Stadt im Jahr 2030 nachdenken. Vielen ist aber auch bewusst, dass sie nur noch eine begrenzte Zeit in der Stadt bleiben werden, und dann für das Studium oder die Berufsausbildung weggehen werden. Die Verantwortlichen in den Modellvorhaben haben die Anliegen der Jugendlichen ernst genommen und nach Wegen der Umsetzung gesucht. Durchweg wollen sie Kinder- und Jugendbeteiligung zu einer Konstante machen.

Mit dem Flyer wurde für das JugendBarCamp auf den Weserwiesen am 19. Juni 2016 in den Schulen wie im öffentlichen Raum geworben. Jugendliche wurde aufgerufen mitzuwirken und über das Format informiert.

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Mit dem Flyer wurde für das JugendBarCamp auf den Weserwiesen am 19. Juni 2016 in den Schulen wie im öffentlichen Raum geworben. Jugendliche wurde aufgerufen mitzuwirken und über das Format informiert. Mit dem Flyer wurde für das JugendBarCamp auf den Weserwiesen am 19. Juni 2016 in den Schulen wie im öffentlichen Raum geworben. Jugendliche wurde aufgerufen mitzuwirken und über das Format informiert. Mit dem Flyer wurde für das JugendBarCamp auf den Weserwiesen am 19. Juni 2016 in den Schulen wie im öffentlichen Raum geworben. Jugendliche wurde aufgerufen mitzuwirken und über das Format informiert.

Das Format BarCamp mit seiner großen Offenheit, Flexibilität, Hierarchiefreiheit und Raum für die Einzelnen spricht Jugendliche an und motiviert sie, ihre Sichtweisen, Wünsche und Vorschläge einzubringen. Auch der praxisrelevante Einsatz digitaler Medien und sozialer Netzwerke entspricht ihren Kommunikationsweisen. Die Erfahrungen in den acht Kleinstädten des Forschungsfeldes zeigen jedoch, dass es nicht immer leicht ist, BarCamps in Reinkultur zu organisieren und durchzuführen, vor allem wenn man vorher noch nie an einem BarCamp teilgenommen hatte. Die Vorbereitung und Umsetzung von BarCamps erfordert Hilfe, Begleitung und Wertschätzung. Dabei geht es nicht nur um praktische Fragen wie die Organisation von Räumen, Technik und Catering. Die Jugendlichen brauchen unter Umständen auch Unterstützung beim Ansprechen von potenziellen Teilnehmenden. Eine kontinuierliche Begleitung vermittelt ihnen, dass ihre Arbeit und ihre geplante Veranstaltung ernstgenommen und auch wirklich umgesetzt werden. Ist dies gegeben können die Jugendlichen Beteiligungsprozesse im Allgemeinen und BarCamps im Speziellen sehr gut selbst organisieren und durchführen.

Film JugendBarCamps – Beteiligung von Jugendlichen in der Kleinstadtentwicklung

BBSR (Hrsg.): Auswertungs- und Abschlussbericht JugendBarCamps. BBSR-Online-Publikation06/2019März 2019
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BBSR (Hrsg.): Auswertungs- und Abschlussbericht JugendBarCamps. Kurzfassung
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Weitere Informationen

Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland (IJAB): "JugendBarCamp - Ein Leitfaden für die Praxis"

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