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Hinweis: Eine detaillierte Darstellung der Maßnahmen und Ergebnisse der einzelnen Modellvorhaben können Sie den herunterladbaren Steckbriefen der Städte entnehmen.
Gegenstand und Ziel der Modellvorhaben
Die Modellvorhaben waren aus Sicht des Bundes von besonderem Interesse, da sich die Ansprüche an den öffentlichen Raum durch zunehmend multimodale Mobilitätsansprüche verändern. Durch attraktivere öffentliche Räume, die auf die neuen Mobilitätsansprüche ausgerichtet sind, können sowohl neue Bevölkerungsgruppen angezogen als auch die Abwanderung aus benachteiligten Quartieren reduziert werden.
Auf Grundlage eines deutschlandweiten Projektaufrufs und einer Vorbereisung ausgewählter Bewerberstädte wählte im November 2016 eine Jury aus Mitgliedern des Bundesministeriums für Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit, des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung sowie des Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen und des Instituts für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen von den Bewerberstädten vier Modellvorhaben aus. Diese erhielten in der Folge Zuwendungen für investive Maßnahmen. Im Einzelnen waren dies folgende Quartiere mit deren Leitmotiv:
Stadt Aachen, Polizei Aachen, StädteRegion mit unterschiedlichen Schuleinheiten, Kirchen/Religionsgemeinschaften, alle relevante öffentlichen Einrichtungen innerhalb des Quartiers, lokale Hochschulen, Parkhausgesellschaft APAG, DGB, Aquis-Plaza/ECE Center-Management, VeloCity GmbH (Pedelec-Verleihsystem-Betreiber), ADFC, VCD, Urbane Gemeinschaftsgärten e.V., weitere im Quartier ansässige Vereine
Projektsteuerung
Dezernat III, Fachbereich 61 – Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, Abteilungen Stadtentwicklung, Straßenbau und Verkehrsmanagement
Externe Zuarbeit für modellhaften Aufbau der Beteiligungsstruktur in Form von Moderationstätigkeit und Prozessorganisation
Grunddaten des Modellquartiers
Das Modellquartier befindet sich unmittelbar östlich des historischen Stadtkerns Aachens an einem Haupteinkaufsbereich mit dem großen innerstädtische Einkaufszentrum Aquis Plaza. Südlich des Viertels befindet sich der dienstleistungsorientierte Bereich der Theaterstraße und das Bahnhofsquartier, östlich das vorwiegend durch Wohnnutzung geprägte gründerzeitliche Frankenberger Viertel.
In dem Quartier leben 4.017 Einwohner auf einer Fläche von 30 ha. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 13.390 EW/km² (Stand 2016).
Modellvorhaben und Maßnahmen in AachenQuelle: Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen
Ausgangslage in dem Modellquartier
Die Voraussetzungen, aktiv mobil zu sein, sind in dem innenstadtnahen Mischquartier mit seinen kleinteiligen Strukturen gut. In dem Viertel dominiert die Wohnfunktion.
Darüber hinaus kommt dem Quartier eine besondere Bedeutung für nachgelagerte und zugeordnete Service- und Dienstleistungsfunktionen durch die Randlage am innerstädtischen Haupteinkaufs- und Aufenthaltsbereich zu. Ferner sind Grün- und Freizeitbereiche vorzufinden. Mehrere Bildungseinrichtungen geben eine Zusatzprägung durch temporär anwesende jüngere Bevölkerung.
Die Wohnbevölkerung wird durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an junger Bevölkerung, aber einem geringen Anteil an Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren dominiert. Die Bevölkerung ist multikulturell.
Die Pkw-Dichte ist mit 0,294 Pkw pro Einwohner (2008) als gering einzustufen. Zwei im Quartier liegende Parkhäuser sorgen auf bestimmten Zufahrtsrouten für erhöhtes Pkw-Verkehrsaufkommen.
Im Modellquartier existieren Straßen für den Quell- und Zielverkehr, die jedoch teilweise als Ausweichrouten genutzt werden (Durchgangsverkehr).
Das Quartier besitzt eine wichtige Verbindungsfunktion für den Fuß- und Radverkehr. Durch das Suermondt-Viertel verlaufen wichtige Hauptrouten von der Innenstadt in den Südwesten, das dicht besiedelte Frankenberger Viertel und die Freizeitbereiche im Aachener Süden (Vennbahnroute, EifelSteig).
Zahlreiche Gehwege sind schmal und es mangelt vielerorts an straßenräumlicher Gestaltung. Eine bereits neu gestaltete Parkanlage, in der auch ein Urban Gardening Projekt vorzufinden ist, steigert die Aufenthaltsqualität des Quartiers maßgeblich.
Darstellung des Vorhabens
Schildplatz während der Beteiligungsaktion „Fair Zusammen“Quelle: Stadt Aachen 2019
Schwerpunkte und Themenfelder:
Planung einer Radvorrangroute und Fußgängerpremiumroute, die über den gleichen Straßenzug durch das Projektgebiet verlaufen
verträgliche, gemeinsame Nutzung öffentlicher Straßen und Plätze im Quartier durch Fuß-, Rad- und Kraftfahrzeugverkehr
Wandlung von Verkehrs- zu Begegnungsräumen
Steigerung der Aufenthaltsqualität für Anwohnende, Besuchende und Passierende
Ausbau des Car- und Bikesharing-Angebotes
Umsetzung eines flächigen Fahrradabstellkonzeptes
Anwendung neuer Beteiligungsverfahren wie Stadtteilspaziergänge und neuer Finanzierungs-Instrumente (Quartiersfonds)
Kiel | Bespielbares Quartier
Angaben zu Projekt und Ort
Stadt
Kiel (ca. 250.000 Einwohner), Schleswig-Holstein
Ort
Ellerbeck (Randbezirk Kieler Ostufer)
Projektebene
Quartier
Kooperationspartner/
Akteure
Stadtteilbüro Ost, Quartiersbüro Ellerbek, Baugenossenschaft GEWOBA Nord, Pecunia Grundstücksverwaltungsgesellschaft, Haus und Grund GmbH, Statt Auto Kiel e.G., Schulen, Kindertagesstätten, Jugendtreffs
Projektsteuerung
Dezernat II, Tiefbauamt und Stadtplanungsamt
Stadtteilbüro Ost
Planungsleistungen werden an externe Planungsbüros vergeben
Grunddaten des Modellquartiers
Das Modellquartier befindet sich am Kieler Ostufer, zentrumsnah im Übergang zum Umland. Die Entfernung zur Innenstadt beträgt 4 km. Durch die umlaufende Straßenführung ist das Quartier in sich geschlossen.
In dem Quartier leben 3.150 Einwohner auf einer Fläche von 47 ha. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 6.702 EW/km².
Modellvorhaben und Maßnahmen in KielQuelle: Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen
Ausgangslage in dem Modellquartier
Im Viertel dominiert die Wohnfunktion in überwiegend 4-5-geschossigem Mietwohnungsbau in Zeilen- und Reihenbebauung. Die Wohnobjekte entstammen der Nachkriegszeit (50er/60er Jahre). Zudem sind die Wohneinheiten klein und nur in wenigen Fällen für Familien geeignet. Zwischen der Bebauung sind großzügige Grün- und Freibereiche vorzufinden. Es fehlen identitätsstiftende Merkmale.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren machen 12 Prozent der Wohnbevölkerung aus, ca. 25 Prozent sind Seniorinnen und Seniorinnen. Die Bevölkerungsstruktur ist multikulturell.
Im Inneren des Quartiers überwiegen Quell- und Zielverkehre. Der Durchgangsverkehr nutzt die umlaufenden Bundes- und Kreisstraßen. Allerdings dominiert der ruhende Kfz-Verkehr das öffentliche Straßenbild.
Im Quartier befinden sich zwei Schulen, eine Kindertagesstätte und zwei Jugendfreizeitstätten. Nahversorgungsmöglichkeiten liegen ebenfalls vor. Darüber hinaus existiert eine größere Sportanlage im Nord-Osten des Modellquartiers, die Raum für sportliche Aktivitäten bietet.
Darstellung des Vorhabens
Kinderbeteiligung in der Kieler KuhleQuelle: Stadt Kiel 2017
Schwerpunkte und Themenfelder:
Ausbau der Verbindungen für den Fuß- und Radverkehr
Markierung von Radverkehrsanlagen auf den quartiersbegrenzenden Straßen und Verbesserung der Überquerbarkeit
Umsetzung des bestehenden Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzeptes
Umgestaltung des öffentlichen Straßenraums zur Unterstützung aktiver Mobilität durch die Steigerung der Verkehrssicherheit und der Schaffung eines verträglichen Miteinanders von Fuß-, Rad- und motorisiertem Individualverkehr
Ermöglichung einer Mobilität ohne eigenes Auto, Einführung von Sharing-Angeboten
Köln | Altstadt-Süd - Aktive Mobilität verändert den Raum
Beratung von Privateigentümern für die Förderung des Fahrradparkens
ADFC, VCD, ADAC, IHK
Projektsteuerung
Dezernat VIII,- Mobilität und Verkehrsinfrastruktur
Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung
Team des Fahrradbeauftragten
Grunddaten des Modellquartiers
Das Modellquartier Altstadt-Süd liegt eingebettet zwischen dem nördlich gelegenen Innenstadtkern und der südlich angrenzenden Neustadt-Süd, die den Stadtbezirk vom Bezirk Rodenkirchen abgrenzt.
Es umfasst die südlichen Teile der historischen Stadtmitte und wird durch den Rheinauhafen im Osten begrenzt. Das Gesamtquartier bildet einen Zusammenschluss aus den Quartieren Griechenmarkt-, Pantaleons- und Severinsviertel. Die Kerngebiet des Quartiers für das Modellvorhaben ist in der Abbildung dargestellt.
In Quartier leben 27.689 Einwohner auf einer Fläche von 236 ha. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 11.733 EW/km².
Modellvorhaben und Maßnahmen in KölnQuelle: Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen
Ausgangslage in dem Modellquartier
Das Quartier ist zentralgelegen und dicht bebaut mit zum Teil schmalen Straßenräumen. Die Wohnnutzung überwiegt, als Einkaufsstandort dient die Severinstraße. Es ist insgesamt ein Quartier der kurzen Wege, welches sich für aktive Mobilitätsformen eignet.
Die Verkehrsflächen unterliegen stark konkurrierenden Ansprüchen. Hoch belastete und breite Verkehrsachsen durchschneiden das Untersuchungsgebiet. Der Autobesitz im Quartier ist mit 0,39 Pkw pro Person eher gering.
Im Modellquartier wurde bereits mit ersten Maßnahmen zur Steigerung aktiver Mobilität begonnen. Die umgestaltete Severinstraße sieht bereits multifunktionale Flächen im Seitenraum vor, die variabel für Gastronomie, ruhenden Verkehr (Fahrrad und Kfz), Mobiliar, etc. genutzt werden können. Dadurch werden die Fußverkehrsflächen freigehalten und die Aufenthaltsqualität gesteigert.
Darstellung des Vorhabens
Radfahrstreifen UlrichgasseQuelle: Stadt Köln 2021
Schwerpunkte und Themenfelder:
Entlastung der von Fuß- und Radverkehr hochbelasteten Severinstraße vom Raddurchgangsverkehr
Schließung von Netzlücken im Radverkehr durch Einrichtung von Fahrradstraßen
Förderung privaten und öffentlichen Fahrradparkens
Förderung des Fußverkehrs durch Verlagerung von anderen Nutzungen von den Gehwegen und Steigerung der Aufenthaltsqualität
Umverteilung von Flächen im Straßenraum
Ausbau des Sharing-Angebots
Stärkung körperlicher "Aktivität" durch Errichtung einer Outdoorfitnessanlage
Akzeptanzgewinnung und temporäre Aufwertung des öffentlichen Straßenraums durch Umsetzung kreativer Aktionen unter Beteiligung von Anwohnenden
Dezernat VI (Stadtentwicklung und Bau), Abteilung Verkehrs- und Tiefbauamt (Abt. 66)
Grunddaten des Modellquartiers
Das Modellquartier befindet sich im südöstlich Teil der Stadt Leipzig. Prägend für das Quartier sind die vorhandenen unterschiedlichen Baustrukturen.
In Stötteritz sind sowohl mehrgeschossige Zeilenbauten, villenartige offene Bauweisen mit stark durchgrünten Grundstücken und breiten sowie baumbestandenen Straßen als auch Einfamilienhausgebiete vorzufinden.
In dem Quartier leben 16.197 Einwohner auf einer Fläche von 362 ha. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 4.474 EW/km² (Stand 2016). Damit gehört Stötteritz zu den mittelgroßen Stadtteilen in Leipzig.
Modellvorhaben und Maßnahmen in LeipzigQuelle: Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen
Ausgangslage in dem Modellquartier
In Stötteritz dominiert die Wohnfunktion. Die unterschiedlichen Baustrukturen bedeuten unterschiedliche Bewohnerschaft mit unterschiedlichen Anforderungen und Ansprüchen. Im Gebiet befinden sich zwei Schulen. Das Nahversorgungsangebot ist gering.
Stötteritz ist durch S-Bahn- und Straßenbahnlinien sowie mehrere Buslinien gut an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs angebunden.
Auch die Einbindung in das Leipziger Straßennetz wird durch die B2 sichergestellt, welche die Verknüpfung zum überörtlichen Verkehrsnetz herstellt. Die Hauptstraßen des Quartiers sind vor allem durch Kraftfahrzeugverkehr mittel- bis hochfrequentiert. Der Anteil des Durchgangsverkehrs im Innern des Quartiers ist verhältnismäßig hoch.
Die Verkehrsräume und insbesondere die Fahrbahnen sind äußerst breit und die Streckenabschnitte gut einsehbar. Dies verleitet Kraftfahrzeugführende zum Teil zu erhöhten Fahrgeschwindigkeiten, was den Fuß- und Radverkehr negativ beeinflusst. Die Verkehrsführungen an Kreuzungen und Einmündungen sind teils unklar.
Darstellung des Vorhabens
Einmündung Aktivachse Naunhofer Straße nach der UmgestaltungQuelle: Stadt Leipzig 2021
Schwerpunkte und Themenfelder:
Förderung des Langsamverkehrs und einer autounabhängigen, aktiven Mobilität
Umsetzung der in "Mach‘s leiser - Lärmaktionsplanung in Stötteritz" zuvor definierten Maßnahmen
Verbesserung der Lebensqualität und der Verkehrssicherheit im Quartier Stötteritz
Verfolgung eines Quartiersansatzes, um lokal große Effekte durch die Umsetzung eines Maßnahmenbündels zu erreichen
Präzisierung und Umsetzung von Maßnahmen unter aktiver Mitwirkung der Bürgerschaft
Exemplarische Durchführung von Maßnahmen und Methoden im heterogenen Stadtteil Stötteritz zur späteren Übertragung auf andere Quartiere