Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Ausweitung des kommunalen Wohnungsbestandes durch Neubau und Ankauf als wohnungspolitische Strategie

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit November 2017 – Dezember 2020
  • Programm ExWoSt

Das BBSR erhebt seit 2009 alle drei Jahre in bundesweiten Befragungen Informationen zu den kommunalen Wohnungsbeständen. Das vorliegende ExWoSt-Forschungsprojekt „Ausweitung des kommunalen Wohnungsbestandes durch Neubau und Ankauf als wohnungspolitische Strategie“ ist als Vertiefung der Wissensbestände aus den Umfragen angelegt. Durch die Untersuchungen in 20 Fallstudienstädten wurden konkrete Erkenntnisse gewonnen, welche Rolle die kommunale Wohnungswirtschaft in den Städten spielt und mit welchen Zielen und Strategien die kommunalen Wohnungsbestände ausgeweitet werden.

Ausgangslage

In den wachstumsstarken, dynamischen Regionen Deutschlands gehören Wohnungsmarktengpässe und dadurch induzierte Mietpreissteigerungen schon seit Jahren zum Alltag. Angesichts dieser Entwicklungen auf den Wohnungsmärkten steht im Zentrum intensiv geführter wohnungspolitischer Debatten, wie der Wohnungsneubau gesteigert werden kann. Dazu wurde u.a. das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen mit den Ländern, kommunalen Spitzenverbänden, der Wohnungs- und Bauwirtschaft und anderen gesellschaftlichen Akteuren geschlossen. Für eine umfassende Wohnraumoffensive haben sich Bund, Länder und Kommunen auf dem Wohngipfel im September 2018 auf ein breites Maßnahmenpaket – investive Impulse für den Wohnungsbau, Sicherung der Bezahlbarkeit des Wohnens, Baukostensenkung und Fachkräftesicherung – verständigt.

Trotz einer erheblichen Steigerung der Neubauzahlen sehen sich die Kommunen weiterhin mit großen Herausforderungen bei der Versorgung unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen mit bezahlbarem Wohnraum konfrontiert. In den Städten und Gemeinden rückte der Beitrag der eigenen Wohnungsunternehmen zur Wohnungsversorgung wieder stärker in den Blick. Die Unternehmen hatten bis dato vor allem Investitionen in den Umbau und die Modernisierung (energetische Sanierung sowie Schaffung altersgerechten Wohnraums) der Bestände getätigt. Nun galt es, die Rolle bei der Versorgung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen mit bezahlbaren Mietwohnungen auch durch die Neuschaffung von Wohnraum weiter auszubauen. Die Bestände der kommunalen Wohnungsunternehmen, die sich als Gesellschaften meist im direkt oder indirekt steuernden Einfluss der Stadt befinden, erweisen sich zunehmend als zentrales Element in der Gestaltung einer kommunalen Wohnungspolitik unter Wachstumsdruck. Neben der Wohnungsversorgung übernehmen die kommunalen Wohnungsunternehmen wichtige Aufgaben in der Stadtentwicklung. So kann mitunter eine Ausweitung des Wohnungsbestandes in kommunaler Hand auch unter Rahmenbedingungen sinnvoll sein, die nicht von starker Marktanspannung geprägt sind.

Ziel

Ziel des Forschungsprojektes war es, die unter den aktuellen finanziellen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verfolgten Strategien von Kommunalverwaltungen, Kommunalpolitik und kommunalen Wohnungsunternehmen zur Ausweitung von kommunalen Wohnungsbeständen zu erheben und zu strukturieren. Dazu zählen neben dem Neubau auch z.B. die Nachverdichtung eigener Bestände, der Ankauf von Bestandsobjekten oder der Kauf von Neubauprojekten. In der Praxis etablierte Ansätze wurden auf Übertragbarkeiten überprüft.

Über den bundesweiten Überblick durch die BBSR-Kommunalbefragungen (vgl. BBSR 2017b) hinaus sollten vertiefende Erkenntnisse gewonnen werden. Basis dafür war eine Fallstudienuntersuchung von 20 Städten, die ihre Bestände bereits ausweiten oder planen, dies zu tun. Für die Untersuchung wurde ein akteursübergreifender Ansatz gewählt, der die drei relevanten Akteursgruppen – Politik, Verwaltung und Wohnungsunternehmen – gemeinsam betrachtete. Die Herausforderung im Projekt bestand darin, unterschiedliche Rahmenbedingungen und Lösungswege einer gemeinsamen Betrachtung zu unterziehen.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes waren das Deutsche Institut für Urbanistik, Berlin, in Kooperation mit RegioKontext GmbH, Berlin.

Ausweitung des kommunalen Wohnungsbestandes durch Neubau und Ankauf als wohnungspolitische Strategie BBSR-Online-Publikation Ausgabe 19/2021 |

Kontakt

  • Gudrun Claßen
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 1 „Wohnungs- und Immobilienmärkte“
    Telefon: +49 228 99401-1505
    E-Mail: gudrun.classen@bbr.bund.de

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