Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Green Urban Labs II – grüne Infrastruktur in der sich verdichtenden Stadt

Projektsteckbrief

Wachsende Kommunen erleben einen großen Nutzungsdruck auf ihre Freiflächen. Gleichzeitig werden grüne Freiräume durch veränderte Arbeits-, Freizeit- und Wohnformen mehr beansprucht, sodass in verdichteten städtischen Lagen der Nutzungsdruck auf Grün- und Freiflächen steigt. Immer öfter stehen sie auch als Potenzialflächen für Wohnungsneubau im Fokus. Auf diese Herausforderungen brauchen wir neue Antworten.

Ausgangslage

Klimaschutz, ökonomische und infrastrukturelle Anpassungsprozesse und demografischer Wandel sind für Städte und Gemeinden große Herausforderungen. Hinzu kommen aktuell die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie Fragen der Gesundheitsvorsorge. Grüne Freiräume in der Stadt sind vielfältig und haben unterschiedliche Funktionen, immer aber eine besondere Bedeutung. In wachsenden Städten beeinflussen sie die Lebensqualität positiv als Orte für Erholung, Sport und Begegnung. Gleichzeitig sind sie Lebensräume für Flora und Fauna und in diesem Sinne Orte für Biodiversität. Für die Anpassung an den Klimawandel müssen urbane Freiräume besonders hohen Anforderungen entsprechen; sie müssen unter extremen Wetterbedingungen wie großer und andauernder Hitze sowie Starkregen funktionieren und sollen zusätzlich mikroklimatisch positive Wirksamkeit entfalten.

Die Nutzungskonkurrenz zeigt sich auch in der Diskussion um günstigeren Wohnraum, wenn eine ausgewogene Grünraumversorgung in neuen Baugebieten oft hintangestellt wird. Dabei ist die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit von Grün- und Freiflächen für alle Bevölkerungsgruppen wichtig und unter dem Begriff der „Umweltgerechtigkeit“ ein zentrales kommunales Thema. Bei zunehmender Verdichtung muss die Funktionalität der Freiflächen im Sinne einer Multicodierung erhöht werden. Neue städtebauliche Entwicklungen müssen deshalb auch urbane Freiräume weiterentwickeln. Urbanes Grün zu erhalten und zu entwickeln ist damit zentrale Aufgabe und Voraussetzung einer nachhaltigen Stadtentwicklung.

Ziel

Wie lassen sich öffentlich zugängliche Freiräume erhalten und für unterschiedliche Anforderungen qualifizieren? Was bedeutet das für die Planungs- und Aushandlungsprozesse verschiedener Nutzungsansprüche? Diese Fragen stehen im Zentrum des Projekts. Modellvorhaben sollen Erkenntnisse darüber liefern, wie städtische Grün- und Freiräume auch bei Nachverdichtung und Nutzungsdruck im Sinne einer doppelten Innenentwicklung qualifiziert, entwickelt und gestaltet werden können. Am Ende soll ein Leitbild zur grünen Infrastruktur in der sich verdichtenden Stadt von bundesweiter Tragweite entstehen.

Zugehörige Projekte

Auftragnehmer

Kontakt

  • Stephanie Haury
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 2 „Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2308
    E-Mail: stephanie.haury@bbr.bund.de

  • Friederike Vogel
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 2 „Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-1593
    E-Mail: friederike.vogel@bbr.bund.de

  • Dr. Fabian Dosch
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 6 „Stadt-, Umwelt- und Raumbeobachtung“
    Telefon: +49 228 99401-2160
    E-Mail: fabian.dosch@bbr.bund.de

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