Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Reurbanisierung der Innenstadt

Projektsteckbrief

Die Innenstädte befinden sich in einem ständigen Wandel. Seit Ende der 1990er Jahre zieht es den großflächigen Einzelhandel vermehrt in die Zentren. Nutzungskonkurrenzen und -konflikte, Funktionsverluste und Gebäudeleerstände beeinflussen vielerorts Funktionsfähigkeit und Erscheinungsbild. Die entstehenden räumlichen Potenziale eröffnen wiederum Chancen für eine stadtverträgliche Nutzungsvielfalt: neue Spielräume für Wohnen, Tourismus, Kultur und Gastronomie im Herzen der Stadt. Vor diesem Hintergrund wurde die Studie "Reurbanisierung der Innenstadt" durchgeführt.

Anlass

Die funktionalen und räumlichen Strukturen der Innenstädte verändern sich. Gerade in Innenstädten haben die Veränderungsprozesse an Dynamik und die damit verbundenen städtebaulichen Herausforderungen an Komplexität gewonnen. So zieht es zum Beispiel seit Ende der 1990er Jahre den großflächigen Einzelhandel vermehrt in die Innenstadt.

Im Zuge von Nutzungswandel und Raumleerständen entstehen aber auch neue Chancen für innenstädtische Funktionsergänzungen. Als Wohnort werden die Innenstädte wieder attraktiver; allerdings können sich Wohnungsprojekte an zentralen Standorten ökonomisch oft nicht durchsetzen. Zugleich nimmt die Bedeutung von Städtetourismus, Kultur und Gastronomie in den Innenstädten zu. Sie ergänzen das Angebotsspektrum, können aber auch zu neuen Nutzungskonflikten führen.

Das Erscheinungsbild der Innenstädte prägt einerseits die Identifikation der Stadtbevölkerung nach innen und andererseits das Stadtimage nach außen. Die Wahrnehmungen der Innenstadt können sehr unterschiedlich sein, je nach Interessenlage und Rolle der Stadtnutzer - ob Bewohner, Einpendler oder Touristen. Schließlich spielen die Zentren eine herausragende Rolle für die Zukunftsfähigkeit der Städte insgesamt. Innenstädte haben Anziehungskraft und strahlen auf andere Teilräume in der Stadt und Region aus. Das Stadtzentrum prägt Struktur und Qualität der Versorgung und der Subzentren in den Stadtteilen mit.

Auf diese Zusammenhänge reagieren einzelne Städte – teils in Kooperation mit Nachbarkommunen - mit Einzelhandels- und Zentrenkonzepten. Allerdings sind Reichweite, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit solcher Ansätze noch nicht ausreichend geklärt. In einzelnen Bundesländern und Regionen laufen Studien und Initiativen zu unterschiedlichen Aspekten der Innenstadtentwicklung. Dort werden auch konzeptionelle Überlegungen einbezogen. Jedoch fehlt es bislang an einem umfassenden und bundesweiten Überblick.

Zielsetzung

Die Studie hatte das Ziel, in einer übergreifenden Sicht Probleme und Potenziale der Innenstädte sowie Herausforderungen und Perspektiven von Planung und Praxis der Innenstadtentwicklung zu ergründen. Zu erarbeiten war ein Überblick über den Stand der Problemkenntnisse, der konzeptionellen Ansätze und laufenden Initiativen auf der Suche nach Erfolg versprechenden Handlungsansätzen für eine qualitätsorientierte und nachhaltige Innenstadt-entwicklung. So ist der Begriff der Reurbanisierung hier als programmatische Orientierung für eine ganzheitliche Innenstadtentwicklung zu verstehen und weder als theoretische noch als empirische Kategorie.

Das Projekt wurde von FIRU mbH durchgeführt.

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Aktive Stadt- und Ortsteilzentren Das Zentrenprogramm der Städtebauförderung BMVBS-Sonderveröffentlichung

Lebenswerte Innenstädte - Initiativen, die bewegen! Gute Beispiele für Projekte und Initiativen der Innenstadtentwicklung

Kontakt

  • Mechthild Renner
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 2 „Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2323
    E-Mail: mechthild.renner@bbr.bund.de

  • Bernd Breuer
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 2 „Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2268
    E-Mail: bernd.breuer@bbr.bund.de

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