Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Wohnungspolitiken in der EU

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit Januar 2018 – September 2021
  • Programm ExWoSt

Für alle EU-Mitgliedsländer stellt Wohnungspolitik ein zentrales Handlungsfeld dar, dessen konkrete nationale Ausgestaltung von historischen Entwicklungspfaden, gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Aufgaben, nationalen Marktstrukturen und rechtlichen Rahmenbedingungen bestimmt ist. Das Forschungsprojekt des BBSR und BMI erarbeitete für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2020 einen systematischen Überblick über die Herausforderungen, Ziele und Steuerungsansätze verschiedenern Wohnungspolitiken der EU-Staaten. Anhand von Fallstudien wurden ausgewählte wohnungspolitische Themenstellungen vertieft analysiert.

Ausgangslage

Wohnungspolitik ist in allen Mitgliedsstaaten der EU ein zentrales innenpolitisches Handlungsfeld. Im Rahmen informeller Treffen der EU-Wohnungsbauministerinnen und -minister oder leitender Mitarbeitender der Ministerien (Housing Focal Points) werden in unregelmäßigen Abständen Informationen über die nationalen Wohnungsbaupolitiken sowie zu spezifischen Einzelfragen ausgetauscht, um internationale Erfahrungen zur Ausgestaltung der nationalen Politiken nutzbar zu machen. Hierfür werden bzw. wurden in der Regel nationale statistische Grundlagendaten zusammenfassend bereitgestellt und themenzentrierte Einzelinformationen gebündelt aufbereitet.

Zur Einordnung der Wirkungsweisen der aus europäischen Vorgaben resultierenden wohnungspolitischen Maßnahmen erfordert ein ertragreicher internationaler Dialog fundierte Grundlagenkenntnisse über die innere Verfasstheit und die Programmatik der nationalen Wohnungspolitiken und ihrer Entwicklungen. Zur Vorbereitung und Unterstützung der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands im zweiten Halbjahr 2020 wurde ein Gesamtüberblick über Programmatik und aktuelle Ausprägungen der Wohnungspolitiken der EU-Mitgliedsstaaten gewonnen, der das jeweilige Zusammenwirken von Marktgegebenheiten, unterschiedlichen nationalen rechtlichen Regelungen und förderpolitischen Maßnahmen im nationalen Gesamtkontext aufzeigt.

Wohnungspolitik im engeren Sinne ist auf die quantitative und qualitative Versorgung mit Wohnraum und im Besonderen auf die Gewährleistung der Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und Bezahlbarkeit (availability, accessibility, affordability) gerichtet. Trotz dieser europaweiten grundlegenden Ziele unterscheiden sich die Wohnungspolitiken in den Mitgliedsstaaten der EU erheblich und haben vor dem Hintergrund nationaler Wohnungsbestände und wandelnder Wohnungsbedarfe eigene Profile entwickelt. Es existierten bislang jedoch nur wenige aktuelle Beiträge, die sich spezifisch dem Thema der Wohnungspolitiken in Europa aus einer international vergleichenden Perspektive widmeten.

Ziel

Angesichts ähnlicher Herausforderungen der Wohnraumversorgung sollte ein umfassender und systematischer Überblick über Ziele, Problemlagen, Steuerungsansätze und Akteure dazu beitragen, den Stand der Wohnungspolitik in allen EU-Mitgliedsstaaten besser zugänglich zu machen. Darüber hinaus sollten aktuelle wohnungspolitische Herausforderungen und Antworten unter diesen Aspekten beleuchtet werden. Dieser Überblick sollte in einem weiteren Schritt dazu genutzt werden, strukturelle Gemeinsamkeiten der Wohnungspolitiken der Mitgliedsstaaten analytisch herauszuarbeiten und Ländergruppen zu bilden. Im Licht zunehmender grenzübergreifender Entwicklungen durch ökonomische Interdependenzen und überstaatliche Politiken der EU sollte abschließend auch die Frage nach der Bedeutung europäischer Vorgaben für die nationalen Wohnungspolitiken umrissen werden.

Auftragnehmer des Forschungsprojekts waren das Institut Wohnen und Umwelt (IWU), Darmstadt sowie die Technische Universität Darmstadt als Unterauftragsnehmer.

Wohnungspolitiken in der EU Einzelpublikation

Kontakt

  • Jonathan Franke
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 1 „Wohnungs- und Immobilienmärkte“
    Telefon: +49 228 99401-1655
    E-Mail: jonathan.franke@bbr.bund.de

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