Forschungsprojekt:
Kleingartenparks
Gärtnern, Begegnen, Bewegen, Entspannen und Natur erleben
Projektsteckbrief
Die gemeinsame Entwicklung von Kleingartenanlagen zu -parks stellt eine zukunftsorientierte Möglichkeit für Kleingartenvereine und Kommunen dar, ökologische, soziale und freiraumtechnische Potenziale zu aktivieren. Unter welchen Rahmenbedingungen Kleingartenparks bisher entstanden sind und wie diese Erfahrungen für zukünftige Umgestaltungen genutzt werden können, soll dieses ExWoSt-Projekt aufzeigen.
Aufruf!
Kennen auch Sie Kleingartenparks, die wir in unsere Recherche mit aufnehmen sollten? Dann schreiben Sie uns gerne an eine der untenstehenden E-Mail-Adressen der gruppe F!
Quelle: gruppe F
Ausgangslage
Im Vordergrund der Umgestaltung zu Kleingartenparks steht die Öffnung der Kleingartenanlage für die Allgemeinheit, die Einbindung in das bestehende Grün- und Freiraumnetz und die Integration von zusätzlichen öffentlichen Angeboten. Auf diese Weise sollen möglichst viele Nutzergruppenvon den vielfältigen Qualitäten eines Kleingartenparks profitieren. Eine Umsetzung kann dabei innerhalb unterschiedlicher stadträumlicher Ausgangslagen relevant sein.
Häufig haben Städte und Kommunen ein Interesse daran, ihren Anteil an Grünräumen und Erholungsbereichen zu erhöhen. Die bauliche Verdichtung geht allerdings insbesondere in Innenstadtbereichen oftmals zulasten von Grünflächen. Gleichzeitig steigen der Nutzungsdruck und das Bedürfnis der Bevölkerung nach urbanen Freiräumen und Erholungsflächen. Die Entwicklung von Kleingartenparks stellt eine Möglichkeit dar, dieser Herausforderung zu begegnen und die Durchsetzungsfähigkeit gegenüber konkurrierenden Flächennutzungen zu erhöhen.
Auch für Kommunen in eher strukturschwachen Regionen ohne großes Bevölkerungswachstum sind Kleingartenparks häufig ein interessanter Ansatz, um von Parzellenleerstand betroffene Kleingartenanlagen zu erhalten und ihre Attraktivität zu erhöhen. Dies geschieht, indem die freiwerdenden Flächen flexibel eingebunden, neu organisiert und als Grün- und Landschaftsflächen mit attraktiven Nutzungsmöglichkeiten qualifiziert werden.
Entschließen sich Kommunen, neue Kleingartenanlagen auszuweisen, werden diese zunehmend als Kleingartenparks geplant. Neben dem positiven Beitrag zur grünen Infrastruktur der Kommunen begründet sich dies unter anderem in der Wertschätzung von Kleingartenparks durch die allgemeine Bevölkerung.
Ziel
Das Projektteam soll bestehende Kleingartenparkprojekte in ganz Deutschland recherchieren, diese auswerten und davon Prototypen für die Entwicklung von Kleingartenparks ableiten. Dafür ist auch die Betrachtung der Begriffsdefinition "Kleingartenpark" von Bedeutung. Hier stellt sich zum Beispiel die Frage nach der flächenmäßigen Gewichtung der Kleingartenanlage im Verhältnis zum Park (siehe Abbildung 1).
Abb. 1: Begriffsdefinition – Flächenmäßiges Verhältnis von Kleingartenanlage und Park. Grafik: gruppe F; Orientiert an: KRAUSE, G. (2012). Kleingartenparks als Weiterentwicklung von Kleingartenanlagen. In: Bundesverband deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 219, S. 52
Quelle: gruppe F
Zur Differenzierung der Kleingartenparks wurden zudem sieben Typen erarbeitet. Diese sieben Kleingartenpark-Typen beziehen sich auf die Art der Entstehung und wurden zur Veranschaulichung in Piktogramme übersetzt (siehe Abbildung 2). Die vorläufige Auswahl an Praxisbeispielen, für sowohl bestehende als auch geplante Kleingartenparks, wurde in einer geografischen Karte verortet und den gewählten Typen zugeordnet (siehe Abbildung 3).
Abb. 2: Arbeitsstand der Kleingartenpark-Typen, Art der Entstehung
Quelle: gruppe F
Abb. 3: Arbeitsstand der recherchierten Kleingartenparks, verortet in Deutschland
Quelle: gruppe F
Weiterhin bestimmt das Projektteam, wann und bei welchen Problemlagen und Herausforderungen die Planung von Kleingartenparks als Teil der grünen Infrastruktur ein gutes Instrument sein kann. Durch dieses Forschungsprojekt soll Kommunen sowie anderen Akteurinnen und Akteuren somit eine konzeptionelle Hilfe für den Planungs- und Umsetzungsprozess von Kleingartenparks an die Hand gegeben werden. Dazu werden verschiedene Rahmenbedingungen, anpassbare strategische Konzepte und modellhafte Lösungsansätze für unterschiedliche Ausgangslagen entwickelt.
Das Projekt trägt zur Umsetzung des Weißbuchs Stadtgrün sowie des Bundeskleingartengesetzes bei. Ausgangspunkt sind die Ergebnisse der 2019 abgeschlossenen Studie „Kleingärten im Wandel – Innovationen für verdichtete Räume“ (BBSR 2018).