Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Einbindung des Handlungsfeldes Migration, Integration, Teilhabe in integrierte Konzepte der Stadtentwicklung

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit Juni 2021 – Oktober 2022
  • Programm ExWoSt

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde ein praxistauglicher Leitfaden entwickelt, der Kommunen dabei helfen soll, die Themenfelder Migration, Integration und Teilhabe in Integrierten Stadtentwicklungskonzepten zu verankern. Die Grundlage des Leitfadens bildete eine Auswertung von 100 kommunalen Stadtentwicklungskonzepten.

Ausgangslage

Integration wird vor Ort in den Städten, Landkreisen und Gemeinden gestaltet. Kommunen nehmen hierbei eine Schlüsselrolle ein. Bundesweit bestehen jedoch erhebliche regionale und innerhalb der Städte auch kleinräumige Unterschiede bei der Ausgestaltung von Integrationsaufgaben.

Aus einem Grundverständnis heraus, dass Integration eine Generationenaufgabe und somit ein längerfristiger Prozess ist, folgt, dass sich Integrationsaufgaben in den grundlegenden stadtentwicklungspolitischen Zielsetzungen wiederfinden sollten. Im Rahmen einer solchen Zielsetzung kann berücksichtigt werden, dass Integration mit kontinuierlichen Aufgaben verbunden ist, die mit jeder Zuwanderungswelle neu auftreten. Migrationsspezifische Themen und Aufgaben haben verschiedene Schnittstellen zu langfristigen Stadtentwicklungsprozessen. Um den Stellenwert von Integrationsaufgaben auf Ebene der Stadtentwicklung zu verdeutlichen, sollten Themen und Aufgaben aus dem Bereich Migration im Rahmen der Zielsetzung integrierter Stadtentwicklungskonzepte operationalisiert werden.

Kommunale Integrationspolitik umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Handlungsfelder. Menschen die Teilhabe an allen gesellschaftlichen Bereichen zu ermöglichen, prägt das Verständnis der Integrationsaufgaben. Dazu zählen etwa Wohnraumversorgung, Zugänge zu Sprachangeboten, Qualifizierung, Arbeitsmarkt und Einkommenssicherung, Bildung, Betreuung, Beratung oder die gesundheitliche und kulturelle Teilhabe. Aber auch Beteiligungsprozesse, Maßnahmen gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit gehören zur kommunalen Integrationspolitik. Aufgrund der vielen Handlungsfelder gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Zuständigkeiten und Kompetenzen innerhalb und außerhalb der kommunalen Verwaltungen. Diese sollten in die Entwicklungs- und Gestaltungsaufgaben kommunaler Integrationspolitik idealerweise eingebunden werden. Verbindlichkeiten in der Zusammenarbeit können bei der Querschnittsaufgabe Integration durch übergeordnete Zielformulierungen geschaffen werden.

In der kommunalen Praxis finden sich allerdings Beispiele, in denen diese Querschnittsaufgaben in Integrierten Stadtentwicklungskonzepten nicht explizit benannt werden. Das kann auf ein unterschiedliches Verständnis der Fachverantwortungen der Stadtentwicklung mit Blick auf Integrationsaufgaben zurückzuführen sein oder an einem unterschiedlichen Verständnis der zu betrachtenden bzw. zu beschreibenden kommunalen Handlungsfelder generell liegen. Die Ausgangsthese des Forschungsprojekts war daher, dass auf kommunaler Ebene unterschiedliche Verständnisse einer integrierten Betrachtung der Stadtentwicklung hinsichtlich der Integrations- bzw. Migrationsthemen bestehen.

Ziel

Das Forschungsprojekt ist ein Kernvorhaben des Themenforums Stadtentwicklung und Wohnen im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Integration (NAP-I). Ziel war es, die Themenfelder Migration, Integration und Teilhabe in der Stadtentwicklungsplanung und in der Folge auch in der Quartiersentwicklung zu verankern.

Das Forschungsprojekt sollte für zentrale Handlungsbereiche der Stadtentwicklung die Integration und Teilhabe für Migrantinnen und Migranten fördern, gute Ansätze identifizieren und Empfehlungen für ihre Implementierung in Integrierten Stadtentwicklungskonzepten ableiten. Im Ergebnis entstand der Leitfaden „Migration, Integration und Teilhabe in integrierten Konzepten der Stadtentwicklung. Ein Leitfaden für die kommunale Praxis“.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war empirica ag, Bonn.

Migration, Integration und Teilhabe in integrierten Konzepten der Stadtentwicklung Ein Leitfaden für die kommunale Praxis Einzelpublikation

Kontakt

  • Judith Kaschowitz
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 4 „Städtebauförderung, Soziale Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2412
    E-Mail: judith.kaschowitz@bbr.bund.de

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