Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Citizen Science – Bürgerforschung in der Stadtentwicklung

Projektsteckbrief

  • Status Laufend
  • Start August 2022
  • Programm ExWoSt

Bürgerinnen und Bürger können mit ihrem Wissen wesentlich zur Quartiers-, Stadt- und Regionalentwicklung beitragen – auch durch eigenes Erkunden und Forschen. Diese Bürgerforschung oder Citizen Science kann viele Formen annehmen. Welche das sind und wie sich solche Aktivitäten fördern und effektiv in Prozesse der Stadtentwicklung einbinden lassen, untersucht dieses Forschungsprojekt.

Ausgangslage

Bürgerforschung versteht sich als aktive Beteiligung und Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern an der Forschung. Sie reicht von der Formulierung von Fragen und der Entwicklung von Forschungsvorhaben über die Datenerhebung und -auswertung bis hin zur Ergebnisdiskussion. Seit einigen Jahren gewinnt sie in der praxisnahen Wissenschaft und bei der Zusammenführung von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Das zeigen beispielsweise der Grün- und Weißbuchprozess zur Citizen-Science-Strategie sowie eine Förderinitiative des Bundesforschungsministeriums.

Immer mehr Forschungsvorhaben werden von Bürgerinnen und Bürgern selbst initiiert und getragen. Insbesondere der Umweltsektor bzw. die Umweltwissenschaften sowie der Naturschutz und die Landschaftspflege profitieren z. B. bei der Erhebung umweltrelevanter Daten oder der Beobachtung von Ökosystemen von bürgerschaftlichem Engagement. Eine auf der Online-Plattform „Bürger schaffen wissen“ abrufbare Projektsammlung umfasst eine Vielzahl von Beispielen aus diesen Bereichen.

Obwohl auch im Handlungsfeld Stadtentwicklung bereits umfassende Erfahrungen insbesondere mit Öffentlichkeitsbeteiligung und dialogischer Erarbeitung von Planungsgrundlagen bestehen, spielt das Stichwort Bürgerforschung bzw. Citizen Science dort bislang kaum eine Rolle. Umso interessanter ist die Frage, ob und inwiefern Ansätze der Bürgerforschung ausdrücklich oder implizit Bestandteil von Prozessen der Stadtentwicklung sind. Die Studie richtet ihren Blick auf Bürgerinnen und Bürger, die innerhalb von Stadtentwicklungs- und Stadtplanungsprozessen forschende Rollen einnehmen – sei es selbst initiiert, an einem Co-Forschungsprozess mitwirkend oder mittels informeller Beteiligung.

Ziel

Ziel des Forschungsprojekts ist es, Stadtentwicklungsprozesse durch bürgerschaftlich (mit)getragene Grundlagenermittlung und eine gemeinsam erstellte Wissensbasis zu verbessern. In einem mehrstufigen, die Empirie schrittweise verdichtenden Prozess soll ein Überblick über das breite Aktivitätenfeld der Bürgerforschung in der Stadtentwicklung vermittelt werden. Vertiefende Betrachtungen einzelner Fallbeispiele sollen Schlussfolgerungen für Politik und Praxis ermöglichen, die zur Etablierung von Bürgerforschungsprojekten in der Stadtentwicklung beitragen. Angestrebt werden aus der Untersuchung abzuleitende Handlungsempfehlungen für Akteure aus Politik und Verwaltung, Stadtplanung und Stadtforschung sowie für projektinitiierende Bürgerinnen und Bürger.

Auftragnehmer

  • plan zwei Stadtplanung und Architektur
    Postkamp 14a, 30159 Hannover
    Ansprechpartner: Dr. Ulrich Berding (Projektleitung)
    Antje Havemann, Lisa Nieße, Maximilian Rohland

    Telefon: +49 511 279495-47
    E-Mail: buergerforschung@plan-zwei.com

  • NetzwerkStadt GmbH
    Auf dem Hilf 50, 58239 Schwerte
    Ansprechpartner: Prof. Dr. Klaus Selle

Kontakt

  • Evi Goderbauer
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 2 „Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2319
    E-Mail: evi.goderbauer@bbr.bund.de

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