Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Deutsche Baukulturpolitik im europäischen Kontext: Leitlinien für Baukultur in Deutschland

Projektsteckbrief

  • Status Laufend
  • Start Oktober 2022
  • Programm ExWoSt

Ausgangslage

Baukultur ist ein Querschnittsthema, das alle Lebensbereiche betrifft und diese räumlich in einer qualitätsvoll gestalteten Umwelt verknüpft. Sie umfasst unter anderem Leistungen der Architektur und Innenraumgestaltung sowie Ingenieursleistungen, aber auch Elemente der Stadt- und Regionalplanung, der Landschaftsarchitektur oder Handwerksleistungen. Baukultur reagiert auf die jeweiligen Anforderungen und Bedarfe einer Gesellschaft und hat zum Ziel, eine Umwelt zu gestalten, welche die Lebensqualität steigert und als lebenswert empfunden wird. Im Ergebnis kann Baukultur einen gesellschaftlichen und ökonomischen Mehrwert erzielen.

Der Bund möchte – in Anknüpfung an den Davos-Prozess und die langjährige fachorientierte Baukulturdebatte – mit der Erarbeitung von baukulturellen Leitlinien seine Rolle bei der qualitätsvollen Gestaltung der gebauten Umwelt innerhalb seines Wirkungsbereiches unterstreichen und damit seiner Verantwortung als Vorbild und Förderer von Baukultur gerecht werden.

Europa, der Bund, die Länder und die Kommunen stehen wie nie zuvor vor riesigen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie Klimawandel, Mobilitäts- und Energiewende, geopolitischen Krisen, Migration und Inklusion sowie dem demografischen Wandel und dem dadurch bedingten Ressourcen- und Fachkräftemangel. Hieraus ergeben sich neue Anforderungen an die gestaltete Umwelt, die bisher nicht ausreichend und ganzheitlich berücksichtigt worden sind. Die baukulturellen Leitlinien können einen Beitrag leisten, diese Anforderungen qualitätssteigernd in zukünftige Planungs- und Bauprozesse zu integrieren.

Ziel

Ziel dieses Projektes ist die Erarbeitung von „Leitlinien für Baukultur des Bundes“, die vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Herausforderungen in der künftigen Anwendung in Stadt und Land dazu beitragen, dass qualitätsvolle, aneignungsfähige Lebensräume und Infrastrukturen gestaltet und für eine identitätsstiftende Baukultur kombiniert und weiterentwickelt werden. Die Anforderungen des Klimawandels und der Wissensgesellschaft sollen hierbei ebenso berücksichtigt werden wie die Gestaltung von sicheren und verbindenden öffentlichen Orten für gesellschaftliches Miteinander. Somit unterstreichen die Leitlinien die Bedeutung qualitätsvoller Räume für Vielfalt und Gemeinwohl, die unserem Demokratieverständnis entsprechen und dieses stärken.

Die Leitlinien leisten darüber hinaus einen Beitrag, Baukultur in der Bundesrepublik als gesellschaftlichen Wert stärker in der Öffentlichkeit zu verankern, Als Basis der bundesdeutschen Baukulturpolitik sollen die Leitlinien im Verbund mit anderen politischen Strategien des Bundes, zum Beispiel der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes und der Neuen Leipzig Charta, Wirkung entfalten und sind damit ein Beitrag dazu, den Qualitätsanspruch an die gestaltete Umwelt in der Bauwende zu verankern. Sie wollen ein Angebot für Länder und Kommunen formulieren und sollen als Orientierungshilfe dienen, um beispielsweise eigene Leitlinien bzw. Baukultur-Agenden zu erarbeiten oder bestehende weiterzuentwickeln.

Auftragnehmer

  • Inpolis Urbanism GmbH
    Dr. Ares Kalandides
    Sredzkistraße 57
    10405 Berlin

    Telefon: +49(0)163 - 302 97 32
    E-Mail: info@inpolis-urbanism.de

  • Dr. Bastian Lange (Multiplicities, Berlin)
    Anneke von Holst (Kommunikation & Konzepte für Architektur und Stadt, Berlin)
    Brigitta Bungard (Studio Qrfld, Potsdam)
    Simon Wöhr (Berlin)

Kontakt

  • Dr. Alexander Fichte
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 7 „Baukultur, Städtebaulicher Denkmalschutz“
    Telefon: +49 228 99401-1735
    E-Mail: alexander.fichte@bbr.bund.de

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