Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Stadt gestalten mit Narrativen

Narrative Strategien in Planungsprozessen auf Quartiers-, Stadt- und Regionsebene

Projektsteckbrief

  • Status Laufend
  • Start September 2022
  • Programm ExWoSt

Im Rahmen dieser Studie wird der Beitrag narrativer Methoden und Strategien zu Stadtentwicklungsprozessen auf der Ebene von Quartieren, Städten und Regionen analysiert. Ziel ist es, Anregungen für eine integrierte Planungspraxis zu erhalten. Diese soll die handlungsorientierte Bedeutung narrativer Methoden und Strategien bei der nachhaltigen Stadtentwicklung stärker berücksichtigen.

Ausgangslage

Narrative von Stadtentwicklung und städtischem Leben bilden als gesellschaftlich legitimierte Deutungsmuster die Grundlage für das Handeln auf allen Ebenen und in allen Phasen der Stadtentwicklungspolitik: von der Formulierung von Leitbildern bis hin zur konkreten Umsetzung vor Ort. In der Studie wird analysiert, wie Narrative in zwei bedeutenden Handlungsfeldern der Stadtentwicklung – Integration und Klimaschutz – praktisch eingesetzt werden und wie durch Anwendung narrativer Methoden und Strategien alltagsnahe und anschlussfähige Stadtentwicklungsziele und -lösungen entwickelt werden. Können diese Methoden angesichts zunehmender Interessenkonflikte in politischen Aushandlungsprozessen dazu beitragen, weitere Akteursgruppen zu erreichen, und kann durch gemeinsame Sinnstiftung Handlungsfähigkeit hergestellt werden? Die wissenschaftliche Auswertung bereits durchgeführter Praxisprojekte – national wie international – soll diese Fragen beantworten.

Ziel

Das aktuelle Forschungsprojekt ist der praktischen Anwendung in hochaktuellen Handlungsfeldern gewidmet. Es soll den an der Stadt-, Regional- und Quartiersentwicklung beteiligten Akteuren praxistaugliche Hinweise und Impulse für den Einsatz narrativer Methoden und Strategien bieten. Die Sammlung und Auswertung konkreter Praxisbeispiele soll die Bedeutung narrativer Methoden für demokratische Planungsprozesse im Rahmen einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklungspolitik klären. Inwiefern verbessern diese Methoden das Potenzial, mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern über Probleme, Ziele und Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren? Inwiefern tragen sie dazu bei, Stadt und Region in kollaborativen Planungs- und Entwurfsprozessen gemeinsam zu gestalten? Dies soll erforscht, typisiert und bewertet werden. Voraussetzungen für die konkrete Wirksamkeit sind dabei ebenso von Interesse wie zu überwindende Hindernisse oder Fallstricke beim Einsatz von Narrativen. Insbesondere folgende Forschungsfragen sollen beantwortet werden:

  • Welche narrativen Methoden und Strategien zur Entwicklung gemeinsamer Erzählungen (Narrative) werden in Prozessen der Quartiers-, Stadt- und Regionalentwicklung angewandt?
  • Wie lassen sich mit narrativen Methoden gemeinsame Leitbilder und Zielvorstellungen in Planungsprozessen entwickeln?
  • Wie ist das Verhältnis zwischen alltäglichen Geschichten der Bürgerinnen und Bürger und den Erzählungen der Planungspraxis?
  • Können mit bewusst eingesetzten narrativen Methoden andere Zielgruppen in Prozesse der Stadtentwicklung einbezogen werden, als es mit traditioneller planungsbezogener Kommunikation möglich wäre?
  • Wie wirkt sich die kollaborative narrative Erarbeitung gemeinsamer Leitbilder und Zielvorstellungen lokal und regional auf die Aushandlungs- und Planungsprozesse zwischen Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltungen und Wirtschaft aus?
  • Welche Empfehlungen für die zielgerichtete Berücksichtigung von Narrativen in Prozessen der Stadtentwicklung lassen sich aus den Ergebnissen formulieren?

Zugehörige Projekte

Auftragnehmer

  • inter 3 GmbH – Institut für Ressourcenmanagement
    Projektleitung: Dr. Susanne Schön
    https://www.inter3.de/

    Partner: BSQB | Büro für Stadt, Quartier und Beteiligung, Eckhard Hasler

Kontakt

  • Stephan Willinger
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 2 „Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-1275
    E-Mail: stephan.willinger@bbr.bund.de

  • Dr. Katharina Hackenberg
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 2 „Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-1323
    E-Mail: katharina.hackenberg@bbr.bund.de

Diese Seite