Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Verkehrsreduzierte Innenstädte in Europa – Vergleichende Analyse regulatorischer Ansätze anhand von Fallbeispielen

Projektsteckbrief

  • Status Laufend
  • Start August 2022
  • Programm ExWoSt

Das Forschungsprojekt untersucht Maßnahmenpakete zur Reduzierung des innerstädtischen Autoverkehrs als Teil einer integrierten und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung.

Im Fokus stehen die Aktivitäten, Strategien und Rahmenbedingungen progressiver Städte in Europa. Geprägt werden diese von den Zielen einer besseren Versorgung, einer nachhaltigeren städtebaulichen sowie verkehrsplanerischen Quartiersentwicklung und einer hohen Lebensqualität.

Ausgangslage

Die vom Leitbild der autogerechten Stadt geprägte urbane Mobilität wirkt sich unmittelbar negativ auf die Lebensqualität der Menschen aus. Außerdem gefährden die damit verbundenen Mobilitätsmuster und ihre Umweltbelastungen das Ziel der Klimaneutralität.

Eigentlich muss der Verkehrssektor dafür bereits bis 2030 einen erheblichen Beitrag leisten. Der Wechsel von Verbrennungskraftstoffen auf elektrische Antriebe allein reicht aufgrund der langen Lebensdauer von Fahrzeugen aber nicht aus.

Städte und Regionen sind deshalb dazu angehalten, Alternativen im Sinne einer integrierten und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung zu fördern, um den Besitz und die Nutzung von privaten Pkw zu verringern.

Im Hinblick darauf muss auch der öffentliche Raum neu verhandelt sowie der Mobilitätssektors umgestaltet werden.

Hierzu steht den Kommunen bereits heute eine große Bandbreite an Mobilitätsmaßnahmen zur Verfügung. Darunter fallen sowohl Pull-Maßnahmen, wie die Förderung eines attraktiven ÖPNV sowie Rad- und Fußverkehrs, als auch Push-Maßnahmen wie eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung.

Insgesamt sind bei Anpassungen der Verkehrssysteme, der Preisgestaltung, dem Regulierungsrahmen und von stadtbaulichen Maßnahmen auch die Längen der Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeiten zu beachten. Diese sind neben dem kostenmäßigen Aufwand der möglichen Maßnahmen und ihrer Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern in den Planungsentscheidungen zu berücksichtigen.

Das Selbstverständnis öffentlicher Stellen und Organisationen der Zivilgesellschaft bezüglich der Reformaufgaben im Verkehrssektor sowie die jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen sind demnach wichtige und notwendige Stellschrauben, um die Mobilitätswende vor Ort schnell umzusetzen. Hierfür sollen in der vorliegenden Studie vorbildhafte Beispiele aus dem europäischen Ausland mit erfolgreichen Zielen, Programmen, Organisationsstrukturen und Kommunikationswegen analysiert werden.

Ziel

Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, mit den Erfahrungen aus dem Ausland umsetzbare Strategien herzuleiten, um den Pkw-Besitz und die Pkw-Nutzung in deutschen Städten zu verringern. Für Deutschland ist mit dieser Frage eine Prüfung der Steuerungsmöglichkeiten im bestehenden Instrumentarium des Ordnungs-, Verkehrs- und Straßen- beziehungsweise Städtebaurechts verbunden.

Auf dem Prüfstand steht somit, wie dieser Rechtsrahmen optimiert und weiterentwickelt werden kann. Mit dem Blick auf mögliche europäische Vorbilder untersucht das Forschungsprojekt dabei vergleichend, welche politischen Strategien, Rahmenbedingungen, förderpolitischen Instrumente und Akteure zu einer nachhaltigen Transformation des Verkehrs führen können.

Auftragnehmer

  • Fraunhofer-Allianz Verkehr
    Ansprechpartner: Regina Demtschenko, M.A. (Projektleitung)
    Joseph-von-Fraunhofer-Str. 2-4
    44227 Dortmund

    Telefon: +49 173 4577584
    E-Mail: Regina.Demtschenko@iml.fraunhofer.de

  • In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) – „Projektzentrum für Verkehr, Mobilität und Umwelt“, Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovation (ISI), INFRAS AG sowie BBG und Partner.

Kontakt

  • Thomas Schönberger
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“
    Telefon: +49 228 99401-2340
    E-Mail: Thomas.Schoenberger@bbr.bund.de

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