Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Vorsorgendes Risikomanagement in der Regionalplanung – Verstetigung

Konzept

Durch die Forschungsbegleitung (agl Saarbrücken; PRC Dortmund) erfolgte eine Koordination innerhalb des Modellvorhabens als Ganzes und eine fachliche Unterstützung der Arbeiten in den Modellregionen. Darüber hinaus führte die Forschungsbegleitung Recherchen durch, die spezifische Aspekte der Risikovorsorge im Kontext der räumlichen Planung vertieften. Aufgabe war es zudem, die Ergebnisse der Modellregionen, die eigenen Recherchen sowie vertiefende Dokumente übergreifend auszuwerten und zu dokumentieren. Die Ergebnisse wurden als Handlungshilfe für die Regionalplanung veröffentlicht.

Ein Schwerpunkt des MORO lag auf der Ermittlung raumbedeutsamer Risiken und damit der Einführung eines risikobasierten Analyseansatzes als Grundlage einer strategischen Risikovorsorge in der Raumplanung. Die wissenschaftlichen Risikokonzepte variieren teilweise erheblich; hier greifen verschiedene konzeptionelle Perspektiven und Ansätze ineinander. Aufgrund der Komplexität und der Schwierigkeiten, die mit einer Operationalisierung des risikobasierten Ansatzes für die Raumordnung einhergehen, wird ein pragmatischer Ansatz verfolgt.

Für die Raumplanung wird deshalb empfohlen, dem Grundansatz zur Risikoanalyse des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zu folgen und die Bausteine des Konzepts an die Anforderungen einer raumbezogenen Perspektive anzupassen. Das Grundverständnis von Risiko umfasst demnach im Wesentlichen die Komponenten „Gefährdung“ sowie „Exposition“ und „Empfindlichkeit“ der betroffenen Schutzgüter.

Allerdings kann die Regionalplanung keine gesamtkoordinierende Rolle im integrierten Risikomanagement spielen, wenn Risikomanagement im Sinne des sogenannten „Risikokreislaufs“ aus Vorbereitung, Reaktion, Wiederaufbau und Vorsorge verstanden wird. Die Rolle der Regionalplanung bezieht sich vielmehr primär auf die (planerische) räumliche Risikovorsorge, während in den anderen Phasen der Katastrophenschutz dominiert. Zu diesem Zweck sind Risiken im Hinblick auf ihre raumbezogenen Komponenten zu analysieren und entsprechend ihrem Gewicht in die planerische Abwägung einzustellen.

Sowohl die Fachplanungen als auch die Raumordnung agieren räumlich. Dabei nehmen die Fachplanungen meist keine gesamträumliche Perspektive ein. Darüber hinaus variiert das Verhältnis von Fachplanungen zur Raumordnung in den einzelnen Ländern. Ziel sollte es deshalb sein, dass die Raumordnung ihren integrativen Koordinationsanspruch beibehält.

Allerdings bedarf dies bei der räumlichen Risikovorsorge in besonderem Maße einer engen Abstimmung mit den Fachplanungen – hinsichtlich der Erarbeitung von Risikoprofilen, der Umsetzung von Strategien zur Risikovorsorge wie auch hinsichtlich einer effektiven Verknüpfung mit dem Katastrophenschutz und dem Wiederaufbau im Katastrophenfall.

Der „Fahrplan“ für ein integriertes Risikomanagement in der Regionalplanung als ein wesentliches Ergebnis des abgeschlossenen MORO (vgl. BMVI/BBSR 2015: 139) zeigt idealtypisch die zentralen Aspekte der räumlichen Risikovorsorge und deren Interdependenzen auf.

Schematische Darstellung des Konzeptes für ein integriertes Risikomanagement im Sinne der räumlichen Risikovorsorge in der Regionalplanung in Form eines Ablaufplans Fahrplan Risikomanagement Fahrplan für ein integriertes Risikomanagement

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