Forschungsprojekt:
MORO „Regionale Landschaftsgestaltung“
Projektsteckbrief
Wie kann die räumliche Planung zu einer aktiven Landschaftspolitik im Sinne der Europäischen Landschaftskonvention beitragen? Im MORO „Regionale Landschaftsgestaltung“ loteten fünf Modellregionen Steuerungsinstrumente und -mechanismen zum Landschaftswandel aus und erprobten innovative Ansätze. Zudem befasste sich eine assoziierte Partnerregion mit spezifischen, grenzübergreifenden Fragen der regionalen Landschaftsgestaltung im Kontext landschaftsbezogener Projekte. Gesucht wurden übertragbare Lösungen und Handlungsempfehlungen zur regionalen Landschaftsgestaltung für unterschiedliche Ebenen der räumlichen Planung. Alle Modellvorhaben liefern interessante Ergebnisse zu unterschiedlichen Ansätzen der regionalen Landschaftsgestaltung.
Ausgangslage
Seit einigen Jahrzehnten vollzieht sich in Deutschland ein umfassender und dynamischer Landschaftswandel. Dieser Wandel hat vielfältige Gründe: die Energiewende, der Klima- und agrarstrukturelle Wandel, aber auch die anhaltende Siedlungsexpansion. Die Auswirkungen betreffen nicht alle Regionen gleichermaßen. Es stellt sich die Frage nach der Plan- und Steuerbarkeit eines beschleunigten Landschaftswandels sowie der Rolle der räumlichen Planung. Auch wenn der Raumordnung und Landschaftsplanung vielfältige formale und informelle Instrumentarien zur Verfügung stehen: In der Planungspraxis zeigen sich teilweise erhebliche Defizite, die vorhandenen Steuerungsinstrumente und -mechanismen auszuschöpfen.
Ziel
In Modellvorhaben werden Steuerungsinstrumente und -mechanismen zum Landschaftswandel auf Bundesebene vertieft ausgelotet und innovative Ansätze erprobt, um für alle Ebenen der räumlichen Planung und Raumentwicklung übertragbare Lösungen und Handlungsempfehlungen zur regionalen Landschaftsgestaltung zu entwickeln. Im Zentrum steht Frage, welchen Beitrag die räumliche Planung zu einer aktiven Landschaftspolitik im Sinne der Europäischen Landschaftskonvention leisten kann.
Dabei werden unterschiedliche Aspekte relevant:
- Methoden, um belastbare Grundlagen für einen fachlichen, politischen und öffentlichen Diskurs um den „Wert“ von Landschaften und die Beurteilung des Landschaftswandels zu legen
- Strategien, um Planungsinstrumente und Steuerungsoptionen im Rahmen der gesetzlichen Regelungen besser nutzen und über die Planungsebenen hinweg enger verschränken zu können
- Sektorpolitiken und Förderoptionen, um eine bessere Vernetzung der Raumpolitiken untereinander zu erreichen und das Thema Landschaft dort aktiv zu platzieren
- Governance-Strukturen, um unter anderem politische Entscheidungsträger, Akteure der Transformation, Landnutzer und Bevölkerung in den Gestaltungsprozess einbeziehen zu können und erste Strukturen für
eine mögliche Verstetigung zu schaffen - Kreative Räume und Experimentierfelder, um neue Strategien austesten zu können
Auftragnehmer war agl Hartz ⋅ Saad ⋅ Wendl, Landschafts-, Stadt- und Raumplanung, Saarbrücken.