Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Landschaftsnetz Mosel

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit Oktober 2009 – September 2014
  • Programm MORO

Die MORO-Initiative „Landschaftsnetz Mosel“ zielte darauf ab, eine integrierte Entwicklung der Flusslandschaft auf der Ebene der Großregion Saar-Lor-Lux und im Fokusraum, der Dreiländermosel, zu befördern. Das landschaftliche Erbe stellt ein besonderes Entwicklungspotenzial für die Großregion dar. Auf Basis einer zunächst erarbeiteten Raumvision wurden Modellprojekte an der Dreiländermosel durchgeführt.

Ausgangslage

Die Mosel wird seit über zwei Jahrtausenden als Transport- und Reiseweg genutzt. Das Moseltal wurde früh besiedelt und präsentiert sich heute in weiten Teilen als historische Kulturlandschaft mit hohem Erlebniswert. Insbesondere das von Weinbau geprägte Engtal und die UNESCO-Welterbestätten gelten als touristische Destinationen von europäischem Rang.

Das Bewahren des besonderen Natur- und Kulturerbes wie auch die Bewältigung aktueller Herausforderungen stellen hohe Anforderungen an eine integrierte Raumentwicklung. Schon seit mehreren Jahren zeichnet sich ab, dass demographischer Wandel und Schrumpfungstendenzen an der mittleren und unteren Mosel, aber auch die starken Wachstumsimpulse im Einzugsbereich von Luxemburg und die Weiterentwicklung des Siedlungsbandes "Sillon Lorrain" zwischen Épinal und Thionville einen neuen planerischen Umgang erfordern. Darüber hinaus spielen der Ausbau der Schifffahrtsstraße und der Hochwasserschutz eine herausragende Rolle.

Gleichzeitig quert das Moseltal die Großregion und kann als funktionaler Raum starke Impulse für die grenzüberschreitende Kooperation setzen, zumal viele Aufgaben ein Engagement aller Mosel-Anrainerstaaten erfordern.

Vor diesem Hintergrund entstand die Idee zum MORO "Landschaftsnetz Mosel", das 2009 von BMVBS und BBSR initiiert wurde. Die Projektträger waren sich einig, dass sich die Flusslandschaftsentwicklung an den Fragestellungen einer kohärenten, grenzüberschreitenden Landschafts- und Raumentwicklung orientieren muss.


Ziel

Das Projekt knüpft direkt an das Leitbild 3 zur Raumentwicklung in Deutschland "Ressourcen bewahren, Kulturlandschaften gestalten" des Bundes und der Länder an: Die Raumordnung in Deutschland soll stärker als bisher auf den Schutz und insbesondere die Gestaltung von Kulturlandschaften ausgerichtet werden. Zumal Raumordnung und Raumplanung auf eine aktive Integration der Sektorpolitiken im Rahmen einer kohärenten, an den Leitbildern zur Raumentwicklung in Deutschland sowie an der Europäischen Landschaftskonvention orientierten Landschaftsentwicklung hinwirken können.

In diesem Sinne sollten die vielfältigen Interventionen im Fluss- und Talraum der Mosel sektor- und grenzüberschreitend stärker verknüpft werden. Die Umsetzung dieses Auftrags wurde gemeinsam mit regionalen und lokalen Akteuren im Moseltal in Angriff genommen. Von besonderer Bedeutung war es, bisherige und geplante Aktivitäten besser zu vernetzen.

Das Modellvorhaben setzte auf zwei Ebenen an: Auf der Ebene der Großregion sollte die Aufmerksamkeit auf das Moseltal als zentrale Flusslandschaft mit hohem Identifikationswert gelenkt und Impulse für eine großregionale Positionierung zur Landschaftsentwicklung an der Mosel gesetzt werden. Gerade mit Blick auf die strategische Initiative zum Aufbau einer Grenzüberschreitenden Polyzentrischen Metropolregion (GPMR) sind Synergien erkennbar.

Die zweite Ebene betraf den Fokusraum "Dreiländermosel": Hier stand die Intensivierung der (grenzüberschreitenden) Kooperation im Vordergrund. Im Rahmen konkreter Modellprojekte wurden Akteursnetzwerke geknüpft, räumliche Perspektiven zur Entwicklung der Mosellandschaften entworfen und Schwerpunktthemen gemeinsam bearbeitet. Diese neue Form der Zusammenarbeit der regionalen und lokalen Akteure hat maßgeblich zum Erfolg des MORO beigetragen.

Als Bundesforschungsassistenz war das saarbrücker Büro agl, Andrea Hartz und Peter Wendl, mit der Projektdurchführung einschließlich der Betreuung der Modellprojekte beauftragt. Kooperationspartner bei der Raumanalyse in Phase 1 waren lohrberg stadtlandschaftsarchitektur, Stuttgart, und Christof Kinsinger, Saarbrücken.


Landschaftsnetz Mosel
Réseau des paysages mosellans BMVBS-Sonderveröffentlichung

Kontakt

  • Dr. Fabian Dosch
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 6 „Stadt-, Umwelt- und Raumbeobachtung“
    Telefon: +49 228 99401-2160
    E-Mail: fabian.dosch@bbr.bund.de

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