Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Grenzüberschreitende Komponenten in Raumentwicklung und Raumordnungsplänen stärken: zwei deutsch-französische Planspiele

Ergebnisse

In SaarMoselle und am Oberrhein fanden zwischen September und November 2021 jeweils zwei Planspielrunden statt. Ziel war es, auf regionaler Ebene sowohl in der Großregion als auch am Oberrhein über konkrete Fragestellungen auszuloten, wie sich die Raumentwicklung und Raumordnung in Grenzregionen verbessern lässt. Akteure aus verschiedenen Sektoren (u. a. Raumplanung, Wirtschaftsförderung, Politik) sowohl von deutscher als auch von französischer Seite nahmen teil.

Die thematischen Schwerpunkte unterschieden sich:

  • In der Oberrheinregion wurde das Thema „Konzeption eines grenzüberschreitenden Gewerbeflächenpools“ vertieft. Ziel ist es, die wirtschaftliche Attraktivität der Grenzregion in Verbindung mit einer integrierten Raumplanung zu stärken und an die spezifischen Entwicklungspotenziale am Oberrhein anzuknüpfen. Die Projektkoordination dieses MORO liegt bei der Région Grand Est.
  • In der Großregion stand das Thema „Grenzüberschreitendes Agglomerationskonzept für den Eurodistrict SaarMoselle“ im Vordergrund. Das Projekt sollte die Weichen zur Erarbeitung eines grenzüberschreitenden Agglomerationskonzepts für den Eurodistrict SaarMoselle stellen. Ziel dieses Konzepts ist es, die Integration der territorialen Entwicklung zu verbessern. Die Projektkoordination übernimmt der Regionalverband Saarbrücken.

Projektpartner aus der regionalen und nationalen Ebene in Deutschland und Frankreich diskutierten die Ergebnisse werteten sie aus. Am Oberrhein wurden die Bedingungen für eine gemeinsame Entwicklung von Gewerbeflächen festgelegt, in SaarMoselle erstellten die Teilnehmer ein Lastenheft für ein Agglomerationskonzept. In beiden Fällen wurde ein Fahrplan für die konkrete Realisierung des Projekts ausgearbeitet. Derzeit arbeiten die betroffenen regionalen Akteure an der Umsetzung.

Neben projektspezifischen Ergebnissen wurden regionsübergreifende Empfehlungen formuliert, um grenzüberschreitende Komponenten in Raumentwicklung und Raumordnungsplänen stärken:

  • eine gemeinsame Wissensbasis aufbauen, um eine evidenzbasierte Grenzraumpolitik und eine integrative Raumentwicklung voranzubringen
  • grenzüberschreitende Raumentwicklungskonzepte als gemeinsame strategische Ausrichtung der Raumplanung im Grenzraum etablieren
  • die Instrumente der Raumplanung grenzüberschreitend besser koordinieren
  • Governancestrukturen auf eine stärkere grenzüberschreitende Raumentwicklung ausrichten
  • Europa mit Bürgerinnen und Bürgern der Grenzregionen gestalten

Der Ablauf und die Ergebnisse des Projekts wurden in einer Abschlusskonferenz am 14. Dezember 2022 in Straßburg präsentiert und werden in der Abschlusspublikation ausführlich beschrieben.

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