Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Die formale und effektive Inzidenz von Bundesmitteln - Machbarkeitsstudie

Konzept

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle stellte einen regressionsanalytischen Ansatz (spatial econometrics) zur Abschätzung der räumlichen Wirkungen der untersuchten Bundesmittel vor.  Dieses Vorgehen war als Machbarkeitsstudie angelegt, um zu überprüfen, inwieweit sich ein solches Verfahren der räumlichen Ökonometrie zur Beantwortung derartiger Fragestellungen eignet.

Grundlage des Ansatzes bildete eine auf die NUTS - Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik-3-Ebene bezogene Produktionsfunktion, welche die regionale Bruttowertschöpfung (BWS je Einwohner) des Jahres 2003 in Abhängigkeit von den regional vorhandenen Potentialfaktoren und den regional verausgabten, zu geeigneten Maßnahmenbündeln zusammengefassten Bundesmitteln darstellt. Beide, die Potentialfaktoren und die ausgewählten Bundesmittel, bildeten also hier die Determinanten des regionalen Wohlstandsniveaus. Diese Produktionsfunktion wurde dann auf das Vorliegen räumlicher Autokorrelation getestet. Räumliche Autokorrelation kann in diesem Zusammenhang als ein räumlicher Spillover ökonomischer Wirkungen zwischen den Untersuchungsregionen interpretiert werden, der unter anderem aus dem Auseinanderfallen von administrativ abgegrenzten Untersuchungsräumen (zum Beispiel NUTS 3) und ökonomisch funktionalen Räumen (näherungsweise die Raumordnungsregion (ROR)) resultiert. Die anschließende Filterung dieses Effektes über geeignete Gewichtungsmatrizen erlaubte Aussagen über Richtung und Ausmaß der ökonomischen Verflechtungen. Dabei kam ein zweistufiges Vorgehen zum Einsatz, mit dem Spillover gefiltert wurden, die

  • zwischen den NUTS-3-Regionen innerhalb einer Raumordnungsregion vorliegen und
  • über die ROR hinausgehen.

Mittels dieses Vorgehens konnte für jede auf die regionale Bruttowertschöpfung (BWS) wirkende Determinante bestimmt werden, welcher Anteil der BWS auf das direkte Wirken dieser Determinante in der Region zurückzuführen ist (direkter räumlicher Effekt) und welcher Anteil der BWS auf einen von dieser Determinante ausgehenden räumlichen Spillover entfällt (Fremdeffekt). Solche Spillover können sowohl in andere Regionen abgestrahlt als auch von anderen Regionen empfangen werden; daraus ergibt sich ein räumlicher Nettoeffekt. Eine innerhalb dieses Modells vorgenommene Ceteris-paribus-Erhöhung der verausgabten Bundesmittel ließ so Aussagen darüber zu, welcher Anteil der einer Region formal zugewiesenen Mittel in dieser Region zur Bruttowertschöpfung beiträgt (regionale Wirkungskoeffizienten).

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