Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Studie zur Implementierung einer Innenentwicklungspotenzial-Flächenerhebung in die amtliche Statistik

Projektsteckbrief

Eine notwendige Voraussetzung für Erfolge beim Flächensparen sind gute Kenntnisse über die Potenziale zur Innenentwicklung (IEP), insbesondere Brachen und Baulücken, aber auch Nachverdichtungsmöglichkeiten und Leerstände. Gleichwohl mangelt es an geeigneten, flächendeckenden Daten. Im Rahmen einer Studie wurde daher ein Konzept entwickelt, das trotz der heterogenen Datenbestände eine bundesweite Bilanzierung von Innenentwicklungspotenzialen ermöglichen soll.

Projektlaufzeit: September 2013 – September 2015

Ausgangslage

In Deutschland stehen derzeit über 120.000 ha Fläche im Innenbereich in Form von baulichen Brachflächen und Baulücken zur Verfügung. Das ist das Ergebnis einer Befragung im Rahmen des Projekts "Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme - Innenentwicklungspotenziale". >> zur Studie

Im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung und um die Flächensparziele der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung zu erreichen, muss es gelingen, diese IEP stärker als bisher zu nutzen und damit den Freiraum zu schonen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Erhebung und regelmäßige Aktualisierung von Informationen zu Flächen im Innenbereich (insbesondere Lage und Größe), die sich für eine bauliche Nutzung eignen. Perspektivisch ist eine systematische und regelmäßige Erhebung (Monitoring) von IEP anzustreben.


Ziel

Das Projekt sollte, basierend auf einer Recherche und Analyse der Ausgangslage zur IEP-Erfassung in Deutschland, die Konzeption einer entsprechenden Rahmenmethodik sowie Best-Practice-Beispiele und Handlungsempfehlungen vorstellen, die zukünftig eine regelmäßig wiederkehrende, bundesweite Bilanzierung von Innenentwicklungspotenzialen ermöglichen könnten.

Die Bedeutung der Erfassung von Innenentwicklungspotenzialen als erster Schritt für deren spätere Nutzung im Sinne einer langfristig nachhaltigen Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung wird vielerorts sowohl auf Ebene der Kommunen und Regionen, als auch seitens der Länder und des Bundes erkannt und durch zahlreiche lokale, interkommunale und regionale Erfassungsaktivitäten untersetzt.

Allerdings sind diese erstens noch ausbaufähig (nur ein Drittel aller Kommunen erfassen IEP), weisen zweitens deutliche regionale Unterschiede auf (nur 20 % der ostdeutschen im Vergleich zu 40 % der westdeutschen Kommunen erfassen IEP) und hängen drittens sehr von der Größe der Kommunen ab (100 % der Großstädte im Gegensatz zu 25 % der Landgemeinden).

Darüber hinaus sind die vorhandenen Daten oft nicht miteinander vergleichbar, wodurch ein Deutschland-weites Monitoring zusätzlich erschwert wird. Wegen der unbefriedigten Erfassung wurde im Projekt ein Konzept entwickelt, das schrittweise zu einer bundesweiten Bilanzierung von IEP hinführen kann.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung in Dresden (IÖR) (Dr. Gotthard Meinel, Hendrik Herold).

Kontakt

  • Dr. Fabian Dosch
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 6 „Stadt-, Umwelt- und Raumbeobachtung“
    Telefon: +49 228 99401-2160
    E-Mail: fabian.dosch@bbr.bund.de

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