Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Identifikation erfolgreicher Grün- und Freiraumentwicklung in Großstadtregionen

Ergebnisse

Längsschnittanalyse

Merkmale

Auf Basis einer Desktoprecherche ermittelte das Projektteam Merkmale, anhand derer durch Berechnung eines Kennwertes oder durch qualitative Beschreibung der Erfolg von der Grün- und Freiraumentwicklung in einer Stadt oder Region gemessen wird. Die Merkmale sind in sieben Themenbereichen gegliedert:

  • Grün- und Freiraumausstattung
  • Grün- und Freiraumversorgung
  • Grün- und Freiraumvernetzung
  • Beitrag zu Klimawandelanpassung und Klimaschutz
  • Naturraum und Biodiversität
  • Nahrungsversorgung
  • Grün- und Freiraumqualität.

Für die Längsschnittanalyse auf stadtregionaler und städtischer Ebene wurden die Regionen Magdeburg, Nürnberg und Kiel ausgewählt. Die Festlegung der Fallstudienregionen erfolgte anhand mehrerer Auswahlkriterien wie der geografischen Lage im deutschsprachigen Raum, Bevölkerungsentwicklung, Topografie, Verwaltungsstruktur und Behandlung in rezenter Forschung.

Magdeburg

Die Stadt Magdeburg besitzt eine lange Tradition als Gartenstadt – diese historischen Strukturen spiegeln sich noch heute im hohen Anteil an Grün- und Freiflächen und in der Grün- und Freiraumverteilung wieder. Gegenüber dem Jahr 1990 sind die Bevölkerungszahlen in der Region und in der Stadt gesunken, jedoch in einem Ausmaß, das sich kaum auf die Grün- und Freiflächenentwicklung pro Einwohner auswirkt.

Die Bedeutung der fruchtbaren Schwarzerdeböden in der Region um Magdeburg zeigt sich in ihrem hohen Anteil, obschon die Gesamtfläche seit 1990 geschrumpft ist. Ebenso wie in der Stadt Magdeburg ist die Gesamtfläche an Grün- und Freiräumen in der Region zurückgegangen. Dies ist auf das Wachstum der Siedlungen zurückzuführen.

Nürnberg

Durch die Region Nürnberg zieht sich in Nord-Süd-Richtung das Mittelgebirge Fränkische Alb. Die Ausläufer reichen bis in den Osten des Stadtgebiets. Dieser Gebirgszug ist stark bewaldet und trägt zu dem vergleichsweise sehr hohen Anteil an Wäldern sowohl in der Region als auch in der Stadt Nürnberg bei. Die Region ist mit Städten wie Erlangen und Fürth relativ dicht besiedelt, wodurch die Grün- und Freiflächenanteile vergleichsweise niedrig sind. Der Anteil an Ackerflächen ist aufgrund der topografischen Gegebenheiten und der hohen Siedlungsdichte ebenfalls relativ gering.

Kiel

Die Stadt Kiel besitzt aufgrund ihrer Lage an der Ostsee viele Gewässerflächen, was sich positiv auf Faktoren wie Frischluftproduktion auswirkt. In der Stadt haben Kleingärten eine vergleichsweise hohe Bedeutung, was sich in einem Kleingartenentwicklungskonzept widerspiegelt. Außerdem gibt es einen hohen Anteil an Sport- und Freizeitanlagen.

In der Region um Kiel befindet sich vergleichsweise wenig Wald, die Frei- und Grünräume werden stark durch – Ackerflächen geprägt. Dem Ziel, Wälder aufzuforsten, das im Landschaftsprogramm 1999 festgeschrieben ist, entspricht eine Zunahme der Waldflächen seit 1990.

Fazit quantitative Analyse

In allen Regionen zeigt sich eine Verringerung der landwirtschaftlichen Flächen durch das Wachstum der Siedlungsgebiete in das Umland der Stadt. Davon abgesehen lässt sich aus der quantitativen Analyse alleine nicht ableiten, dass in den beforschten Regionen Kiel, Magdeburg, und Nürnberg die beobachteten Entwicklungen der Grün- und Freiräume auf Grün- und Freiraumkonzepte oder -politik zurückzuführen sind. Eine Ausnahme bilden historisch weit zurückliegender Konzepte, wie etwa der Ring aus Kleingärten in Kiel, die sich noch heute in der hohen Anzahl der Sport- und Freizeitflächen in Kiel widerfinden. Ein weiteres Beispiel hierfür ist die jahrhundertealte Gartentradition in Magdeburg, die bis heute zu einer relativ hohen Ausstattung der Stadt mit Grün- und Freiflächen führt. Insgesamt macht die quantitative Analyse der aktuellen Grün- und Freiraumsituation deutlich, dass sich der Erfolg oder Misserfolg von Grün- und Freiraumentwicklung nur eingeschränkt mittels quantitativer Analyse messen lässt – lediglich eine generelle Tendenz zu mehr oder weniger Grün- und Freiraum ist ablesbar.

Einschränkend ist festzustellen, dass die für quantitative Analyse herangezogenen CORINE-Landcover-Daten nur bedingt für die Beantwortung der Forschungsfragen geeignet sind. Die Daten sind mit einer Mindestgröße von 25 ha relativ grob und nur zu etwa 83 % akkurat. Dies führt zu Verzerrungen und Ungenauigkeiten, weswegen Rückschlüsse auf die aktive Grün- und Freiraumpolitik nur eingeschränkt möglich sind. CORINE-Daten haben jedoch den Vorteil, dass sie seit 1990 flächendeckend vorliegen, wodurch sie sich für den Längsschnittvergleich eignen und in der Studie verwendet wurden.

Leitfadeninterviews

Mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Verwaltung der Kernstädte und Regionalverbände der drei Fallstudienregionen Magdeburg, Nürnberg und Kiel führte das Projektteam Interviews durch. Zu diesem Zweck entwickelte es einen Leitfaden, der die zentralen Fragen thematisch gegliedert aufführt und als inhaltliche Leitschnur für die Gespräche diente. Die Entwicklung der Grün- und Freiräume wurde mit den politischen und administrativen Gegebenheiten kontextualisiert. Es wurde untersucht, welche Bedingungen für Erhalt und Entwicklung der Grün- und Freiräume förderlich sind – also eine erfolgreiche Grün- und Freiraumentwicklung bedingen. Die Auswertung der Leitfadeninterviews erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse. Ergebnis ist ein erster Katalog an Erfolgsfaktoren für die Grün- und Freiraumentwicklung, der in weiterer Folge durch den Workshop überprüft und validiert wurde.

Workshop

Am 26.02.2021 fand ein Online-Workshop statt, bei dem das Projektteam Zwischenergebnisse präsentierte. Im Kern ging es bei der Veranstaltung darum, den aus den bisherigen Erkenntnissen entwickelten Katalog an Erfolgsfaktoren für die Grün- und Freiflächenentwicklung zu diskutieren, zu gewichten und zu validieren. Teil nahmen rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus zuständigen kommunalen und regionalen Verwaltungsstellen für die Grün- und Freiraumentwicklung im deutschsprachigen Raum sowie Vertreterinnen und Vertreter von BBSR, BMI und RaumUmwelt.

Der Online-Workshop zielte darauf ab, die Rahmenbedingungen und Entwicklungen der Fallstudienstädte zu präsentieren und den Katalog der Erfolgsfaktoren zu diskutieren, zu validieren, zu gewichten, in Bezug zueinander zu setzen und wo nötig zu ergänzen.

Als Vorbereitung auf den Workshop führte das Projektteam eine Umfrage durch, zu der fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer beigetragen haben. Dabei wurde darum gebeten, die wichtigsten Erfolgsfaktoren aus einer bestehenden Liste auszuwählen und gegebenenfalls noch fehlende Faktoren zu benennen. Abbildung 1 zeigt das Ergebnis dieser Umfrage: eine Auflistung aller Erfolgsfaktoren, geordnet nach den vier Kategorien: Rahmenbedingungen, Planungskultur, Entwicklungsziele und Instrumente. Die Kästchen außerhalb der Rosette zeigen die Nennungen im Rahmen der Umfrage vor dem Workshop. Jedes Kästchen stellt eine Nennung als wichtigen Erfolgsfaktor durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dar.

Der Workshop war in zwei Hälften aufgeteilt: Nach einer kurzen Einleitung hielten Vertreterinnen aus Kiel, Nürnberg und Magdeburg in der ersten Hälfte Impulsvorträge zur Organisation der Grün- und Freiraumentwicklung, den zentralen Leitdokumenten und Erfolgen und möglichen Misserfolgen. Anschließend folgte eine kurze Zusammenfassung und Gegenüberstellung der gehaltenen Vorträge. In der zweiten Hälfte diskutierten Kleingruppen Erfolgsfaktoren (Breakout-Sessions) und setzten diese zueinander in Beziehung. Als letzter Programmpunkt fand eine Abschlussdiskussion inklusive Zusammenfassung statt.

Erfolgsfaktoren

Die Liste der Erfolgsfaktoren sowie die Relevanzeinschätzung inklusive Kernfaktoren resultiert aus den Gesamtergebnissen der Forschung im Rahmen der Studie. Die Liste der Erfolgsfaktoren wurde entlang von vier Kategorien – Rahmenbedingungen, Planungskultur, Instrumente und Entwicklungsziele – entwickelt. Sie basiert auf der einleitenden und kontinuierlichen Literaturrecherche, den Leitfadeninterviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung von Region und Stadt im Bereich Grün- und Freiraumentwicklung in den drei Fallstudienstädten sowie dem validierenden Workshop.

Es wurden zahlreiche Erfolgsfaktoren identifiziert: Umstände, Eigenschaften und Zusammenhänge, die dazu beitragen, dass definierte Entwicklungsziele erreicht werden. Die Einteilung der Erfolgsfaktoren erfolgte anhand folgender vier Kategorien:

  • Rahmenbedingungen: Hierbei werden naturräumliche, gesellschaftliche und strukturelle Gegebenheiten für Grün- und Freiraumentwicklung subsummiert. Dies umfasst unter anderem das Bewusstsein für Grün- und Freiflächen sowie die Finanzierung von Grün- und Freiflächenentwicklung. Das institutionelle Setting wird teilweise den Rahmenbedingungen und teilweise der Planungskultur zugeordnet. Rahmenbedingungen sind nur zum Teil veränderlich.
  • Planungskultur: Hierbei werden die Gesamtheit aller Praktiken, Abläufe, Haltungen und Handlungen für die Grün- und Freiraumentwicklung und die Art und Weise, wie Planung konzipiert und umgesetzt wird, subsummiert (vgl. Othengrafen et al. 2019: 158). Die Erfolgsfaktoren dieser Kategorie lassen sich unterteilen: zum einen in Aspekte des Institutionellen Settings und zum anderen in Aspekte der Kollaboration und Partizipation. Die Planungskultur ist veränderlich.
  • Entwicklungsziele: Hier werden Indikatoren subsummiert, unter denen Grün- und Freiräume geprüft und bewertet (Monitoring), aber auch entwickelt werden können. Die Indikatoren stehen für die Umsetzung der Entwicklungsziele. Da es für ein Entwicklungsziel teilweise mehrere Indikatoren gibt, werden Unterkapitel gebildet. Die Entwicklungsziele schließen Aspekte der Klimawandelanpassung, der Nahrungsmittelversorgung sowie Merkmale von Grün- und Freiräumen mit ein. Entwicklungsziele sind veränderlich.
  • Instrumente: Hier werden konkrete Werkzeuge und Methoden zur Umsetzung von (Zielen der) Grün- und Freiraumentwicklung subsummiert. Die identifizierten Erfolgsfaktoren beinhalten zum Beispiel Konzepte und Leitlinien, Rechtsnormen und Monitoringinstrumente. Instrumente sind veränderlich.

Das Diagramm zeigt eine Auflistung aller Erfolgsfaktoren, geordnet nach den vier Kategorien: Rahmenbedingungen, Planungskultur, Entwicklungsziele und Instrumente. Die Kernfaktoren sind mit Sternen gekennzeichnet. Abbildung 1 Abbildung 1: Darstellung der Erfolgsfaktoren

Kernfaktoren

Das Projektteam sammelte zahlreiche Faktoren der Grün- und Freiraumentwicklung. Im Zuge der empirischen Analyse (Leitfadeninterviews und dem validierende Workshops) identifizierte es bestimmte Faktoren, die in besonderer Weise zum Erfolg beitragen, und im Folgenden als Kernfaktoren bezeichnet werden:

  • Bewusstsein für Bedeutung von Grün- und Freiflächen (politische Ebene)
  • Bewusstsein für Bedeutung von Grün- und Freiflächen (Verwaltungsebene)
  • Finanzielle und personelle Ausstattung der Verwaltung (in Entwicklung, Pflege und Erhalt von Grün- und Freiräumen)
  • negative Auswirkungen des Klimawandels
  • öffentliche und wissenschaftliche Debatte relevanter Themen
  • eigenes Amt mit Kompetenzen für die strategische Grün- und Freiflächenentwicklung
  • frühe Einbeziehung des Grünflächenamts bei Erstellung strategischer räumlicher Entwicklungsstrategien
  • Vernetzung zwischen Verwaltung und Politik
  • Vernetzung der relevanten Fachabteilungen
  • gesamtstädtisches Grün- und Freiraumkonzept
  • Baugesetzbuch
  • Grünordnungs- und Bauleitplanung
  • Städtebauförderung
  • Kenn- und Orientierungswerte

Das Diagramm zeigt eine Auflistung aller Kernfaktoren, geordnet nach den vier Kategorien: Rahmenbedingungen, Planungskultur, Entwicklungsziele und Instrumente. Abbildung 2: Darstellung der Kernfaktoren Abbildung 2: Darstellung der Kernfaktoren

Kombinationen

Erfolg in der Grün- und Freiraumentwicklung zeigt kein einzelner Faktor an, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren, die einander bedingen oder zusammenwirken. Im Laufe der empirischen Analyse, insbesondere im Workshop, zeigte sich, dass gewisse Kombinationen mehrerer Erfolgsfaktoren besonders wirksam für eine erfolgreiche Grün- und Freiraumentwicklung sind und sozusagen als Best Practice herangezogen werden können. Sie stellen dadurch eine klare Empfehlung dar. Folgende Kombinationen wurden gefunden:

Kombination 1

Hohes Bewusstsein auf politischer Ebene führt zu einer besseren finanziellen und personellen Ausstattung auf Verwaltungsebene. Das stärkt die Grün- und Freiraumentwicklung und setzt „top-down“ relevante Themen, die auf Verwaltungsebene umgesetzt werden. Gleichzeitig können Bewusstsein und Engagement in der Verwaltung, unter anderem die Erstellung von Grün- und Freiraumkonzepten sowie die zeitnahe Umsetzung von Teilmaßnahmen eines Gesamtkonzepts, das Bewusstsein auf politischer Ebene beeinflussen. Die Erstellung dieser Konzepte und deren Umsetzung hängen wiederum von der finanziellen und personellen Ausstattung der Verwaltung ab. Sind alle Erfolgsfaktoren gleichzeitig vorhanden, wirken diese positiv verstärkend zusammen.

Das Diagramm illustriert die Erfolgsfaktoren der Grün- und Freiraumentwicklung als Ansammlung von Kreisen. Abbildung 3: Kombination 1 – Bewusstsein und Finanzierung Abbildung 3: Kombination 1 – Bewusstsein und Finanzierung

Kombination 2

Bewusstsein für die Bedeutung von Grün- und Freiflächen auf politischer Ebene führt zu einer besseren finanziellen und personellen Ausstattung auf Verwaltungsebene. Das stärkt die Grün- und Freiraumentwicklung. Durch die realen, sichtbaren negativen Auswirkungen des Klimawandels wird dieser präsent in der öffentlichen und wissenschaftlichen Debatte. Dadurch steigt das Bewusstsein für Bedeutung von Grün- und Freiflächen auf politischer- und Verwaltungsebene. Umgekehrt werden bei hohem Bewusstsein für Bedeutung von Grün- und Freiflächen die negativen Auswirkungen des Klimawandels stärker berücksichtigt. Sind alle Kernfaktoren gleichzeitig vorhanden, wirken diese positiv verstärkend zusammen für die Durchsetzung von Grün- und Freiraumagenden.

Das Diagramm illustriert die Erfolgsfaktoren der Grün- und Freiraumentwicklung als Ansammlung von Kreisen. Abbildung 4: Kombination 2 – Klimawandel und Bewusstsein Abbildung 4: Kombination 2 – Klimawandel und Bewusstsein

Kombination 3

Durch einen klaren Rahmen und Ziele, die mit der Politik abgestimmt und von dieser gewollt sind, in Form eines gesamtstädtischen Grün- und Freiraumkonzepts, lassen sich weitere gemeinsame Konzepte und Leitlinien ableiten und rückkoppeln. Dazu gehören unter anderem weitere räumliche Entwicklungskonzepte. Es kommt so zur frühen Einbeziehung des Grünflächenamts bei Erstellung strategischer räumlicher Entwicklungsstrategien. Darauf kann die Zusammenarbeit (Vernetzung relevanter Fachabteilungen sowie zwischen Verwaltung und Politik) und die Beteiligung der Bevölkerung aufbauen. So wird die Grün- und Freiraumentwicklung als laufender Prozess organisiert und kontinuierlich an aktuelle Entwicklungen angepasst. Sind alle genannten Erfolgsfaktoren gleichzeitig vorhanden, besteht eine gemeinsame Richtschnur, die zur Durchsetzung von Grün- und Freiraumagenden beiträgt.

Das Diagramm illustriert die Erfolgsfaktoren der Grün- und Freiraumentwicklung als Ansammlung von Kreisen. Abbildung 5: Kombination 3 – Zusammenarbeit und Konzept Abbildung 5: Kombination 3 – Zusammenarbeit und Konzept

Alle Erfolgsfaktoren

Im Folgenden findet sich eine Auflistung aller Erfolgsfaktoren inklusive Kernfaktoren, geordnet nach Kategorie. Sie entsprechen denen in Abbildung 1.

Rahmenbedingungen:

  • Bewusstsein für Bedeutung von Grün- und Freiflächen (politische Ebene)
  • Bewusstsein für Bedeutung von Grün- und Freiflächen (Verwaltungsebene)
  • Bewusstsein für Bedeutung von Grün- und Freiflächen (Bevölkerung)
  • finanzielle und personelle Ausstattung der Verwaltung (in Entwicklung, Pflege und Erhalt von Grün- und Freiräumen)
  • negative Auswirkungen des Klimawandels
  • öffentliche und wissenschaftliche Debatte relevanter Themen
  • natürliche Gegebenheiten
  • Artenreichtum, ökologische Vielfalt
  • lang bestehende, klar ausgewiesene Grün- und Freiräume
  • kulturhistorische Bedeutung von Grün- und Freiflächen
  • Organisation des Grünflächenamts gemeinsam mit anderen Planungsressorts in einem Dezernat

Planungskultur:

  • eigenes Amt mit Kompetenzen für die strategische Grün- und Freiflächenentwicklung
  • frühe Einbeziehung des Grünflächenamts bei Erstellung strategischer räumlicher Entwicklungsstrategien
  • Vernetzung zwischen Verwaltung und Politik
  • Vernetzung der relevanten Fachabteilungen
  • Vernetzung zwischen Verwaltung und Politik
  • Vernetzung der relevanten Fachabteilungen
  • Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Region
  • Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen, Forschungsprojekte
  • Gestaltung der Grün- und Freiraumentwicklung als laufenden Prozess
  • frühe Einbeziehung des Grünflächenamts bei Erstellung strategischer räumlicher Entwicklungsstrategien
  • zeitnahe Umsetzung von Teilmaßnahmen eines Gesamtkonzepts
  • Aufwertung bestehender Grün- und Freiräume
  • Kommunikation über Grün- und Freiraumentwicklung
  • (doppelte) Innenentwicklung
  • Berücksichtigung von Aspekten der sozialen Gerechtigkeit bei der Grün- und Freiraumentwicklung
  • Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten bei der Grün- und Freiraumentwicklung
  • Umgang mit Naturschutz-NGOs, Vereinen
  • Involvierung der Bevölkerung bei Entwicklung und Pflege
  • Bürgerbeteiligung als Planungskultur

Entwicklungsziele:

  • Grün- und Freiraumausstattung
  • Grün- und Freiraumvernetzung
  • Grün- und Freiraumversorgung
  • Grün- und Freiraumqualität
  • Klimawandelanpassung und Klimaschutz
  • Nahrungsversorgung
  • Naturraum und Biodiversität

Instrumente:

  • gesamtstädtisches Grün- und Freiraumkonzept
  • Baugesetzbuch
  • Grünordnungs- und Bauleitplanung
  • Städtebauförderung
  • Kenn- und Orientierungswerte
  • Bürgerbeteiligung als Planungsinstrument
  • räumliche Entwicklungskonzepte
  • städtebauliche Verträge
  • Eingriffs-Ausgleichs-Regelung
  • Definition eines Handlungsrahmens für Investoren
  • Flächenmanagement und proaktive Ankaufspolitik
  • qualitatives Monitoring
  • quantitatives, GIS-basiertes Monitoring
  • Naturschutzgesetz, weitere Fachgesetze
  • Schutzgebiete

Empfehlungen

Die aus der Studie abgeleiteten Empfehlungen lauten: Bewusstsein für die Bedeutung von Grün- und Freiräumen steigern! Grün- und Freiräume schützen! Grün- und Freiraumentwicklung aktiv steuern! Durch die negativen Auswirkungen des Klimawandels sowie die COVID-19-Pandemie steigt die Bedeutung von Grün- und Freiräumen. Kommunikation über die Grün- und Freiraumentwicklung kann das Bewusstsein für die Bedeutung von Grün- und Freiflächen auf politischer Ebene und damit die finanzielle und personelle Ausstattung der Verwaltung (in Entwicklung, Pflege und Erhaltung von Grün- und Freiräumen) steigern. Zum Schutz der Grün- und Freiräume sind Novellierungen im Baugesetzbuch vorzunehmen und Klimawandelanpassung und Klimaschutz rechtlich stärker zu verankern. Der Grundsatz „Versiegelung gegen Entsiegelung“ sollte in städtebaulichen Verträgen sowie im Rahmen der Eingriffs-Ausgleichs-Regelung festgelegt werden. Um den langfristigen Schutz von Grün- und Freiräumen zu gewährleisten, sollte es bundesweit einheitliche Vorgaben für Kenn- und Orientierungswerte sowie ein konsequentes Monitoring geben. Zur aktiven Steuerung der Grün- und Freiraumentwicklung werden unter anderem die Organisation des Grünflächenamts als eigenes Amt mit Kompetenzen für die strategische Grün- und Freiflächenentwicklung, die Erstellung eines gesamtstädtisches Grün- und Freiraumkonzept, die frühe Einbeziehung des Grünflächenamts bei Erstellung strategischer räumlicher Entwicklungsstrategien und die Gestaltung der Grün- und Freiraumentwicklung als laufender Prozess empfohlen.

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