Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: New Urban Agenda der Vereinten Nationen

Fortschritte in der Umsetzung ebenenübergreifend beschreiben, messen und darstellen

Projektsteckbrief

Kompakte Siedlungsentwicklung, sparsamer Umgang mit Ressourcen, Mobilität in Stadt und Region sowie gesunde Lebensbedingungen für alle – das sind die Kernbotschaften der von den Vereinten Nationen verabschiedeten New Urban Agenda als globalem Fahrplan für eine moderne Stadtentwicklung. Ab 2022 berichten die Vereinten Nationen alle vier Jahre über den Fortschritt in ihrer Umsetzung. Deutschland hat 2021 mit einem nationalen Bericht dazu beigetragen. Auf der Grundlage der vom BBSR entwickelten Stadt- und Raumtypologie waren Städte und Gemeinden unterschiedlicher Größe und geografischer Lage aktive Partner bei der Erarbeitung des Berichts.

Ausgangslage

Die von der Generalversammlung der Vereinten Nationen 2017 bestätigte New Urban Agenda legt in Absatz 166 fest, das ab 2018 alle vier Jahre unter Einbeziehung von Beiträgen der Mitgliedstaaten und zuständigen regionalen und internationalen Organisationen ein Fortschrittsbericht zur Umsetzung der New Urban Agenda vorzulegen ist. Der erste umfangreiche Globalbericht wird 2022 der Generalversammlung der Vereinten Nationen vorgelegt.

Der Globalbericht sowie die nationalen Beiträge reagieren damit auf die anhaltende Urbanisierung und die Entwicklung im ländlichen Raum sowie die damit einhergehenden Trends in Ungleichheit, Armut, Umweltzerstörung, sozialer und wirtschaftlicher Ausgrenzung sowie räumlicher Segregation: Laut der 2018 von den Vereinten Nationen überarbeiteten Fassung der Urbanisierungsprognose leben derzeit mit einem Anteil von 55 % mehr Menschen in städtischen als in ländlichen Regionen. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass der Anteil der städtischen Bevölkerung bis 2050 weltweit auf 68 % ansteigen wird. Nach diesen Berechnungen würde der Anteil der städtischen Bevölkerung in der Europäischen Union von derzeit 76 % auf 85 % zunehmen. In Deutschland nähme der Anteil der städtischen Bevölkerung von heute 77 % auf 84 % in 2050 zu (United Nations 2018).

Die New Urban Agenda verfolgt das Ziel, diesen Herausforderungen auf neuen Wegen zu begegnen. Sie leitet dazu an, wie Kommunen geplant, gestaltet, finanziert, entwickelt, regiert und verwaltet werden sollten, um einer nachhaltigen Entwicklung – auch im Sinne der ebenfalls von den Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030 und ihren Sustainable Development Goals (SDGs) – Rechnung zu tragen. Kommunale Selbstverwaltung, Subsidiarität und Dezentralisierung sowie entsprechende Governancestrukturen bilden dabei die Kernprinzipien.

Ziel

Ziel des Projekts war es, in enger Zusammenarbeit mit ausgewählten Städten und Gemeinden in Deutschland den Fortschritt in der Umsetzung der New Urban Agenda ebenenübergreifend zu beschreiben, zu messen und textlich sowie grafisch darzustellen. Das Projektteam hat die Städte dazu vornehmlich aus dem Kreis der Zeichnungskommunen der Agenda 2030 ausgewählt (siehe Karte).

Dem Projekt lagen dazu folgende Forschungsleitfragen zugrunde:

  • Wie lässt sich über aktuelle Themen wie beispielsweise Mobilität in Stadt und Region sowie Klimaschutz und Digitalisierung evidenzbasiert berichten? Welche räumlichen Differenzierungen sind dafür auf den Ebenen Stadtquartier, Stadt, Stadt-Region und Region erforderlich?
  • Welche Indikatoren können die aktuellen Themen beschreiben und deren Entwicklung messen?
  • Welche neuen validierbaren und dauerhaft verfügbaren Datenquellen lassen sich neben den im Zusammenhang mit den SDGs genannten Quellen heranziehen?
  • Welche Anforderungen an die Harmonisierung von Daten, die in der nationalen Berichtslegung verwendet werden, braucht es insbesondere im europäischen und internationalen Zusammenhang?

Karte „Zeichnungskommunen Agenda 2030“

Deutschlandkarte "Zeichnungskommunen Agenda 2030" Zeichnungskommunen Agenda 2030

Die Karte steht zusätzlich auf der Unterseite „Veröffentlichungen“ in Deutsch und Englisch zum Herunterladen bereit.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war das Deutsche Institut für Urbanistik gGmbH, Berlin.

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Zugehörige Projekte

Kontakt

  • Dr. André Müller
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 3 „Europäische Raum- und Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2341
    E-Mail: andre.mueller@bbr.bund.de

  • Antonia Milbert
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat SR 3 „Menschen und Regionen im Wandel – Subjektive und objektive Indikatoren“
    Telefon: +49 30 18401-2256 und +49 355 121004-6801
    E-Mail: antonia.milbert@bbr.bund.de

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