Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Großstädte als Wohnorte

Nutzungsmanagement unter Wachstumsbedingungen

Projektsteckbrief

Das Projekt untersucht, wie sich das starke Bevölkerungs- und Beschäftigungswachstum in deutschen Großstädten auf die städtischen Infrastrukturen und auf die Nachverdichtung städtischer Quartiere auswirkt. Im Fokus stehen dabei die räumliche Verteilung des Wachstumsdrucks, funktionale Veränderungen innerhalb städtischer Räume sowie Wahrnehmung und planerische Strategien zur Steuerung und Bewältigung des Wachstums.

Ausgangslage

In raumstruktureller Hinsicht hat das überdurchschnittliche Bevölkerungs- und Beschäftigungswachstum der Kernstädte und ihres verdichteten Umlands zu einem Konzentrationsprozess geführt. Dessen Nachhaltigkeit bewerten Fachleute durchaus kontrovers.

Derzeit gibt es nur wenige Studien, die sich mit den morphologischen, funktionalen und sozialräumlichen Veränderungen der deutschen Großstädte im Zuge einer rund 20 Jahre anhaltenden Reurbanisierung systematisch auseinandersetzen. Insgesamt dominieren qualitative und einzelfallbasierte Studien, die das Ausmaß von Aufwertung und Verdrängung nur für ausgewählte Städte und Quartiere aufzeigen konnten. Dagegen fehlen übergreifende, städtevergleichende Forschungsarbeiten, die Wachstum, Verdichtung und funktionale Transformation der Großstädte differenziert abbilden und bewerten.

So liegen zu vielen Entwicklungen keine Informationen vor, die generalisierende Einschätzungen ermöglichen würden: zur Veränderung von Nutzungsarten, zur städtebaulichen Dichte von Neubauvorhaben im Innen- und Außenbereich, zur Belastung von technischer und sozialer Infrastruktur oder zum Verlust von städtischen Grünflächen. Eine Ausnahme ist die bundesweite Erfassung der Innenentwicklungspotenziale.

Ziel

Das Forschungsvorhaben soll Erkenntnisse über die funktionalen und funktionsräumlichen sowie städtebaulichen Ausprägungen der Reurbanisierung im System der deutschen Großstädte bringen.

Mit geeigneten Daten untersucht das Projektteam Bedeutungsverschiebungen der Städte als Wohn- und Beschäftigungsorte im zeitlichen Verlauf und bilanziert sie in ihren städtebaulichen und sozialräumlichen Ausprägungen. Von zentraler Bedeutung sind dabei funktionale Veränderungen, die sich als „Verdrängung“ bestimmter Nutzungsformen (insbesondere von Gewerbe) sowie als Verlust von Grün- und Freiflächen infolge von (wohnorientierten) Verdichtungs- und Konversionsmaßnahmen interpretieren lassen. Aus den empirischen Erkenntnissen des Forschungsvorhabens sollen Schlussfolgerungen für das stadtpolitische Handeln abgeleitet werden.

Auftragnehmer

Kontakt

  • Dr. Brigitte Adam
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 6 „Stadt-, Umwelt- und Raumbeobachtung“
    Telefon: +49 228 99401-2325
    E-Mail: brigitte.adam@bbr.bund.de

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