Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Update der Studie „Integration von Zuwandernden – Herausforderungen für die Stadtentwicklung“

Projektsteckbrief

Aufbauend auf der Studie „Integration von Zuwandernden – Herausforderungen für die Stadtentwicklung“ (2016–2018) werden in dieser Studie Erkenntnisse darüber gewonnen, wie sich die Situation von Zuwandernden in den 15 beteiligten Fallstudien entwickelt hat und welche Wirkung kommunale Maßnahmen entfalteten. Zudem werden die kommunalen Handlungsbedarfe aus Sicht der Stadtentwicklung herausgearbeitet. Darüber hinaus wird ermittelt, ob und wenn ja wie sich die Erfahrungen der vergangenen Jahre im Querschnittsbereich Integration in den Stadtentwicklungsstrategien niederschlagen.

Ausgangslage

Die Bundesrepublik Deutschland ist seit Langem ein Zuwanderungsland. In der Vergangenheit gab es stets Phasen sowohl großer als auch vergleichsweise geringer Zuwanderung aus dem Ausland, die sich regional und kleinräumig sehr unterschiedlich niederschlug. Außergewöhnlich groß war der Zuzug zwischen 2012 und 2016. Nachdem ab 2012 viele Menschen aus (Süd-)Osteuropa nach Deutschland kamen, machten im Zeitraum von Anfang 2014 bis Mitte 2017 Asylsuchende den Großteil der nach Deutschland zugewanderten Menschen aus. Mit Beginn des Krieges in der Ukraine begann im Frühjahr 2022 eine weitere große Fluchtbewegung.

Kommunen nehmen bei der Integration geflüchteter Menschen eine Schlüsselrolle ein. Viele Städte und Gemeinden verfügen über jahrzehntelange Erfahrung und wichtige Grundstrukturen, um Integration vor Ort erfolgreich zu gestalten. Aufgrund der kommunalen Vielfalt bestehen bei der Ausgestaltung und hinsichtlich der Rahmenbedingungen bundesweit jedoch erhebliche regionale und innerhalb der Städte auch kleinräumige Unterschiede. Diese sind das Ergebnis von Zuzugsmustern der unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Zuwanderung sowie der wirtschaftlichen Entwicklung, städtebaulicher Entstehungsphasen und der Wohnungsmärkte der jeweiligen Städte.

Bereits die starke Fluchtzuwanderung seit 2015 verdeutlichte diese Unterschiede. Während Kommunen mit langer Zuwanderungshistorie auf bewährte Strukturen zurückgreifen konnten, mussten im Umgang mit Geflüchteten weniger erfahrene Kommunen neue Strukturen aufbauen und ihr Verwaltungshandeln anpassen. Seit 2018 rückten neben der Organisation der Versorgungsaufgaben weitere qualitative Dimensionen in den Vordergrund. Dazu zählen die Integration in Aus- und Weiterbildung, die berufliche Integration, die Integration in die Nachbarschaften und die Stadtgesellschaft – auch im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe – sowie der Übergang von Gemeinschaftsunterkünften in den regulären Wohnungsmarkt.

Um kommunale Strategien im Umgang mit der Zuwanderungsentwicklung 2014 bis 2016 zu erkennen, führte das BBSR ab 2016 das Ressortforschungsprojekt „Integration von Zuwandernden – Herausforderungen für die Stadtentwicklung“ durch. Die Studie erfasste in den Jahren 2017 und 2018 die kommunalen Strategien im Umgang mit der damaligen Zuwanderungsentwicklung in 15 Fallstudien mit unterschiedlichen kommunalen Ausgangs- und Rahmenbedingungen. Ziel war es, systematische Erkenntnisse über integrationsfördernde Bedingungen und Vorgehensweisen zu gewinnen und Auswirkungen von Zuwanderung und damit verbundenen Maßnahmen auf die Stadtentwicklung zu identifizieren.

Ziel

Das aktuelle Forschungsprojekt zielt darauf ab, zu ermitteln,

  • wie sich die Situation in den Kommunen seit 2016 entwickelt hat (Ist-Analyse),
  • welchen Beitrag die ab 2014 ergriffenen kurz- und mittelfristigen Strategien zur Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte in den Kommunen leisten konnten (Rückschau) und
  • wie die Strategien in den einzelnen Arbeitsbereichen heute, auch unter Einfluss der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges, ausgestaltet sind.

Darüber hinaus wird ermittelt, wie sich die Erfahrungen der vergangenen Jahre im Querschnittsbereich Integration in den jeweiligen Stadtentwicklungsstrategien niederschlagen. Ein weiterer zentraler Bestandteil des Projekts ist der Wissenstransfer zwischen Kommunen. Im Ergebnis werden kommunale Handlungsbedarfe aus Sicht der Stadtentwicklung herausgearbeitet.

Zugehörige Projekte

Auftragnehmer

  • empirica ag
    Katrin Wilbert, Jana Eichner, Timo Heyn, Ludger Baba
    Kaiserstr. 29
    53113 Bonn

    Telefon: +49 228 91489-0
    E-Mail: bonn@empirica-institut.de

Kontakt

  • Cornelia Müller
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 4 „Städtebauförderung, Soziale Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2146
    E-Mail: cornelia.mueller@bbr.bund.de

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