Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Allgemeine Markttrends und Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Krieges auf den Wohnungsmarkt

Projektsteckbrief

Mit diesem Projekt sollen die wichtigsten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Krieges auf den Wohnungsmarkt identifiziert, eingeordnet und bewertet werden. Welche politischen Handlungsempfehlungen lassen sich daraus ableiten? Für die Studie werden Prognosen zur Identifikation von Kriseneffekten ausgewertet, die mit Hilfe von Expertinnen und Experten sowie Fallstudien validiert werden.

Ausgangslage

Die COVID-19-Pandemie markierte in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine Zäsur. Auch auf den Wohnungsmärkten kam es durch die Pandemie zu Einschnitten: Wirtschaftliche Unsicherheit, unterbrochene Planungs- und Baugenehmigungsprozesse sowie gestörte Lieferketten und eine ungünstige demografische Entwicklung haben sich kurzfristig auf die Nachfrage- und Angebotsstrukturen (quantitativ, aber auch qualitativ), die Preisdynamik und die Erschwinglichkeit auf dem Wohnungsmarkt ausgewirkt. Zusätzlich werden Auswirkungen der Pandemie auf die Wohnortpräferenzen der privaten Haushalte diskutiert.

Weiterhin offen ist die Frage, welche mittel- und langfristigen Veränderungen durch die COVID-19-Pandemie auf den Wohnungsmärkten angestoßen wurden und welche nur vorübergehenden Charakter haben. Dabei ging die pandemiebedingte Entwicklung seit dem Frühjahr 2022 unmittelbar in die Folgen der russischen Invasion in der Ukraine über. Durch den Krieg sind Millionen Menschen auf der Flucht, die auch in Deutschland Schutz suchen. Unklar sind bislang die mittel- bis langfristigen Auswirkungen dieser zusätzlichen Bevölkerung für den Bedarf an und die Nachfrage nach Wohnraum.

Im Zuge der internationalen Auseinandersetzungen reduzierte die russische Föderation im Frühjahr 2022 ihre Energielieferungen nach Europa, was zu steigenden Energiekosten führte. Die Europäische Zentralbank reagierte darauf mit einer Anhebung der Leitzinsen im Juli 2022, um inflationäre Tendenzen zu verringern. In Erwartung dieser Zinswende stiegen die Zinsen für Wohnungsbaukredite bereits ab April 2022 an. Das veränderte Zinsregime hat direkte Auswirkungen auf die Wohnungsmärkte, da Kredite verteuert werden und sich somit die Finanzierungskraft der privaten Haushalte bei der Bildung von Wohneigentum verringert.

Zusätzlich stellen die infolge des Krieges stark gestiegenen Energiepreise nicht nur eine deutliche Belastung für die Wohnnebenkosten dar, sondern treiben auch die Baukosten in die Höhe. Aufgrund der hohen Bedeutung der Ukraine für Vor- und Endprodukte der Bauwirtschaft kam es zusätzlich zu Produktionsausfällen, was die durch die Pandemie verursachten Materialengpässe auf dem Bau weiter verschärfte.

Ziel

Mit diesem Projekt sollen die wichtigsten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Krieges auf die deutschen Wohnungsmärkte identifiziert, eingeordnet und bewertet werden. Darauf aufbauend sollen mögliche Problemfelder für die deutsche Wohnungspolitik eingegrenzt und Handlungsoptionen aufgezeigt werden, mit denen Problemlagen auf den Wohnungsmärkten gegebenenfalls begegnet werden können.

Auftragnehmer

  • Institut Wohnen und Umwelt GmbH
    Forschungseinrichtung des Landes Hessen und der Stadt Darmstadt
    Rheinstraße 65
    64295 Darmstadt
    Germany

    Telefon: +49 (0)6151 / 2904-0
    Fax: +49 (0)6151 / 2904-97
    info@iwu.de
    www.iwu.de

    Projektteam IWU:
    Rupert Eisfeld, Nikolas Daub, Max-Christopher Krapp, Holger Cischinsky

    Ansprechpartner:
    Rupert Eisfeld

    Telefon: +49 (0)6151 / 2904-69
    Fax: +49 (0)6151 / 2904-97
    E-Mail: r.eisfeld@iwu.de

Kontakt

  • Iris Ammann
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 1 „Wohnungs- und Immobilienmärkte“
    Telefon: +49 228 99401-1576
    E-Mail: iris.ammann@bbr.bund.de

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