Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Resiliente Regionen

Projektsteckbrief

In den letzten Jahren sind krisenhafte oder katastrophale Ereignisse häufiger eingetreten. Damit ist in den Regionen das Bewusstsein gestiegen, sich zukünftig besser auf mögliche Auswirkungen vorzubereiten. Dies ist mit dem Begriff der Resilienz verbunden. Das Programm Region gestalten fördert elf Modellvorhaben, um in den kommenden drei Jahren innovative Handlungsansätze für mehr Resilienz zu entwickeln und umzusetzen. Das inhaltliche Spektrum ist dabei vielfältig, etwa der Schutz der kritischen Infrastruktur, die Vorsorge gegenüber Extremwettereignissen oder die Sicherung von Wertschöpfungsketten.

Ausgangslage

Wirtschaftskrisen, Naturkatastrophen, Pandemien, Cyberattacken und andere krisenhafte Ereignisse haben immer erhebliche Auswirkungen auf ländliche Räume und dort liegende Städte als Wohn- und Arbeitsorte. Vorsorge gegen solche Auswirkungen ist ein prioritäres Anliegen der Raumentwicklungspolitik. Insbesondere im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, aber auch verstärkt durch die Flutkatastrophen im Sommer 2021, dem Überfall Russlands auf die Ukraine, Cyberattacken und sonstigen krisenhaften Szenarien, hat sich die Diskussion um resilientere Städte und Regionen nochmals intensiviert. Städte und Regionen sind dabei in sehr unterschiedlichem Maß von den Krisen betroffen, und sie verfügen in unterschiedlichem Maß über die Fähigkeit, mit den Krisen umzugehen. Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse bedeutet somit auch, dass alle Regionen befähigt werden, widerstandsfähiger gegen Katastrophenereignisse und Krisen zu werden.

Im Rahmen der Förderinitiative wird regionale Resilienz als die Fähigkeit eines regionalen Systems und seiner Bevölkerung verstanden, einschneidenden und schockartigen Ereignissen widerstandsfähig zu begegnen. Dies kann bedeuten, dass die Auswirkungen des Ereignisses vermieden oder verringert werden können. Möglichkeitsfenster für Änderungs- und Anpassungsprozesse sollen erkannt und auch im Eintrittsszenario genutzt werden.

Ziele

Es lässt sich nicht vorhersagen, welche krisenhaften Ereignisse in Zukunft auf Regionen zukommen können. Daher ist es wichtig, dass mehrere Regionen im Rahmen von Modellvorhaben ein möglichst großes Portfolio bearbeiten, um gute Lösungen für themenspezifische Fragestellungen zu entwickeln und diese Lösungen verbreiten zu können. Ziel ist auch, dass sich die Regionen gemäß der Leitvorstellung einer nachhaltigen Regionalentwicklung mithilfe flexibler und leistungsfähiger Organisationsstrukturen schnell von neuen krisenhaften Ereignissen erholen, sich anpassen und gestärkt daraus hervorgehen können.

Die Aufgabe, Risiken zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren und wirksamer auf eine mögliche Krise zu reagieren, umfasst – bezogen auf Regionen – mehrere Teilbereiche:

Organisatorische Ebene (Resilienz-Governance)

  • Resilienz als prioritäre Aufgabe und Querschnittsangelegenheit in Regionen etablieren
  • Institutionen, deren Aufgaben für die regionale Resilienz relevant sind, zu Sektoren und Ebenen übergreifendem Handeln befähigen
  • von Risiken potenziell Betroffene identifizieren und an der Erarbeitung von Lösungen beteiligen

Handlungsebene

  • Trends und potenzielle Risiken identifizieren und bewerten
  • kritische Infrastrukturen und Planungen identifizieren, beobachten und bei Bedarf anpassen
  • in die Risikovorsorge investieren
  • alle Planungen flexibel gestalten, um sie bei Bedarf zeitnah anpassen zu können
  • Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aller relevanten Einrichtungen sensibilisieren und kontinuierlich informieren

Auftragnehmer

  • Andrea Hartz
    agl Hartz • Saad • Wendl
    Landschafts-, Stadt- und Raumplanung
    Großherzog-Friedrich-Straße 16-18
    66111 Saarbrücken

    E-Mail: andreahartz@agl-online.de

Kontakt

  • Krzysztof Luzar
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 1 „Raumentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2148
    E-Mail: Krzysztof.Luzar@bbr.bund.de

  • Sebastian Schulz
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 1 „Raumentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2112
    E-Mail: sebastian.schulz@bbr.bund.de

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