Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Better Promote

Projektsteckbrief

Das Projekt Better Promote entwickelte Ansätze für eine stärkere Serviceorientierung von Regionalförderprogrammen. Ziel war es, zu untersuchen, wie Menschen, die in ländlichen strukturschwachen Räumen Ideen und Projekte umsetzen, bei der Nutzung von Förderangeboten bestmöglich unterstützt werden können. Das Projekt verfolgte einen integrierten Ansatz, der die Zusammenarbeit ressort-, ebenen- und institutionsübergreifend beleuchtete.

Die Webseite von Region gestalten bietet Interessierten unter www.regiongestalten.de umfangreiche Informationen zu den Schwerpunkten und Vorhaben des Förderprogramms.

Ausgangslage

Bei der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse gehören Förderprogramme zu den wichtigsten Instrumenten. Sie geben den Menschen vor Ort die Möglichkeit, Projektideen zu entwickeln und umzusetzen. Regionalförderprogramme stärken insbesondere in strukturschwachen ländlichen Räumen Entwicklungsprozesse und somit auch die Chancen auf Wachstum, Beschäftigung und soziale Teilhabe.

Allerdings stehen Förderprogramme meist vor verschiedenen (rechtlichen) Hürden: Projektumsetzende müssen häufig finanzielle Eigenbeteiligungen erbringen, die Bürokratie gestaltet sich meist aufwändig und träge, die Projekte und damit auch die Personalstellen sind befristet.

Um Ideen zu entwickeln, wie diese Hürden abgebaut oder zumindest abgeschwächt werden können, nahm Better Promote die Perspektive der Umsetzenden von Förderprojekten in den Blick. Im Kern ging es um die Beantwortung der Fragen, wie der Zugang zu Förderungen erleichtert, Prozesse flexibler organisiert, vernetzte Zusammenarbeit gestärkt und Ressourcen effizienter genutzt werden können.

Engagierte Menschen aus dem gemeinnützigen, wirtschaftlichen und kommunalen Bereich erhielten den Raum, sich auszutauschen, ihre Ideen zusammenzuführen und innovative Ansätze für die praktische Ausgestaltung des Förderwesens in ihrer Region zu entwickeln. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Frage, wie sich Fördermittel für die regionale Entwicklung bestmöglich mobilisieren und nachhaltig nutzen lassen.

Die Einblicke in die regionalen Aktivitäten sollten Ansätze für eine stärkere Serviceorientierung in der Regionalförderung liefern. Den Macherinnen und Machern von Förderprogrammen wurde aufgezeigt, wie sie ihre Instrumente weiterentwickeln und wirksamer gestalten können.

Dem intermediären Bereich zwischen den regionalen Umsetzenden und den Programmmachenden wurde in Better Promote besondere Aufmerksamkeit zuteil. Eng in die Untersuchung eingebunden waren Institutionen und Personen, die bei der Antragstellung und der Umsetzung von Förderprojekten maßgeblich unterstützen. Dazu gehören beispielsweise öffentliche und private Informationsplattformen, Beratungen oder Netzwerke.

Better Promote betrachtete die Regionalförderung in einer 360-Grad-Perspektive. Alle relevanten Handlungsebenen und Akteursbeziehungen wurden integriert:

  • engagierte Kommunen, Unternehmen oder Menschen vor Ort, die mit der Umsetzung von Fördervorhaben ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen aktiv mitgestalten,
  • Beratungs-, Vernetzungs- und Unterstützungsstrukturen, die an Fördervorhaben maßgeblich beteiligt sind,
  • Angehörige unterschiedlicher Bund- und Länderressorts, die politische Ziele vorgeben und Förderprogramme vorantreiben.

Better Promote verwendete die Design-Thinking-Methode zur Umsetzung der regionalen Workshops und überregionalen Konferenzen. Dabei kamen Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Bereichen des Alltags zusammen, die gemeinsam zur regionalen Entwicklung beitragen wollten. Sie wagten einen Blick über den Tellerrand hinaus und entwickelten Ansätze für agile Förderprozesse. Die prototypischen Lösungen sollten so beschaffen sein, dass sie auf unterschiedliche Förderkontexte und Regionen übertragen werden können. Auf diese Weise unterstützte das Projekt den innovationsorientierten Wandel der Förderpolitik. Es wurden praxisnahe Lösungswege mit den Regionen Altenburger Land, Kyffhäuserkreis, Lüchow-Dannenberg, Nordfriesland und Prignitz erarbeitet. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht und stehen unter Publikationen als Download zur Verfügung.

Ziel

Better Promote zielte darauf ab, Einblicke in das System der Strukturförderung als Gesamtprozess zu erhalten und ressortübergreifend neue Ansätze zu gewinnen.
Es ging insbesondere darum,

  • den Zugang zur Förderung zu verbessern,
  • Förderhemmnisse zu identifizieren und abzubauen,
  • Förderinstrumente miteinander zu verzahnen und
  • den Wissenstransfer in der Regionalentwicklung zu stärken.

Den Untersuchungsrahmen bildeten die Programme des gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen, das zum 1. Januar 2020 den Solidarpakt II abgelöst hat. Es vereint mehr als 20 Förderprogramme des Bundes unter einem Dach und stärkt so die aktive Strukturförderung in Deutschland.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes waren Sopra Steria SE/NEXT Public Sector (inhaltliche Umsetzung) und SPRINT – wissenschaftliche Politikberatung PartG (Öffentlichkeitsarbeit).

Kontakt

  • Marie-Luise Schlander
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 1 „Raumentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2111
    E-Mail: marie-luise.schlander@bbr.bund.de

Diese Seite