Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Räumliche Effekte reaktivierter Schienenstrecken im ländlichen Raum mittels Ex-post-Analyse

Projektsteckbrief

Das Projektteam hat die räumlichen Effekte von Schienenreaktivierungen im ländlichen Raum analysiert. Dazu erfolgte eine Bestandsaufnahme möglicher Effekte, um diese anschließend mithilfe von Indikatoren per Trendanalyse anhand dreier ausgewählter erfolgreicher Reaktivierungsprojekte zu überprüfen.

Außerdem wurden auf Basis von qualitativen Inhaltsanalysen der drei erfolgreichen und drei weiterer (bisher nicht umgesetzter) Projekte Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren für Reaktivierungen von Schienenstrecken abgeleitet. Hierauf aufbauend wurden praxisnahe Empfehlungen für öffentliche und privatwirtschaftliche Akteure formuliert.

Ausgangslage

Bezogen auf das Ziel von gleichwertigen Lebensverhältnissen in Deutschland ist der Anschluss ländlicher Räume an den Schienenpersonen- und Schienengüterverkehr ein wichtiger Einflussfaktor für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger sowie für die Standortqualität von Unternehmen.

Gleichzeitig leistet der Schienenverkehr als umweltfreundliches Verkehrsmittel einen wichtigen Beitrag dazu, die Klimaziele von Paris und die damit erforderliche Mobilitätswende zu erreichen.

Seit dem Jahr 1994 wurden in Deutschland mehr als 5.000 Streckenkilometer stillgelegt und gleichzeitig nur etwas mehr als 1.000 Streckenkilometer reaktiviert. In den letzten Jahren hat aber ein Umdenken eingesetzt. So gab die Deutsche Bahn AG als mit Abstand größter Schieneninfrastrukturbetreiber in Deutschland im Jahr 2019 bekannt, keine Strecken mehr stillzulegen und eine Taskforce zur Streckenreaktivierung einzusetzen.

Wesentliche Voraussetzung für die Förderungsfähigkeit von Schienenreaktivierungsprojekten ist der nach der Methode der standardisierten Bewertung erbrachte Nachweis eines die Kosten übersteigenden Nutzens. Bei der Bewertung berücksichtigte das Projektteam aber nicht alle Effekte der Schienenreaktivierungsprojekte.

Ziel

Vor diesem Hintergrund zielte dieses Forschungsprojekt darauf ab, die räumliche Bedeutung der Reaktivierung von Schienenstrecken und die damit verbundenen positiven Effekte für den ländlichen Raum in Form einer Ex-post-Analyse zu untersuchen.

Neben der strukturierten Erfassung der denkbaren Effekte ging es auch um die tatsächlich eingetretenen Auswirkungen und Wirkungszusammenhänge verschiedener beispielhafter Schienenreaktivierungsprojekte. Darauf aufbauend sollte das Projektteam Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren ableiten und Handlungsempfehlungen für öffentliche und privatwirtschaftliche Akteure erarbeiten


Auftragnehmer war die PricewaterhouseCoopers GmbH WPG (PwC), Düsseldorf.

Kontakt

  • Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“

    E-Mail: rs5@bbr.bund.de

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