Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Stärkung von bedarfsorientierten Pflegestrukturen in ländlichen Regionen

Projektsteckbrief

Im Forschungsprojekt standen die Bedarfe von Pflegebedürftigen aller Altersklassen und Pflegenden in ländlichen Räumen im Mittelpunkt. Es stellte sich die Frage, welche Handlungsmöglichkeiten im Kontext der zum Teil schwierigen Rahmenbedingungen bestehen, um bedarfsorientiere Pflegestrukturen für Bedürftige jeden Alters und jeder Angebotsform zu realisieren und wie deren zukunftsfähige Entwicklung gefördert und gestärkt werden kann.

Die Webseite von Region gestalten bietet Interessierten unter www.regiongestalten.de umfangreiche Informationen zu den Schwerpunkten und Vorhaben des Förderprogramms, so auch zum vorliegenden Forschungsprojekt.

Ausgangslage

Länder, Kommunen, Pflegeeinrichtungen, ambulante Dienste, Pflegekassen und der Medizinische Dienst der Krankenversicherung wirken eng zusammen, um eine bedarfsorientierte pflegerische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Insbesondere in ländlichen Räumen, die durch Abwanderungen und Strukturschwäche geprägt sind, ist die Sicherung der Tragfähigkeit von Pflegestrukturen eine besondere Herausforderung. Die Landkreise und kreisfreien Städte sowie die zugehörigen Gemeinden nehmen im Rahmen ihrer Gestaltungsmöglichkeiten bereits umfassend Verantwortung wahr und tragen mit unterschiedlichen regionalen Konzepten sowie der Unterstützung von Initiativen vor Ort zum Erreichen dieses Ziels bei.

Umfassende empirische Erhebungen zu diesen spezifischen Herausforderungen und regional verfolgten Konzepten in ländlichen Räumen lagen vor Projektbeginn nur unzureichend vor. Die verfügbaren Ergebnisse fokussierten in der Regel auf unterschiedliche Handlungsstränge in der pflegerischen Versorgung, blieben in der spezifischen Bewertung dieser für die ländlichen Räume jedoch offen oder beschränkten sich auf die Darstellung einzelner Fallbeispiele.

Ziel

Das Forschungsprojekt zielte darauf ab, regionale und kommunale Akteure in ländlichen Räumen durch praxisnahe Lösungsansätze mit einem strategischen Leitfaden zu unterstützen. Dieser Leitfaden soll ermöglichen, dass Akteurinnen und Akteure von bereits erprobten Ansätzen und neuen Ideen lernen können. Im Mittelpunkt des Projekts stand die partizipative Ermittlung von Erfolgsfaktoren für die Übertragung auf strukturschwache ländliche Regionen.

Vor diesem Hintergrund erstellte das Projektteam im ersten Schritt (Modul 1) einen bundesweiten Überblick über aktuelle Bedarfe und regional verfolgte Ansätze zur Stärkung bedarfsorientierter Pflegestrukturen in ländlichen Regionen, um Handlungsschwerpunkte, Wünsche sowie in der Praxis erfolgreich eingesetzte Instrumente zu identifizieren. Für die Grundlagenstudie wurden neben einer Analyse des Forschungsstandes eine bundesweite Befragung von Landkreisvertretern sowie interviewgestützte Fallstudien mit beteiligten Akteuren unterschiedlicher Profession in strukturschwachen ländlichen Regionen durchgeführt.

Daran anschließend wurde in Fachworkshops und Bürgerdialogen ein vertiefender partizipativer Diskussionsprozess über konkrete Handlungsmöglichkeiten und Erfolgsfaktoren initiiert. Die Ergebnisse aus Modul 1 konnten diskutiert, validiert und in Handlungsempfehlungen übersetzt werden. Das Ergebnis ist ein strategischer Leitfaden, der die regionalen und kommunalen Akteure praxisbezogen bei ihren Planungen und strategischen Aktivitäten zur Stärkung bedarfsorientierter Pflegestrukturen in ländlichen Regionen unterstützen kann (Modul 2).

Das Projekt wurde durchgeführt von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Oskar Krohmer).

Kontakt

  • Marie-Luise Schlander
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 1 „Raumentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2111
    E-Mail: marie-luise.schlander@bbr.bund.de

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