Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Das Smart-City-Ökosystem – Entscheidungsebenen und Handlungsempfehlungen

Projektsteckbrief

Gegenstand der Studie waren digitale Ökosysteme in Smart Cities und Smart Regions. Dabei wurde eine Methodik zur Modellierung einer kommunalen Systemlandschaft entwickelt. Aus der Analyse leitet die Studie Handlungsoptionen sowie ein Referenzmodell zur Einordnung digitaler Ökosysteme ab, das mithilfe von Leitfragen und Vorgehensweisen als Entscheidungsbasis dienen soll.

Ausgangslage

Smart Cities und Regions interagieren mit einer Vielzahl an Technologien, digitalen Konzepten sowie „klassischen“ IT-Systemen und digitalen Ökosystemen. Dabei grenzen sich digitale Ökosysteme als komplexe Systeme von „klassischen“ IT-Systemen und Datenplattformen ab. Sie funktionieren nach den Prinzipien der Plattformökonomie: Innerhalb der Ökosysteme treten einzelne Akteure als Vermittler zwischen Anbietenden und Nachfragenden auf und bringen beide Seite auf digitalen Plattformen zusammen, die die technische Basis der Ökosysteme bilden (z. B. Musikplattformen, Plattformen zur Vermittlung von Unterkünften oder digitale Lieferdienste).

In den Handlungsfeldern der (integrierten) Stadtentwicklung umfassen die Einsatzszenarien digitaler Ökosysteme alle Bereiche der Daseinsvorsorge (z. B. Mobilität, Nahversorgung oder Verwaltungsleistungen). Gleichzeitig beeinflussen rechtliche Rahmenbedingungen (z. B. Onlinezugangsgesetz) lokale bzw. regionale Entscheidungen. Zudem diskutieren die Akteure vor Ort perspektivisch den Einsatz unterschiedlicher digitaler Ökosysteme, die den Erwartungen zufolge Einfluss auf die (Öko-)Systemlandschaft öffentlicher Verwaltung haben werden (z. B. Gaia-X).

Auch privatwirtschaftliche Dynamiken beeinflussen die Daseinsvorsorge, insbesondere die Nutzung digitaler Ökosysteme. Die Vielfalt dieser Systeme und die Möglichkeiten zur Bündelung und Optimierung von (öffentlichen) Dienstleistungen bieten Potenziale zur Schaffung neuer Mehrwerte für Individuen und Institutionen. Andererseits erfordert ihre Komplexität ein gezieltes Vorgehen bei der Einführung, dem Betrieb und der langfristigen Weiterentwicklung digitaler Ökosysteme, um ihre Interoperabilität (z. B. zwischen privaten (regionalen) digitalen Ökosystemen und Ökosystemen der Verwaltung) sicherzustellen und den Nutzen durch das Zusammenwirken der digitalen Ökosysteme den Nutzen zu erhöhen.

Ziel

Die Studie verfolgte folgende Forschungs- und Praxisziele:

  • Einordnung der Relevanz ganzheitlicher Betrachtung technischer Systeme: Städte und Regionen sollen mithilfe einer ganzheitlichen Betrachtung befähigt werden, die Potenziale der Systeme einer Smart City oder Region zu nutzen.
  • Präsentation einer Methodik zur Modellierung der eigenen Systemlandschaft: Die Studie soll für Städte und Regionen eine Methodik entwickeln, ihre bestehende Ökosystemlandschaft zu erfassen. Sie soll zugleich eine Erweiterung um künftige Systeme im Rahmen eines Smart-City- oder Smart-Region-Projekts ermöglichen.
  • Ableitung von Handlungsoptionen mit Blick auf „klassische“ IT-Systeme, Datenplattformen und digitale Ökosysteme: Städte und Regionen sollen einen Überblick darüber erhalten, welche Handlungsoptionen mit Blick auf IT-Systeme und digitale Ökosysteme bestehen und welche Folgen aus Entscheidungen kommunaler und regionaler Verwaltungen resultieren, wenn sie mit spezifischen Rollen Funktionen in den digitalen Ökosystemen übernehmen (z. B. als Entscheiderinnen, Nutzerinnen, Gestalterinnen oder Teilnehmerinnen).
  • Ableitung eines Referenzmodells mit Entscheidungspunkten: Die Studie soll im Ergebnis eine kompakte Entscheidungsbasis mit Leitfragen und Vorgehensweisen zur Einordnung digitaler Ökosysteme ableiten. Das Referenzmodell für Städte und Regionen visualisiert ihre Auswahl, Rollen und Position in (Teil-)Systemen der jeweiligen Ökosystemlandschaft.

Auftragnehmer des Forschungsprojekts war das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering IESE (Kaiserslautern) als Teil des Forschungsclusters der Koordinierungs- und Transferstelle Smart Cities.

Das Smart-City-Ökosystem Systemlandschaften in Kommunen analysieren und gestalten Einzelpublikation

Zugehörige Projekte

Kontakt

  • Dr. Vilim Brezina
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“
    Telefon: +49 228 99401-2153
    E-Mail: vilim.brezina@bbr.bund.de

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